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Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Bachelorarbeiten auf universitaeren Repositories

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  • From: Klaus Graf <klausgraf@googlemail.com>
  • To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de>
  • Date: Wed, 25 Feb 2009 22:47:58 +0100
  • Domainkey-signature: a=rsa-sha1; c=nofws; d=googlemail.com; s=gamma; h=mime-version:in-reply-to:references:date:message-id:subject:from:to :content-type:content-transfer-encoding; b=mxdae7Uv7PJJ1k0xyRd01qG7+n3B083A6IY5N4k434/m04vwIyaRhPwjVdHD/8uJnk 8/0ZYVcXmvZy3Aq8pKWxkQ+3mXf6GcFpzSaISPMvOg9mdbJ8MVazvhEzgBT7lrddAOxQ ZmrclKvGivflujSN1gKNO2Y7pgWF7I9l8uKIs=
  • Reply-to: Expertenforum für die Informationsplattform Op, en Access (http://open-access.net/) <ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de>
  • Subject: Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Bachelorarbeiten auf universitaeren Repositories

Zum Thema Pruefungsarbeiten habe ich mich seit 1989 wiederholt
geaeussert, siehe

http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=4165

http://archiv.twoday.net/search?q=prüfungsar

Abschlussarbeiten sind Arbeiten, die aufgrund eines formellen
Verfahrens eine wissenschaftliche Begutachtung durch Hochschullehrer
erfahren haben und von daher bereits eine wissenschaftliche
Mindestqualität aufweisen. Sie zeigen, wenn sie akzeptiert werden,
dass der Kandidat in der Lage ist, ein Thema wissenschaftlich zu
bearbeiten.

Volkswirtschaftliche Ueberlegungen sehen in der nicht ausreichenden
Verwendung dieser Arbeit eine Ressourcenvergeudung. Immerhin wird jede
Abschlussarbeit vom Steuerzahler hoch subventioniert. Leider ignoriert
die Hochschulforschung dieses Problem beharrlich, obwohl ich denke,
dass es genuegend Hinweise darauf gibt, dass in nicht unerheblichem
Ausmass ungedruckte (d.h. nur durch Einstellung in eine Bibliothek
oder seit Aufkommen des Internet im Internet, sei es auf der Homepage
sei es bei diplomica.de veroeffentlichte) Arbeiten zitiert werden,
also hinreichenden wissenschaftlichen Wert besitzen.

In eine entsprechende Berechnung waeren einzubeziehen die von den
finanziellen Traegern der Forschung zu tragenden Beschaffungskosten
fuer diejenigen Arbeiten, auf deren Kenntnis der Wissenschaftler nicht
guten Gewissens glaubt verzichten zu koennen, d.h. also solche, von
deren Existenz er durch Zitate, Bibliographien (einschliesslich
Internetdatenbanken wie z.B. Foto Marburg fuer alle
kunstwissenschaftlichen Abschlussarbeiten) oder Informationen von
Fachkollegen erfahren hat. Erfahrungsgemaess erweist sich das
Organisieren und Aufspueren solcher Arbeiten als nicht selten
schwierig, in sehr vielen Faellen existiert kein oeffentlich
zugaengliches Exemplar, die Adresse des Verfassers muss ermittelt oder
der Betreuer ausfindig gemacht werden in der Hoffnung, dass dieser
bereit ist, eine Kopie aus der Hand zu geben (was durchaus ein
rechtliches Problem aufwirft). Diese Kosten entfallen, wenn
ausnahmslos alle Abschlussarbeiten auf dem Hochschulschriftenserver
einsehbar sind.

Je spezieller ein Thema (z.B. Behandlung eines kaum beachteten
Kunstwerks in einem Museum oder einer wenig beachteten
mittelalterlichen Handschrift, um geisteswissenschaftliche Beispiele
zu nennen) ist, um so hoeher ist die Wahrscheinlichkeit, dass
Wissenschaftler wuenschen, die Arbeit pruefen zu koennen.

Oeffentlich im Internet zugaengliche Abschlussarbeiten koennen im
uebrigen auch fuer Plagiat-Ueberpruefungen herangezogen werden.

Erfahrene Wissenschaftler koennen bei einer Abschlussarbeit, die ihnen
ja leider haeufig via Grin Verlag bei Google Book Search begegnet,
sehr schnell abschaetzen, ob die Arbeit neue wissenschaftliche
Erkenntnisse enthaelt oder durch Kompilationsleistungen (z.B:
Forschungsueberblick oder Literaturverzeichnis)  die Lektuere lohnt.
Studierende sollen diese Leistung im Bereich der Informationskompetenz
erwerben.

Ich sehe daher daher den Vorteil, hochwertige und einzigartige
Abschlussarbeiten zur Kenntnis nehmen zu koennen und selbst bei
mittelmaessigen Arbeiten von ihnen profitieren zu koennen. Dieser
Vorteil ueberwiegt den moeglichen - empirisch aber nicht bewiesenen -
Nachteil der "Zumuellung" des Schriftenservers, wenn alle Arbeiten
aufgenommen werden.

Konservative Dozenten, die in der Regel kaum Ahnung vom Internet
haben, koennen nicht den Maßstab fuer die Inhaltsbeschreibung eines
Schriftenservers vorgeben.

Somit ergibt sich, dass einige gaengige Praktiken abwegig und in
meiner Sicht unsinnig sind:

- die Zugaenglichmachung nur im universitaeren Intranet (z.B. PH Freiburg)

- die Verpflichtung, die Einwilligung des Betreuers einzuholen
(rechtlich nicht haltbar, wie ich meine)

- die Verpflichtung, dass ein Dozent die Einstellung befuerwortet

- die Praxis, nur mit 1 oder 2 benotete Arbeiten aufzunehmen.

Es besteht im uebrigen immer die Moeglichkeit, einen eigenen
Schriftenserver fuer Abschlussarbeiten einzurichten, der getrennt vom
allgemeinen Schriftenserver betrieben wird und in dem man
experimentell Vor- und Nachteile der Einstellung aller oder nur eines
Teils der Arbeiten erproben kann.

Klaus Graf


2009/2/25 Dagmar Schobert <dagmar.schobert@uni-potsdam.de>:
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
> ich moechte mal kurz in die Runde fragen, wie Dokumentenserver anderer
> Universitaeten mit der Open Access-Veroeffentlichung von Bachelorarbeiten
> umgehen.
> Wir veroeffentlichen auf unserem Repository u.a. Diplom-, Magister-,
> Staatsexamens- und neu Masterarbeiten, aber nur, wenn sie mit "sehr gut"
> abgeschlossen wurden. Ist es sinnvoll, mit Bachelorarbeiten ebenso zu
> verfahren? Sollte man sie ausschliessen? Wo ziehen andere universitaere
> Repositories die Grenze?

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    • Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Bachelorarbeiten auf universitaeren Repositories
      • From: "Hauschke, Christian" <Christian.Hauschke@fh-hannover.de>
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    • [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Bachelorarbeiten auf universitaeren Repositories
      • From: "Dagmar Schobert" <dagmar.schobert@uni-potsdam.de>
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