Was kritische Stellungnahmen zu ERIH betrifft (s. Klaus Grafs Antwort unten), darf ich Sie auf eine entsprechende Resolution von RIHA, der International Association of Research Institutes in the History of Art, aufmerksam machen. Zu finden ist die Resolution u.a. hier: http://www.riha-institutes.org/index.html, oder als PDF: http://www.ahice.net/news/ERIH%20resolution.pdf. Zur Frage nach Open Access-Journals der Kategorie A: Das von RIHA herausgegebene RIHA Journal (www.riha-journal.org) ist ein Open Access-Journal, das alle Kriterien für ein A-Journal erfüllen würde (international scope, peer reviewed, etc.). Allerdings kommt es für die Liste gegenwärtig schon deshalb nicht in Betracht, weil es noch nicht lange genug läuft. Soweit ich informiert bin, ist eine Laufzeit von mindestens fünd Jahren Voraussetzung. Leider konnte ich diese (Ausschluss-)Kriterien ebenfalls nicht mehr überprüfen, da eine Übersicht über die Kriterien, falls auf der ESF-Website vorhanden, offenbar gut versteckt ist. Es gab, wenn ich mich richtig erinnere, mal FAQ zu ERIH auf der ESF-Website, aber auch die lassen sich nicht mehr ausfindig machen. Immerhin ist dort eine Powerpoint-Preäsentation verfügbar, die etwas Aufschluss gibt: http://www.esf.org/research-areas/humanities/erih-european-reference-index-for-the-humanities.html Mit freundlichen Grüßen Regina Wenninger Zentralinstitut für Kunstgeschichte München RIHA Journal r.wenninger@zikg.eu -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: ipoa_forum-bounces@lists.spline.inf.fu-berlin.de [mailto:ipoa_forum-bounces@lists.spline.inf.fu-berlin.de] Im Auftrag von Klaus Graf Gesendet: Montag, 1. November 2010 14:25 An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) Betreff: Re: [IP-OA_Forum]Beispiel A-Journal mit Open Access, OA-Förderbeiträge? Vielen Dank für die Liste. Ich persönlich halte nichts von solchem Schabernack wie ERIH und kann als Historiker auch nicht die Wertungen nachvollziehen, zumal ich klare Kriterien für die Einordnung nicht gefunden habe. Listen sind wertlos, wenn sie bedeutende Fachzeitschriften gar nicht enthalten: ZfdA, Zeitschrift für Historische Forschung. Reichweite schlägt stets Qualität. Spezielle und regionale Zeitschriften landen stets in der residual category C. Dass das mainfränkische Jahrbuch nicht die HZ ist, wusste ich aber auch ohne ERIH. Es könnte sich auf den Kopf stellen und 50 Gutachter für 1 Artikel bestellen, es bliebe in C. Und englischsprachige Zeitschriften haben natürlich wie jeher (ISI) die Nase vorn. Klaus Graf Am 1. November 2010 13:30 schrieb Christian Gutknecht <christian.gutknecht@hbz.uzh.ch>: > Liebe Liste, Danke für die Rückmeldungen. > > Die zwei genannten A-Journals Francia (2 Jahre Moving Wall) und Medieval > Philosophy and Theology (letzte Ausgabe 2003) waren schon mal ein guter > Anfang, allerdings durch ihre Einschränkungen nicht gerade sehr > schlagfertige Beispiele um einen Herausgeber für golden OA überzeugen zu > können. > > Ich habe deshalb doch noch selber einen Vergleich durchgeführt. Leider lässt > die Öberfläche des DOAJ keinen Download von ganzen Listen zu. In der EZB > lässt sich golden OA nicht so ganz einfach von freien Zugängen einzelner > Jahrgänge unterscheiden. So habe ich mich für Ulrichsweb entschieden, auch > wenn da die Vollständigkeit auch nicht immer gegeben ist. Medieval > Philosophy and Theology ist in Ulrichs beispielsweise nicht als OA > gekennzeichnet. > > Ein simpler ISSN-Vergleich brachte 7 weitere OA-Journals mit ERIH Wertung A > hervor: https://public.sheet.zoho.com/public/gueti/open-access-ulrichs > > * 0006-0887 A Biblica > * 1054-8289 A Future of Children (The) > * 0304-1042 A Japanese Journal of Religious Studies > * 1076-9757 A Journal of Artificial Intelligence Research (The) > * 0025-7273 A Medical History > * 0869-6365 A Novoe literaturnoe obozrenie > * 0004-0428 A Archivo Español de Arte > > > Am 29.10.2010 14:38, schrieb Florian Grandel: >> >> Es stellt sich daher die Frage, weshalb das Modell "Selbstverlag" sich >> nicht schon früher stärker etabliert hat. > > Ich schätze weil Open Access gerade in den Geisteswissenschaften > immer noch der Ruf von minderer Qualität hat. Es herrscht teilweise > ja auch noch der Glauben, die Qualität hänge vom Medium ab. Einer > Open Access Zeitschrift, wird deshalb schon nur weil sie meistens > nur elektronisch herausgegeben wird eine schlechtere Qualität > beigemessen. Um solche Skeptiker überzeugen zu können, wären gemäss > traditionelle Kriterien anerkannte OA-Zeitschriften schon sehr > nützlich. Offenbar gibt es aber noch nicht so viele. > > > Am 28.10.2010 17:57, schrieb Daniel von Wachter: >> >> Wenn man hohe Autorengebühren einführen möchte, muß man die Zeitschrift >> einem Verlag übergeben, der wird bestimmt Wege finden, Geld aus der DFG zu >> saugen. > > Wäre das nicht auch bereits ein Fortschritt? Gibt es denn bereits > einen traditionell anerkannten geisteswissenschaftlicher Verlag der > wegen der Open Access-Förderpolitik von DFG oder FWF auf ein > Autorengebühren finanziertes Geschäftsmodell umsattelt (exkl. > Springeropen)? Ich habe leider bislang noch keine nennenswerte > Veränderung bemerkt. > Da ist der Studienverlag, mit den FWF-geförderten Büchern gerade ein > erfrischend positives Beispiel (z.B: > http://www.studienverlag.at/titel.php3?TITNR=4853) > > Gruss > > Christian Gutknecht > > > > Am 28.10.2010 17:00, schrieb Christian Gutknecht: >> >> Liebe OA-Liste >> >> Ich diskutiere gerade mit einem Herausgeber einer >> geschichtswissenschaftlichen Zeitschrift über Open Access: >> >> Konkret wurde ich mit folgenden zwei Fragen konfrontiert: >> >> * Bitte nennen Sie mir also ganz konkret einen Wissenschaftsverlag >> in den Geisteswissenschaften, der ein "A"-Journal als weltweit >> kostenloses open-access-Modell anbietet. >> * Und bitte nennen Sie mir eine/n Geisteswissenschaftler/in, die/der >> Mittel für Open Access, die ihm eine Förderorganisation bezahlt, >> vollständig an ein Herausgebergremium weitergibt. >> >> Hat jemand vielleicht gerade gute Beispiele dafür? Gemeint ist übrigens >> der ERIH Index (http://tinyurl.com/26gfjqh) >> >> Danke und Gruss >> > > > -- > Christian Gutknecht > > Hauptbibliothek Universität Zürich > Forschungsbibliothek Irchel > Winterthurerstrasse 190 > CH-8057 Zürich > Tel. +41 (0)44 63 54162 > www.hbz.uzh.ch > www.oai.uzh.ch > > > _______________________________________________ > Ipoa_forum mailing list > Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de > https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum > _______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum _______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum