Lieber Herr Gutknecht, da es mehrere Interessenten an Ihren Fragen gibt, beantworte ich es schriftlich - siehe unten in rot. ________________________________________ Von: Gutknecht Christian [christian.gutknecht@snf.ch] Gesendet: Donnerstag, 23. April 2015 08:27 An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Open Access Publication Costs 2014: Austrian Science Fund (FWF) Guten Tag Herr Reckling Vielen Dank für diesen sehr interessanten Report. Da wir uns beim SNF auch gerade mit dem Monitoring von OA beschäftigen, ein sehr wertvoller Input mit gerade zur richtigen Zeit. Beim Lesen stellten sich mir einige Fragen: * Wie hat der FWF diese Zahlen ganz grundsätzlich erhoben? Lief die Beantragung und Erfassung hauptsächlich über das auf der Website zugängliche Antragsformular? https://www.fwf.ac.at/fileadmin/files/Dokumente/Antragstellung/Referierte_Publikationen/rp_form.pdf Ja, immer. * Wie stellen Sie sicher, dass alle mit FWF Mitteln finanzierten Publikationen identifiziert wurden? Ist es ausgeschlossen, dass APCs ausserhalb des Programms "Peer-Reviewed Publications" z.B. über Projektfördermittel bezahlt werden? Das kann theoretisch passieren, aber laut unserer Revision kommt das so gut wie nie vor. * Gibt es auch die Absicht Gold OA ohne APCs zu erfassen? Das wird gemacht, allerdings erst dann, wenn die final reports nach Projekteende gelegt werden. * Inhaltlich bin ich wirklich stark über den hohen Anteil von hybrid überrascht. Hat der FWF oder die Verlage diese Nutzung mit Informationen an die Autoren gepusht oder hat sich dies einfach aus dem normalen Publikationsverhalten ergeben? Der FWF hat das nicht gepusht, es spiegelt halt immer noch das derzeitige Kräfteverhältnis wieder. * Hinsichtlich Hybrid Price Cap von 1500 EUR, wie ist da das Handling des FWF? Werden APCs die drüber liegen (und das dürften ja eine ganze Menge sein) gar nicht mehr bezahlt oder eben nur noch bis zum Price Cap und der Rest muss vom Autor mit anderen Mittel bezahlt werden? Bis zum cap zahlt der FWF. Für die Differenz können die AutorInnen das Projektbudget und andere Quellen nutzen. Für die Zukunft erwarten wir uns aber, dass dies immer mehr hinfällig wird, weil offsetting deals wie mit IoP, T&F, RSC oder Springer die Regel werden sollen. * Gibt es auch eine Massnahme auf die Tatsache dass CC-BY zwar gegenüber 2013 stark zugenommen hat, aber immer noch nicht durchgehend angewandt wird? (in UK hört man ja von vielen OA-Leuten, dass sie da mit Autoren und Verlagen das Gespräch aufgenommen haben um die CC-BY durchsetzen) Wir haben gegenüber den Verlagen die klare Message ausgegeben: Wenn wir zahlen, dann nur für CC BY. Das werden wir noch verstärken. So ist für OA Books ab 1.1.2015 jetzt verpflichtend. * Kann auch schon eine Einschätzung bezüglich IOP-Offesetting gemacht werden? Ich schätze es werden immer noch deutlich mehr Subskriptionsgebühren bezahlt als Hybrid-OA mit Mitteln des FWF veröffentlicht wurde? Das liegt in der Natur der Sache, weil ca. 90% aller Hybrid Zahlungen aus AUT vom FWF kommen. Aber zumindest die Hybrid Zahlungen des FWF werden zu 100% von den Subskriptionen abgezogen. * Gibt es vielleicht auch schon einen Eindruck, wie sich die Bezahlung bei einer internationalen Mulit-Autorenschaft aus anderen Ländern verhält? Wenn ich die Bedingung richtig verstehe, reicht es wenn ein Projektmitarbeiter des FWF Autor auf dem Paper ist (muss ja nicht der corresponding Author sein). Sieht man da eine Tendenz das z.B. bei der fiktiven Situation von 9 ausländischen Autoren und einem österreichischen Autor, die Abrechnung über den österreichischen Autor läuft, „bloss" weil halt der FWF Hybrid bezahlt? Dazu haben wir keine empirischen Erkenntnisse. Aber: da jetzt immer mehr funding agencies APCs zahlen, werden auch wir schrittweise zum Prinzip des corresponding author übergehen. Free-riding haben wir bewusst für die Anfangsphase in Kauf genommen. * Sie sie auch über Publikationen gestolpert, wo die APC unter den verschiedenen Autoren aufgeteilt wurde? Bisher nur in sehr wenigen Fällen. Das ist administrativ auch viel zu kompliziert. Daher erhoffen wir uns auch vom corresponding author Prinzip bessere cost sharing effects freundliche Grüsse aus der Schweiz ______________________________________ Christian Gutknecht Koordination Informationssysteme Forschungsförderung (CoSi) Schweizerischer Nationalfonds (SNF) Wildhainweg 3, Postfach 8232, CH-3001 Bern Telefon: +41 31 308 24 52 christian.gutknecht@snf.ch<mailto:christian.gutknecht@snf.ch> | www.snf.ch<http://www.snf.ch> Am 21.04.2015 um 11:53 schrieb Reckling, Falk <Falk.Reckling@fwf.ac.at<mailto:Falk.Reckling@fwf.ac.at>>: Dear All, the Austrian Science Fund (FWF) has just published a dataset (incl. a short analysis) on publication costs for Open Access spent in 2014. In addition to 2013, the dataset includes also costs for Open Access monographs and other Open Access venues. Source: http://dx.doi.org/10.6084/m9.figshare.1378610 Kind regards, Falk Reckling ___________________________________________________________________ Falk J. Reckling<http://www.fwf.ac.at/en/contact/personen/reckling_falk.html>, PhD Strategic Analysis Department Head Austrian Science Fund (FWF) Sensengasse 1 A-1090 Vienna Tel: +43-1-5056740-8861 Mobile: +43-664-5307368 Email: falk.reckling@fwf.ac.at<mailto:falk.reckling@fwf.ac.at> Twitter: FWFOpenAccess<https://twitter.com/FWFOpenAccess> _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de<mailto:ipoa-forum@lists.fu-berlin.de> https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum