Liebe Listenmitglieder,
2012 beauftragte das Rektorat der Universität Wien ihr Open Access Office mit einer Studie zum Goldenen Weg des Open Access, die nun erschienen ist. Weiterverbreitung erwünscht!
Schmidt, Nora (2014): Der Goldene Weg des Open Access zum funktionalen Publikationswesen. Handlungsoptionen für die Universität Wien, <http://phaidra.univie.ac.at/o:337723>.
Abstract:
Das Publikationswesen ist dysfunktional. Es besteht Handlungsbedarf für eine Neugestaltung, um eine möglichst effiziente Wissenschaftskommunikation zu ermöglichen. Der Goldene Weg des Open Access bietet die Chance, das Publikationswesen grundlegend zu erneuern und die Nachteile traditioneller Modelle weitgehend aufzuheben. Die Analyse der unterschiedlichen Geschäftsmodelle zeigt die faktische Stärke des Author-Pay-Modells auf, das sich auch im Hinblick auf innovative Publikationsformate und Markteintrittschancen zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Für die Unterstützung des Author-Pay-Modells scheint der Betrieb eines zentral administrierten Publikationsfonds alternativlos. Ergänzend dazu können institutionelle Mitgliedschaften zu Kosteneinsparungen und Verwaltungsvereinfachungen führen. Konzeptionell sehr vielversprechend, aber faktisch kaum durchgesetzt ist das Overlay-Modell. Eine Unterstützung dieses Modells ist durch ein Bekanntmachen der bestehenden Projekte in den Fach-Communities und durch das Zurverfügungstellen der erforderlichen Infrastrukturen möglich. Für Monographien und andere Publikationsformate der Geistes- und Sozialwissenschaften gibt es unterstützenswerte Ansätze zur konsortialen Finanzierung. Weniger positiv kann das Hybrid-Modell bewertet werden, da es zur Bearbeitung der Dysfunktionalität des Publikationswesens kaum beitragen kann. Als Ergänzung zu den Angeboten der etablierten Verlage sollten Universitäten prüfen, inwieweit ihre meist bereits in Ansätzen vorhandenen Publikationsservices bis hin zu verlegerischen Services ausgebaut werden sollten. Eine international ungleichzeitige Adaption und damit hohe Übergangskosten können vermieden werden, wenn Institutionen gemeinsam die Open-Access-Welt vorbereiten und dazu bereits bestehende Gremien aktivieren.
Kommentare aller Art sind sehr willkommen!
Eine gute Lektüre wünscht
Nora Schmidt
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