Sehr geehrte Damen und Herren !
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus 14 Personen des Open Access Network Austria (OANA – www.oana.at<http://www.oana.at>) hat Empfehlungen ausgearbeitet, wie die gesamte wissenschaftliche Publikationstätigkeit in Österreich bis 2025 auf Open Access umgestellt werden kann.
Im Anhang oder hier http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.33178 finden Sie die deutschsprachige Version. Eine englische Version erscheint bis zum 1.12.2015.
Rückmeldungen sind natürlich sehr willkommen!
In diesem Zusammenhang sei auch auf die Initiative „Moving Forwards on Open Access” der League of European Research Universities (LERU) hingewiesen, die bisher über 5.300 Personen und Institutionen unterschrieben haben: http://www.leru.org/index.php/public/extra/signtheLERUstatement/
Mit besten Grüßen
Falk Reckling
_______________________________________________
Falk Reckling, PhD
Strategic Analysis
Department Head
Austrian Science Fund (FWF)
Sensengasse 1
A-1090 Vienna
Tel: +43-1-5056740-8861
Mobile: +43-664-5307368
Email: falk.reckling@fwf.ac.at
Web: https://www.fwf.ac.at/en
Twitter: @FWFOpenAccess
ORCID: http://orcid.org/0000-0002-1326-1766
________________________________________
Von: Reckling, Falk
Gesendet: Dienstag, 20. Oktober 2015 11:57
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)
Betreff: AW: [IP-OA_Forum] Predatory publishing und institutionelle Repositorien
Lieber Herr Herb,
umso wichtiger, dass DOAJ mittelfrist eine stabile Finanzierung bekommt. Professionelle Check kann man nicht auf Ewigkeit auf Freiwillige auslagenr. Dennoch sind die Kriterien bei DOAJ noch alle Mal transparenter als bei Scopus oder WoS.
Viele Green OA Policies setzen Peer Review (z.B. Horizon 2020, RCUK, FWF) per Definition voraus, das würde aber eine ganze Reihe von Publikationsformate ausschließen.
LG FR
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Ulrich Herb [mailto:u.herb@scinoptica.com]
Gesendet: Dienstag, 20. Oktober 2015 11:50
An: ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Predatory publishing und institutionelle Repositorien
Lieber Herr Reckling,
ich stimme Ihnen in fast allem zu. Besonders der triplec-Beitrag ist entlarvend. Allerdings - und trotz aller Sympathie für das DOAJ - taugt es eben auch nicht völlig als White List, viele der Kriterien für die Aufnahme sind symbolischer Art (Editorial Boards kann man flugs zusammenstellen und die viele E-Boards dienen deren Mitglieder allenfalls als Textbaustein für ihre Website), dennoch kann das DOAJ einen Betrag zur Identifizierung vertrauenswürdiger Journale leisten, wenn es dies als Aufgabe annimmt und entsprechende Kriterien entwickelt.
Die Qualitätssicherung in Repositorien war schon immer ein Dschungel.
Bei der der grauen Literatur und den Hochschulschriften, die sich faktisch (auch wenn strittig ist, ob sie zum Green OA gehören) dort finden, leitet man die Qualität irgendwie aus der Herkunft der Werke ab (die eigene Hochschule wird ja keinen Ausschuss produzieren), bei vormals verlagsgebunden erschienenen Werken vertraute man schon immer darauf, dass das Journal die Qualitätssicherung ernst nimmt ... was auch schon vor den Zeit der räuberischen Journale nicht immer der Fall war.
Das Problem ist leider nicht neu, gewinnt aber an Bedeutung, sicher. Die Frage ist und bleibt jedoch, wie man die Qualität bestimmen kann, quantitativ ganz sicher nicht.
Viele Grüße
Ulrich Herb
> 1) Vor Beall's List würde ich eindringlich abraten. Das ist ein
> ideologischer Ein-Mann-Kreuzzug ohne Begründungen und Checks and
> Balances … Wer sich mal in seine Abgründe Beall begeben will, empfehle
> ich: http://triplec.at/index.php/tripleC/article/view/525/514
>
> Darüber hinaus gibt es auch gut Gründe, warum black lists wenig Sinn
> machen:
> http://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2015/03/18/beyond-bealls
> -list-predatory-publishers/
>
>
>
>
> 2) DOAJ ist als white list gut geeignet, v.a. wenn es darum geht, ob
> man APC zahlen sollte. In diesem Sinne hat auch ein Konsortium aus
> Institutionen in Österrreich gerade ein Fundraising für DOAJ
> abgeschlossen:
> https://www.fwf.ac.at/de/news-presse/news/nachricht/nid/20151019-2149/
>
>
>
> 3) Der Punkt, der eigentlich aufgeworfen wird, ist prinzipieller und
> geht über OA hinaus: Gibt es Qualiätskriterien für Publikationen in
> Repositorien? Ich würde meinen, außer ein paar technischen
> Mindeststandards wohl nicht. Dazu sind die Publikationsformen einfach
> zu
> untschiedlich: mit und ohne peer review; von teueren und billigen
> Publishern; article, books, proceedings, collected volumes, etc.; mit
> oder ohne APC …
>
> LG FR
>
> ___________________________________________________________________
>
> Falk J. Reckling
> <http://www.fwf.ac.at/en/contact/personen/reckling_falk.html>, PhD
>
> *Strategic Analysis*
>
> Department Head
>
>
>
> Austrian Science Fund (FWF)
>
> Sensengasse 1**
>
> A-1090 Vienna
>
>
>
> Tel: +43-1-5056740-8861
>
> Mobile: +43-664-5307368
> Email: falk.reckling@fwf.ac.at <mailto:falk.reckling@fwf.ac.at>
>
> Twitter: FWFOpenAccess <https://twitter.com/FWFOpenAccess>
>
> ORCID: http://orcid.org/0000-0002-1326-1766
>
>
>
>
>
> *Von:*Simukovic, Elena [mailto:elena.simukovic@wu.ac.at]
> *Gesendet:* Dienstag, 20. Oktober 2015 10:38
> *An:* ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
> *Betreff:* [IP-OA_Forum] Predatory publishing und institutionelle
> Repositorien
>
>
>
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
>
>
> aus aktuellem Anlass möchten wir in diesem Forum die Frage stellen,
> welche Erfahrungen in der OA-Community seitens der
> Repositorien-Betreiber mit den sog. „predatory“ Publishers vorhanden sind.
>
>
>
> Auf unser institutionelles Repository ePub^WU <http://epub.wu.ac.at/>
> wurde nämlich ein Artikel hochgeladen, der in einer Zeitschrift namens
> „International Journal of Economics, Commerce and Management
> <http://ijecm.co.uk/>“ (IJECM; ISSN 2348-0386) erschienen ist. Nach
> einer kurzen Recherche sind uns einige Indizien aufgefallen, die
> möglicherweise auf einen „predatory“ Publisher hindeuten. Der Verdacht
> verstärkte sich auch dadurch, dass diese Zeitschrift im DOAJ nicht
> verzeichnet wird, aber eben in Beall’s list.
>
>
>
> Deshalb stellt sich eine grundsätzliche Frage, auf welcher Basis man
> als Repositorien-Betreiber zu entscheiden hat, ob die Publikationen
> aus potentiell „verdächtigen“ Zeitschriften ins Repositorium
> aufgenommen werden sollen. Sind wir überhaupt befugt, derartige Fragen
> zu entscheiden und über die inhaltliche Qualität der Beiträge zu
> urteilen, wenn wir laut der Policy
> <http://epub.wu.ac.at/policies.html> nur die formale Kontrolle (z.B.
> Richtigkeit der Metadaten) durchführen? Müssen ggf.
> Ausschlusskriterien in der Policy des Repositoriums explizit genannt
> werden? Soll die akademische Einheit, mit der die betroffenen Autoren
> affiliiert sind, über solche Beiträge informiert werden und eine qualitative Einschätzung darüber abgeben?
>
>
>
> Wir wollen prinzipiell nicht ausschließen, dass es sich trotz einer
> „verdächtigen“ Zeitschrift um einen qualitativ hochwertigen Artikel
> handeln kann. Mit den Autoren selbst direkt in Verbindung zu setzen,
> ist uns leider bisher nicht gelungen.
>
>
>
> Weiterhin ist auf der Homepage der Zeitschrift ein Statement zu
> finden, dass sie sich in diversen „Library listings“ befindet, unter
> anderem „Saxon State & University Library, Hochschule Hannover
> University, Virtual Library E. Europe, Clausthal University of
> Technology, TFH Library“. Nach der Kontaktaufnahme mit den
> Ansprechpartnern der Zeitschrift seitens der Bibliotheken wurden
> einige Namen bereits entfernt. Vielleicht sind es für die genannten
> Bibliotheken nicht uninteressant.
>
>
>
> Wenn der eine oder die andere bereits Erfahrungen damit gesammelt hat,
> würden wir uns über einen kurzen Austausch sehr freuen. Sollten solche
> Fälle in der Zukunft verstärkt vorkommen, wäre eine abgestimmte
> Vorgehensweise seitens der Repositorien natürlich auch von Vorteil.
>
>
>
> Mit besten Grüßen aus Wien
>
> Elena Šimukovičund Gertraud Novotny
>
>
>
>
>
> Elena Šimukovič, M.A.
>
> Elektronisches Publizieren und Open Access
>
> Universitätsbibliothek
>
> /Electronic Publishing and Open Access/
>
> /University Library/
>
>
>
> *WU *
>
> Wirtschaftsuniversität Wien
>
> /Vienna University of Economics and Business/
>
> Gebäude LC
>
> Welthandelsplatz 1, 1020 Vienna, Austria
>
>
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> Tel.: +43 1 31336-5148
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Dr. Ulrich Herb
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