Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,das Open Science Network Austria (OANA) empfiehlt "eine österreichische Clearingstelle für Datenschutz- und Urheberrechtsfragen" einzurichten. Vanessa Hannesschläger formuliert das Desiderat folgendermaßen:
"(...) die fortlaufende Betreuung und direkte Anlaufstelle, die die Workshops in eingeschränkter Form bieten können, für Personen mit Open Science-relevanten Rechtsfragen das notwendigste und dringendste Bedürfnis ist. Eine AG freiwillig Involvierter kann hier aber bestenfalls punktuell Bedürfnisse erfüllen, nicht einen dauerhaften Bedarf decken. Daher hat die AG im Namen des OANA Kernteams ein Empfehlungspapier verfasst, das die Einrichtung einer österreichischen Clearingstelle für Datenschutz- und Urheberrechtsfragen gemeinsam für alle Forschungsinstitutionen vorschlägt. Eine solche Stelle sollte an einer österreichischen Institution angesiedelt sein, die sich als „neutraler Ort“ allen Forschenden und anderen Mitgliedern von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Österreich verpflichtet fühlt (z.B. in einer KEMÖ-ähnlichen Struktur) und mit einer offenen Website (“chatroom”) gängige Rechtsprobleme aufgreift und diesbezügliche Fragen beantwortet. Dort sollten Expert*innen der Institutionen bzw. Jurist*innen ihre Expertisen beitragen und teilen. So würden einerseits die Lösungen bereits behandelter Rechtsfragen dauerhaft verfügbar gemacht werden, andererseits entstünde ein Forum und eine Anlaufstelle für neue Fragen." (Hannesschläger, V. (2019) „Das Open Science Network Austria (OANA) und seine Arbeitsgruppe “Rechtliche Aspekte von Open Science”“, Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare, 72(2), S. 356-364. doi: 10.31263/voebm.v72i2.2810)
Wie werden Bedarfe und entsprechende (gemeinsame) Handlungsmöglichkeiten in bzw. für Deutschland und auch die Schweiz gesehen? Parallelen scheinen nicht fernliegend: Die Schwerpunktinitiative der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen hat auch eine ehrenamtliche AG "Recht für Wissenschaft im digitalen Zeitalter" und das BMBF-Verbundprojekt open-access.network ist vor kurzem in eine neue Förderphase gestartet (vgl. https://www.bildung-forschung.digital/de/offizieller-projektstart-von-open-access-network-2763.html).
Viele Grüße, Thomas Hartmann (FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur)