Liebe IP-OA-Liste, Wie golden ist Gold Open Access? - diese Frage haben wir an der Universitätsbibliothek Zürich im Rahmen einer automatischen Einbettung von Gold OA Publikationen in unser ZORA Repositorium (www.zora.uzh.ch) untersucht.
Die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Hintergrund: Etwa 22% (2500) der Publikationen der Universität Zürich von 2021 sind Gold OA, über 99% verfügen über einen DOI gemäss unserem institutionellen OA-Monitor (oamonitor.uzh.ch). Könnte man die publizierten
PDFs automatisch im Repository einfügen, wäre dies ein immenser Zeitgewinn für unsere Submitter, die das Verlags-PDF jetzt noch manuell runter- und wieder hochladen. Dazu haben wir ein Addendum zum DOI Crossref Importplugin erstellt, mit dem man durch Angabe eines DOI die Metadaten importieren kann. Das Addendum versucht dann, im Fall von Gold OA die publizierte Version zu holen.
Dazu müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein: Entsprechende CC-Lizenz ist verfügbar, es gibt eine direkte Download-URL für das PDF (U) und das PDF muss technisch (T) zugänglich sein. Die CC-Lizenz und U können von Unpaywall erhalten werden, T muss direkt auf
der Webseite des Verlags überprüft werden. Hier die Ergebnisse für verschiedene Verlage: Verlage mit Platin (Diamond) OA, die über die OJS-Plattform publizieren: U ja, T ja Springer: U ja, T ja Frontiers: U ja, T ja BioMed Central: U ja, T ja BMJ Publishing Group: U ja, T ja PLOS: U ja, T ja Wiley, Wiley OA: U ja, T nein (das PDF wird über ein kompliziertes _javascript_-Formular geschützt und kann nur im Browser aufgerufen werden) Elsevier: U nein, T keine Angabe (da U nein) RSC Publishing: U nein, T keine Angabe Royal Society: U ja, T ja OUP: U ja, T ja CUP: U ja, T ja MDPI: U ja, T ja EMH Swiss Medical Publishers: U nein, T keine Angabe Es stellt sich die Frage, ob Gold Open Access impliziert, dass der Volltext nur (oder mindestens) Menschen zugänglich sein soll (z.B. via DOI-Landingpage). Einige Verlage errichten Schranken (keine URL für das PDF bei
Crossref bzw. Unpaywall hinterlegt, technische Barrieren) für einen automatischen Zugang. Kann eine CC-Lizenz (die ja gemäss CC selbst maschinen-lesbar sein muss) so interpretiert werden? Das ist nicht klar. Freundliche Grüsse, Martin Brändle -- Dr. Martin Brändle und
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