Liebes Forum,
unten der neue Helmholtz Newsletter für alle
Interessierten.
Herzliche Grüße
Rubina Vock
_______________________________
Dipl.-Psych. Rubina Vock
Freie Universität Berlin
Center für Digitale Systeme (CeDiS) E-Publishing, Open Access
Projekt: Informationsplattform Open Access Projektkoordination Ihnestr. 24 14195 Berlin Tel.: +49 (0) 30 - 838 52779
Fax: +49 (0) 30 - 838 52843 Mobile: 01577 - 18 18 087 Privat: +49 (0) 30 - 323 71 09 ----- Original Message -----
From: Heinz Pampel
Sent: Friday, February 01, 2008 3:08 PM
Subject: [Open Access Helmholtz]Helmholtz Open Access Newsletter vom
01.02.2008
dies ist der achtzehnte Helmholtz Open Access Newsletter, herausgegeben vom Helmholtz Open Access Projekt. In diesem Newsletter geben wir Ihnen einen monatlichen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen zum Thema Open Access. Sie finden den aktuellen Newsletter und das Archiv auf der Website des Helmholtz Open Access Projekts. Wir freuen uns, wenn Sie diesen Newsletter an Interessierte weiterleiten.
Die Helmholtz-Allianz „Physik an der Teraskala“ unterstützt das Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics (SCOAP3). In der Mitteilung der Allianz heißt es: „The Management Board of the Helmholtz Alliance 'Physics at the Terascale' fully supports the goal of SCOAP3 of free and unrestricted electronic access to peer-reviewed journal literature in particle physics. We are convinced that the proposed fair-share business model will promote a healthy and dynamic market and will benefit scientists, authors, funding agencies and publishers alike. We therefore invite all partners in the Helmholtz Alliance to actively support the SCOAP3 initiative, facilitate the large-scale transition to open-access in particle physics by raising awareness on open-access publishing in their communities and encourage their authors to publish in open-access journals.“ Die Allianz „Physik an der Teraskala“ schafft ein Netzwerk für Spitzenforschung an der Grenze der erreichbaren Beschleunigerenergien (Teraelektronenvolt), um die Natur der Materie und der wirkenden Kräfte kurz nach dem Urknall zu untersuchen. Beteiligt sind mit dem Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY und dem Forschungszentrum Karlsruhe zwei Helmholtz-Zentren. Weitere Verstärkung bekommt SCOAP3 durch das Österreichische Institut für Hochenergiephysik, die Norwegische Association of Higher Education Institutions (UHR) und die Danish Library Agency. Alle drei kündigten in den letzten Wochen ihre Unterstützung an. Auch in den USA hat SCOAP3 zunehmend Erfolg. Im Januar hat die Purdue University als sechste US-Institution ihre Beteiligung erklärt. Rückblick: First DRIVER Summit - Towards a Confederation of Digital Repositories Vom 16.-17. Januar fand in Göttingen der erster DRIVER Summit statt. Hier wurden die Ergebnisse der ersten sog. “test-bed” Phase des Projekts vorgestellt und Perspektiven für die zweite Projektlaufzeit (Beginn war Dez.07) diskutiert (Programm). Konkret werden von DRIVER z.zt. ca. 200.000 Objekte in 70 Repositorien aus 6 europäischen Ländern nachgewiesen (eine alpha Version des DRIVER - Portal of European research repositories ist bereits zugänglich). Diese Zahlen sollen in Zukunft deutlich wachsen, u.a. auch dadurch, dass schon bestehende nationale und internationale Repositorien-Netzwerke Mitglieder des DRIVER-Netzwerks werden: auf der Tagung haben sich mehrere Netzwerke vorgestellt und ihre Bereitschaft zur Kooperation mit DRIVER bekräftigt. Es wurde sogar ein Brief der chinesischen Nationalbibliothek verlesen, in dem Interesse an einer Zusammenarbeit mit DRIVER bekundet wurde. Als besondere Herausforderung in DRIVER-II wurde die Bildung einer sog. „Conferderation of European digital Repositories“ als der organisatorische Rahmen für möglichst viele Repositorien, die Policies und Standards teilen, hervorgehoben. Diese Rahmenstruktur steht allerdings noch sehr am Anfang der Ausgestaltung. Auch soll der Qualität der auf DRIVER aufbauenden Services viel Aufmerksamkeit geschenkt werden sowie der Fähigkeit, möglichst viele Arten von Objekten (z.B. auch „compound objects“) verarbeiten zu können. Zurzeit werden von DRIVER nur Textobjekte verarbeitet. Nicht nur in DRIVER finden wissenschaftliche Daten in Zukunft Beachtung: in der Opening Keynote berichtete Mario Campolargo (Head of Unit "Research Infrastructure" bei der EU), dass von Mai bis Sept. 2008 der nächste Call der EU für „e-infrastructure“ offen sein wird, in dem es vor allem um Daten gehen wird. Ca. 15 Mio. € sollen verteilt werden. Eine ausführliche Zusammenfassung der Konferenz vom Veranstalter selbst findet sich als Pressemitteilung auf den Driver–Webseiten. Das DRIVER-Projekt ist für die Helmholtz-Repositorien u.a. wichtig, weil es Standards für die Interoperabilität von Repositorien festgelegt hat, die sog. „DRIVER Guidelines“, die als essentiell für ein europäisches Repositorien-Netzwerk angesehen werden. Rückblick:
Academic Publishing in Europe 2008 Er stellte zunächst die bedeutenden vergangenen und gegenwärtigen Aktivitäten der Community der Hochenergiephysik dar und machte in seinen Schlussfolgerungen deutlich, dass diese Community sich weiter intensiv – und wohl auch mit großem Einfluss - an der Weiterentwicklung von Prinzipien, Konzepten und Technologien der wissenschaftlichen Kommunikation beteiligen wird. Der Konferenz ging ein ganztägiger Kurs für „Younger Academic Publishers“ voraus. Anders als etwa in Open Access Konferenzen gab dieser Kurs - wie auch eine Reihe der Vorträge der eigentlichen Konferenz - Einblick in die qualitative, quantitative und teils auch in die technische Implementierung der Abläufe der Journalpublikation. Die Angaben des Arbeitsaufwandes je Artikel erlauben eine grobe Einschätzung der Rechtfertigung von „author charges“. Ulrich Pöschl, Executive Editor des Open Access Journals Atmospheric Chemistry and Physics (ACP), und andere gaben Einblicke in wachsenden Umfang und variable „soziale Dynamik“ der gesamten Welt der Veröffentlichung in Journalen. Insbesondere steigende Zahlen von Autoren je Artikel bei abnehmender „normierter“ Zahl von Artikeln je Autor und Jahr, bei abnehmender Zahl von Kommentaren je Artikel deuten auf einen unguten Trend hin, wenn man den Artikel und das Journal als qualitativ hochwertiges Mittel der wissenschaftlichen Kommunikation begreift. Erhard Rahm, Universität Leipzig, stellte erschreckenden Zahlen zur „Impactanalyse“ von Konferenzbeiträgen und Journalartikeln im Bereich Computer Science vor: Dort weist Google Scholar etwa 10 mal mehr Referenzen nach als ISI, noch 5 mal mehr als Scopus und immerhin noch doppelt so viel wie Microsoft Libra…. Nutzungsrechtsübertragung in der Helmholtz-Gemeinschaft Das Helmholtz Open Access Projekt hat Ende 2007 die Helmholtz-Zentren per Infoschreiben und Mustertext über die Möglichkeit der Nutzungsrechtsübertragung nach §137 l UrhG informiert. Die dadurch ausgelösten Aktivitäten in den jeweiligen Forschungszentren waren durchaus unterschiedlich. Festhalten lässt sich aber, dass die Reaktionen der Wissenschaftler mehrheitlich positiv waren und in einzelnen Zentren bis zu fast 100 Prozent der vor 1995 veröffentlichenden Wissenschaftler ein einfaches Nutzungsrecht an ihr Forschungszentrum übertragen haben und so ein deutliches Zeichen für Open Access gesetzt haben. National Institutes of Health (NIH): Gesetzliche Grundlage für Open Access Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde von US-Präsident Bush ein Gesetzespaket verabschiedet, welches u.a. das National Institutes of Health (NIH) verpflichtet, bei der Forschungsförderung Open Access zu unterstützen. Geförderte Institutionen werden vertraglich zur offen zugänglichen Publikation ihrer Forschungsergebnisse verpflichtet: Bis spätestens 12 Monate nach der Veröffentlichung eines Forschungsergebnisses in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift muss der Aufsatz auf den NIH-Dokumentenserver PubMed Central der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das NIH-Mandat ist das erste durch ein Parlament erlassene Open Access Regelwerk. Das NIH ist mit einem Budget von 29 Milliarden US-Dollar einer der weltweit größten Forschungsförderer im Bereich der Lebenswissenschaften. Die geförderten Forschungsergebnisse werden pro Jahr in rund 65,000 begutachteten Journalartikeln publiziert. Europäischen Forschungsrat erlässt Open Access Richtlinen Der Europäischen Forschungsrat - European Research Council (ERC) - hat Ende des Jahres 2007 „Guidelines for Open Access“ erlassen. Neben der Verpflichtung Publikationen über geförderte Forschungsergebnisse innerhalb von 6 Monaten auf einem Publikationsserver zu veröffentlichen sollen auch Primärdaten offen zugänglich gemacht werden: „The ERC considers essential that primary data [...] are deposited to the relevant databases as soon as possible, preferably immediately after publication and in any case not later than 6 months after the date of publication.“ Der Europäische Forschungsrat verfügt über rund 15 Prozent des Etats für das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm. Die jetzt verabschiedeten Richtlinien stärken den Open Access und zeigt nach dem Mandat des National Institutes of Health (NIH) , dass der Open Access Gedanke zunehmend auch von Forschungsförderern getragen wird. Nature Publishing Group setzt auf Creative Commons Die Nature Publishing Group (NPG) hat angekündigt in Zukunft bestimmte Artikel zur Genom-Forschung unter einer Creative Commons Lizenz frei zur Verfügung zu stellen. In einem Statement des Verlages heißt es: „NPG supports genomics community agreements that genome sequences should be placed in the public domain to maximize benefits to society. We now have the opportunity to formalise our position with the introduction of the Creative Commons Attribution-Non-Commercial-Share Alike licence for primary genome sequence articles published in Nature journals“. Leseempfehlungen Havemann, Frank et al. (Hrsg.): Integrität wissenschaftlicher
Publikationen in der Digitalen Bibliothek. Wissenschaftsforschung Jahrbuch.
Berlin, 2007. Das Projekt DRIVER (Digital Repository Infrastructure Vision for European Research) stellt in drei Publikationen seine Forschungsergebnisse vor: Weenink, Kasja et al. (Hrsg.): A DRIVER's
Guide to European Repositories.
Amsterdam, 2008. Foulonneau, Muriel; André, Francis (Hrsg.):
Investigative study of standards for Digital Repositories and
related services. Amsterdam, 2008. Graaf, Maurits van der; Eijndhoven, Kwame van (Hrsg.):
The European Repository Landscape. Inventory study into present
type and level of OAI compliant Digital Repository activities in the
EU. Amsterdam, 2008. The Open Access Interview: Alma Swan Murray-Rust, Peter (2008): Open Data In
Science. Preprint. Impressum Newsletter abonnieren: http://oa.helmholtz.de/index.php?id=98 |