Ich darf dazu auf meine Stellungnahme in INETBIB verweisen: http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg38235.html Ich habe in privaten Mails die Idee geaeussert, dass man deutschland- oder weltweit eine gemeinsame Vertretung von Open-Access-Autoren initiiert, die ihre Fachpublikationen, soweit sie die Rechte daran haben, bei Google weltweit kostenfrei zugaenglich machen lassen. Google wuerde so zum groessten OA-Repositorium. Obwohl mir das ein grandioser Gedanke erscheint, haben die Adressaten meiner Mails darauf leider nicht reagiert. Insbesondere das Urheberrechtsbuendnis muesste sich der Sache annehmen, denn es ist klar, dass nach den bisherigen Stellungnahmen der Verwertungsgesellschaften die Interessen der Wissenschaftsautoren bei den Verwertungsgesellschaften in den denkbar schlechtesten Haenden sind. Die VG Wort wird von Verlagslobbyisten und erzkonservativen Urheberrechtlern berherrscht, und die Autorenverbaende werden dominiert von belletristischen Autoren bzw. Uebersetzern, die von ihren Einnahmen leben wollen oder muessen und sich bereits mehrhaft strikt ablehnend zu Open Access geaeussert haben. Wer OA unterstuetzt muss zunaechst einmal gegenueber der VG Wort deutlich machen, dass er deren Position zum Google Settlement nicht mittraegt und dass diese keine Befugnis hat, in seinem Namen zu verhandeln. Es gibt gravierende Kritik an dem Settlement insbesondere aus den Reihen der Bibliotheken, die nur zu berechtigt ist. Aber das, was die Verwertungsgesellschaften wollen, ist fuer die Oeffentlichkeit und freies Wissen noch viel schlechter als das Settlement. Dieses fuehrt zwar nicht zu OA der betreffenden gescannten Artikel (= Buchbeitraege, in der Sprache des Settlements: "Beilagen"), aber doch zu erheblich mehr Sichtbarkeit auch wenn nur 20 % vergriffener Buecher gezeigt werden duerfen. Es geht bei diesem Settlement ausschliesslich um US-Nutzungen. Nach den bisherigen Erfahrungen duerften diese aber mittels eines US-Proxys auch hierzulaende moeglich sein. Wer sich auf der Google-Settlement-Seite anmeldet, hat derzeit nur die Moeglichkeit, hinsichtlich seiner eigenen Werke (soweit er Rechteinhaber ist) den Ausschluss zu verlangen bzw. die Nicht-Darstellung nach den vorgesehenen Bedingungen. Kuenftig sollen weitere Verwaltungsmoeglichkeiten bestehen. Im Augenblick kann also ein Wissenschaftsautor nur durch unmittelbare Verhandlung mit Google erreichen, dass Google sein Werk weltweit frei anzeigt - es ist anzunehmen, dass Google solche Verhandlungen mit Einzelautoren nicht fuehrt. Daher waere es guenstig, wenn Wissenschaftsautoren, die ihre Werke bei Google vollumfaenglich frei sehen wollen, eine starke Lobby fuer Open Access aufbauen wuerden. (Eine finanzielle Beteiligung an der Nutzung waere nicht a priori ausgeschlossen, da ja nicht nur mit kostenpflichtigen Nutzungen Einnahmen generiert werden, sondern auch mit Werbeeinnahmen. Aber ich gehe davon aus, dass die meisten OA-Autoren auf die vergleichsweise geringen Einnahmen verzichten wuerden.) Klaus Graf 2009/3/2 Andreas Holtz <holtz@giga-hamburg.de>: > Liebe Teilnehmer, > > hat irgendwer Informationen über den angestrebten Vergleich zwischen > Autoren/Herausgebern und Google Books? Entstehen Nachteile, wenn an dem > Vergleich teilgenommen wird? Über eine kurze Antwort würde ich mich > freuen. _______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum