Lieber Herr Kohle, On 26.01.2013 08:25, Hubertus Kohle wrote: > danke für diese Hinweise. Ich überlege auch, bei de Gruyter ein Buch > open access herauszubringen. Aus dem von Ihnen zitierten Buch habe > ich mal einen Satz herauskopiert und in die google Buchsuche > eingegeben. Da bekommt man dann einen von den üblichen > snippet-Abschnitten mit dem Hinweis darauf, dass es sich um > urheberrechtsgeschütztes Material handelt. Open Access ist das für > meine Begriffe nicht. Ein Werk open access auf einer Verlagshomepage > lesen zu können verkennt die Bedeutung von OA. Wenn ein Text Teil des > gesamten Wissensnetzes werden will, muss er auch für Suchmaschinen > frei zugänglich sein. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? die Berliner Erklärung zu Open Access (gehostet bei der Max-Planck-Gesellschaft, http://oa.mpg.de/lang/de/berlin-prozess/berliner-erklarung/) enthält: > Open access contributions must satisfy two conditions: > 1. The author(s) and right holder(s) of such contributions grant(s) to > all users a free, irrevocable, worldwide, right of access to, and a > license to copy, use, distribute, transmit and display the work > publicly and to make and distribute derivative works, in any digital > medium for any responsible purpose, subject to proper attribution of > authorship (community standards, will continue to provide the > mechanism for enforcement of proper attribution and responsible use > of the published work, as they do now), as well as the right to make > small numbers of printed copies for their personal use. Insofern sollte ein Text nicht nur für Suchmaschinen frei zugänglich sein, sondern auch durch Menschen genutzt werden können - über das reine Lesen hinaus. Im Zeitschriftenbereich hat es einige Wechsel von restriktiveren Lizenzen hin zu Lizenzen, die den Offenheits-Anforderungen der Berliner Erklärung entsprechen, gegeben, dennoch ist Open Access zumindest in der Praxis ein umkämpfter Begriff, weil er werbeträchtig auf vieles angewendet wird, was allenfalls gratis nutzbar ist. Auch und insbesondere in dem aus verschiedenen Gründen spannenden Feld "Open Access für Bücher" ist so etwas zu beobachten, dort ist die Uminterpretation "kostenlos lesbar ist Open Access" leider keine Ausnahme, sondern sehr verbreitet. (In der Berliner Erklärung ist nicht explizit von Büchern die Rede, die Stoßrichtung ist eher "elektronische Zeitschriften". Auch wird gelegentlich darauf verwiesen, dass Finanzierungs-/Geschäftsmodelle bei Büchern anders seien als bei Zeitschriften und dass evtl. auch finanzielle Interessen der Autor/innen anders seien als bei Artikeln, z.B. bei Lehrbüchern.) Autor/innen, die darauf drängen, dass ihre Texte tatsächlich gut sichtbar, einfach zugänglich und frei nutzbar sind, sind sicherlich eine wesentliche Voraussetzung für mehr tatsächliche Open-Access-Publikationen. Viele Grüße Marco Tullney -- https://userpage.fu-berlin.de/~tullney