Von: "Michael Schultze" <michael.schultze@meine-verlag.de>
Gesendet: 08.10.2010 13:02:35
An: "Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)" <ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Neue Kontroverse um Online-Publikationsrechte in der Wissenschaft
Liebe Liste,
entschuldigen Sie, wenn ich zumindest teilweise widersprechen muß. Es gibt durchaus eine Reihe von Verlagen, die ihren Autoren mehr anbieten als "reine Distributoren" zu sein. Autoren jedoch tendieren hingegen dazu, sich oftmals entweder für einen sehr billigen Verlag, bei welchem von vornherein klar ist, daß es für diesen Preis kaum eine verlegerische Leistung gibt, oder sich aus Prestigegründen für einen sehr namhaften zu entscheiden, bei dem man sehr viel Geld läßt und trotzdem nur eine druckfertige pdf-Datei abgibt. In beiden Fällen ist aber dem Autor der Umfang der Dienstleistungen vorher bekannt. Es ist nicht die genuine Schuld von Verlagen wenn Autoren sich entweder dafür entscheiden, ihre Texte bei besseren Online-Druckereien zu veröffentlichen bzw. wenn die Wissenschaftscommunity Artikel und Bücher erst dann ernsthaft wahrnimmt, wenn sie bei einer kleinen Anzahl von "Marktführern" mit hohem Impact Factor und großer Werbepräsenz verlegt werden. Das gleiche Problem stellt sich auch für OA-Publizieren (solange dies nicht auf der eigenen Homepage passiert). Auch hier werden viele Autoren entweder egal unter welchen Konditionen auf Plattformen von renommierten Anbietern publizieren wollen bzw. ihre Arbeiten auf billigen Text-Ablade-Seiten unterbringen.
Viele Grüße,
Michael Schultze
Am 07.10.2010 13:25, schrieb Hubertus Kohle:Liebe Liste es waere schoen, wenn mal eine Umfrage zustande kaeme, die folgenden Satz bewertet: Insgesamt würden Wissenschaftsverlage, die viel Geld in die Selektion, Auffindbarkeit und Qualität von Publikationen in elektronischer und gedruckter Form investierten ... nach meiner Erfahrung ist das Quatsch. Wenn ich mir die vielen Druckfehler in meinen Publikationen anschaue, treibt es mir die Schamroete ins Gesicht. Genauso wenn ich daran denke, wie hoch die jeweiligen Druckkostenzuschuesse waren, die die Verlage wur Veroeffentlichung dieser Druckfehler forderten. Die Wissenschaftverlage sind heute eben reine Distributoren. Und frei nach Jeff Jarvis meine ich da: das kann das Internet besser! Schoene Gruesse Prof.Dr. Hubertus Kohle Institut für Kunstgeschichte der LMU München Zentnerstraße 31 80798 München Tel. 089 21805317 Fax 089 21805316 http://www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/personen/prof_uni/kohle/index.htmlLiebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie auf folgenden Artikel aufmerksam machen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Kontroverse-um-Online-Publikationsrechte-in-der-Wissenschaft-1103249.html Viele Grüße, Anja Oberländer _______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum_______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum
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Michael Schultze
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