Liebe Frau Pletsch, dann nehme ich kurz die Gelegenheit zur Erläuterung wahr. Für die Teilnahme an DEAL-Verträgen werden direkte Kosten für die Artikel in Gold-OA-Zeitschriften fällig (APCs), die auch in OpenAPC verzeichnet sind. Diese Artikelkosten sind vergleichsweise einfach
zu berichten. Komplizierter wird es bei den Artikeln in DEAL-Hybridzeitschriften, da dort die Kostenbeiträge der teilnehmenden Einrichtungen nach den historischen Subskriptionsausgaben (plus jährliche Preissteigerungen
während der Vertragslaufzeit) fällig werden. Da es bei der OA-Transformation ja darum gehen soll, perspektivisch die Kosten von Subskriptionen auf Publikationen um zu stellen, sind natürlich die realen Kosten pro Publikation in Hybrid-Zeitschriften relevant.
Diese ergeben sich aus dem Verhältnis von den Kostenbeiträgen nach Subskriptionsausgaben pro Jahr zu der Anzahl der tatsächlich in diesem Jahr publizierten Artikel (OA und nicht OA) in diesen Zeitschriften.
Genau dieses Verhältnis wird in den DEAL-Wiley-Daten für die Transformationsphase, in der wir uns befinden, nun sichtbar. D.h. Einrichtungen, die im Verhältnis zu ihren bisherigen Subskriptionsausgaben
vergleichsweise wenig Publikationen in den Hybrid-Zeitschriften eines Verlages haben, haben relativ hohe Kosten pro Artikel. Einrichtungen die umgekehrt vergleichsweise geringe Subskriptionsausgaben und hohe Publikationszahlen haben, haben relativ niedrige
Kosten pro Artikel. Gute Beispiele dafür sind in der Tat die Daten aus Mannheim und von der TU München. Die UB Mannheim wäre nach den geltenden DEAL-Teilnahmebedingungen rückzahlungsberechtigt, die TU München könnte freiwillig
nachzahlen. Für 2019 haben aber die rückzahlungsberechtigten Einrichtungen die Nachricht erhalten, dass sie nichts erstattet bekommen, und das Beispiel TU München zeigt, dass hohe Nachzahlungen aus den ohnehin unterfinanzierten Bibliotheksbudgets - selbst
bei einem eventuellen Zuschuss aus dem im kommenden Jahr startenden DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“ - nicht leistbar sind.
D.h. letztendlich, dass es für zukünftige Transformationsverträge andere Mechanismen braucht, um die ungleiche Verteilung von Subskriptionsausgaben und Publikationszahlen aus zu gleichen, und es braucht
für weitere Transformationsverträge deutlich niedrigere Kosten pro Artikel, als sie sich derzeit in den DEAL-PAR-Fees widerspiegeln. Um das mit weiteren Daten zu untermauern, würden wir uns natürlich auch über Daten aus Kaiserslautern freuen. Freundliche Grüße aus Bielefeld, Dirk Pieper Von: Julia Pletsch [mailto:pletsch@ub.uni-kl.de]
Liebe Kolleginnen und Kollegen, natürlich sollte die gerade versendete Mail intern verschickte werden. Entschuldigen Sie bitte die versehentliche Mail.
Aber vllt. kann ich dieses Missgeschick nutzen, die Kolleginnen und Kollegen die Ihre Daten bei DEAL-Wiley eingetragen haben zu befragen, ob dies wirklich die kompletten Zahlungen sind? Oder sind Sie noch im Eintragungsprozess?
Tragen einige von Ihnen auf Artikelebene ein, während andere gebündelt die Daten zu einzelnen Zeitschriften eintragen? Zumindest wirkt es so. Ich danke Ihnen schon im Voraus für evtl. Antworten und wünsche schöne Feiertage! Freundliche Grüße Julia Heitmann-Pletsch Von: Julia Pletsch <pletsch@ub.uni-kl.de>
Hallo Andreas, folgendes zur Info. Vllt. sollten wir uns auch überlegen unsere Daten in OpenAPC zu veröffentlichen.
Die DEAL-Wiley-Daten scheinen mir aber nicht wirklich vollständig zu sein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Mannheim wirklich für 10 Publikationen 88.000 Euro gezahlt hat…
Was meinst du? Viele Grüße Julia Von: Pieper, Dirk <dirk.pieper@uni-bielefeld.de>
Liebe Kolleginnen und Kollegen, kurz vor den Feiertagen noch einige erfreuliche Neuigkeiten zu OpenAPC. Wir freuen uns sehr, dass mit der gestrigen Verarbeitung von Daten des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF insbesondere der Datensatz zum Kostennachweis von OA-Büchern weiter wächst: https://treemaps.openapc.net/apcdata/bpc/#institution/ Der Datensatz und die Verarbeitungsroutinen sind noch im Aufbau, aber falls Publikationsfonds, die inzwischen auch OA-Bücher fördern, ihre Kostendaten transparent berichten wollen, gibt es hier eine ergänzte Anleitung: https://github.com/OpenAPC/openapc-de/wiki/Data-Submission-Handout Die Verzeichnung der Artikelkosten für Einrichtungen, die an OA-Transformationsverträgen teilnehmen, ist aufgrund der vertraglichen Rahmenbedingungen insbesondere für Artikel in Hybrid-Zeitschriften sehr komplex. Seit Oktober
2020 liegt mit den Vergleichsrechnungen für die in 2019 publizierten Artikel in Wiley-Hybrid-Zeitschriften nun eine verlässliche Datengrundlage vor, in der OpenAPC-Community haben wir die
Modalitäten zur Dateneinreichung und Darstellung diskutiert. Das es leider keine Unterstützung durch die MPDL gibt, freuen wir uns auch hier sehr, dass die ersten an DEAL-Wiley teilnehmenden Einrichtungen ihre Daten transparent berichten. Diese liefern
wertvolle Hinweise zu der Frage, ob die von der MPDL intendierten Rückzahlungs- und Ausgleichszahlungsregelungen realistisch sind oder nicht. Gleichzeitig können auch die Opt-Out-Artikel verzeichnet werden, was perspektivisch Analysen dahingehend ermöglicht,
ob Opt-Out-Artikel z.B. in einzelnen Disziplinen, bei einzelnen Einrichtungen oder in Zeitschriften gehäuft vorkommen, so dass hier Beratungsleistung im Hinblick auf mehr OA gezielt entfaltet werden kann. Folgender Aufruf filtert die DEAL-Wiley-Treemap auf die Artikel in Wiley-Hybrid-Zeitschriften in 2019: https://treemaps.openapc.net/apcdata/deal-wiley/#institution/is_hybrid=TRUE&period=2019&country=DEU Der Datensatz wird umso aussagekräftiger, je mehr Einrichtungen dazu beitragen! Gerne nehmen wir daher auch im neuen Jahr weitere Daten für DEAL-Wiley 2019 auf Basis der Vergleichsrechnungen an. Vielen Dank und viele Grüße aus Bielefeld, Dirk Pieper |