Sehr geehrter Herr Kohle, bevor wir uns um die adaequaten Loesungen streiten, sollten wir uns zuerst um die Zielsetzung im Klaren werden. Vision koennte ein so entwickelter wie reifer Content-/Medien-Markt wie in Finnland oder die Schweiz darstellen, a) der einen hochstehenden Markt an Qualitaetsmedien hervorbringt b) eine hohe Leseratec) und - wie im Fall der Schweiz - sogar einen kleinen Exportanteil (sieh NZZ, Weltwoche).
Anscheinend schaetzen Finnen wie Schweizer solche Qualitaetsinformation, weil deren Pro-Kopf-Verbrauch doppelt so hoch wie in Oesterreich ist. Vergleicht man den TV-Markt und die lokale Produktion in Oesterreich wie Ungarn, dann sieht man fundamentale Unterschiede und erkennt erst dadurch, was einen REIFEN Medienmarkt ausmacht. Wenn ich aber die OA-Debatte mir vor Augen halte, bin ich mir gar nicht sicher, ob die von mir skizzierte Vision und Zielvorstellung ueberhaupt geteilt wird. ************************ Hypothesenebene:Inwiefern zwischen einer OA-Politik und einem entwickelten Content-/Medien-Markt
eine positive Korrelation besteht, muesste untersucht werden. Ich kenn dazu weder Studien noch Ansaetze fuer valide Indikatoren. Empirisch ist seit Jahrzehnten ein Nord-Sued-Gefaelle in Europa feststellbar. Die ausschlagenden Faktoren sind mannigfaltig. Ich konnte in 12 Jahren nur einige davon ausschliessen aber auch kein schluessiges Modell vorlegen. In der LIteratur teilt man aber doch die Meinung, warum die USA, UK und die skandinavischen Staaten einen Vorsprung betreffend Content- und Medienmarkete erzielt haben. Dies hat auch die EU zur eContent-Politik animiert. ************************ Als Oekonom kann ich nur darauf hinweisen, dass man die Rechnung nicht ohne den Wert (siehe Nachfrageelastizitaet) machen sollte. Es gibt Markte mit einer hohen Nachfrageelastizitaet, bei der eine OA-Politik das Konsumverhalten nachhaltig steigert, waehrend in anderen Staaten dies folgenlos bleibt. Ich wuerde eine OA-Politik also nicht verabsolutieren. Die sozio-kulturellen Faktoren sind zumeist ausschlaggebend. Aber ich vermute, dass wir uns in Europa ueber die Zielsetzung einer Informations- Wissens- wie Innovationspolitik gar nicht einig sein. Wir messen bisher nur einige quantifizierbare Parameter, die letztlich fuer eine Wissensgesellschaft bedeutungslos sind. Da waren uns die Voelker der Antike um Welten voraus. Gruesse, Gerhard Wagner At 10:11 25.06.2009, Hubertus Kohle wrote:
Ich finde, man kann sich eine solche Veranstaltung sparen, wenn von den Rednern sowieso schon vorher klar ist, was sie sagen Hubertus Kohle Prof.Dr. Hubertus Kohle Institut für Kunstgeschichte der LMU München Zentnerstraße 31 80798 München Tel. 089 21805317 Fax 089 21805316 http://www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/personen/prof_uni/kohle/index.html _______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum
_______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum