Subject: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Verwertungsrechte an Forschungsdaten könnten von for-profit publishern veansprucht werden
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in einem Interview eines Analysten über
die Risiken der Verlagspolitik von Reed Elsevier
empfiehlt der Analyst den for-profit
publishern folgendes:
"Commercial companies could still try to tap additional
sources of revenue, from search tools to value added services.
It is not inconceivable, for example, that primary articles
could become OA,
but the dissemination and interaction of underlying data
sets could be a pay function still provided by the commercial publishers.
"
Falls mit "underlying data sets"
die Forschungsdaten, Primärdaten, Messdaten, etc. zu einer Veröffentlichung
gemeint sein sollten,
dann heißt es jetzt für alle auf Autorenseite
und für OA engagierten Personen, darauf zu achten, ob in den "copyright
transfer agreements"
nicht plötzlich Formulierungen auftauchen,
die Autoren zur Übertragung der Forschungsdaten, Primärdaten, Messdaten
verpflichten und
die Verwertungsrechte an diesen Daten dem
Verlag übertragen.
Dass Verlage diese Dreistigkeit aufbringen,
ist wenig wahrscheinlich.
Aber so dachten unsere Kolleginnen und Kollegen
1966 wahrscheinlich auch,
als mit der Änderung des UrhG in § 38 (1)
der kleine Nebensatz eingefügt wurde ", wenn nichts anderes vereinbart
ist."
Wie solche Vereinbarungen heute aussehen,
wissen Sie. Es werden nicht selten alle Einzelbestandteile des eingereichten
Autorenmanuskriptes
getrennt beansprucht; also nicht nur das
Manuskript als Ganzes, sondern explizit das ausschließliche Verwertungsrecht
an Tabellen, Bildern, Graphiken, Multimediaelementen, etc.
In diese Aufzählung könnte sehr leicht "Primärdaten"
oder eine ähnliche Formulierung eingeschoben werden.
Bleiben wir aufmerksam und warnen im Fall
des Falles!