Am 18.12.2017 um 22:49 schrieb Gutknecht Christian:
Ich fände es sinnvoller, wenn sich die Diskussion mehr auf die effektiven bzw. fairen Kosten des OA-Publizieren und dessen Services richtet und auf die Frage wie wir dorthin kommen (Stichwort: fehlende Koordination bei der Umschichtung der Subskriptionskosten). APCs als Finanzierungsmodell zu kritisieren, nur um letztlich beim nachteiligen Subskriptionsmodell in Kombination mit Green OA zu bleiben, finde ich wenig zielführend. Ich halte das APC-Finanzierungsmodell nicht für perfekt, aber es gibt uns eine sehr grosse Vergleichsmöglichkeit, die mit anderen Gold
OA-Finanzierungsmodellen schwer zu erreichen ist. Aus Sicht einer Förderorganisation ist es zudem eine gute Möglichkeit Gold OA wirklich disziplin- und verlagsunabhängig zu fördern.In der Philosophie gibt es m.W. *keine einzige* Gold-OA-Zeitschrift mit APCs. Etliche Subskriptionszeitschriften bieten eine OA-Option an, sind also "hybrid". Daß das der SNF nicht mehr fördert, finde ich richtig. Die renommierteste OA-Zeitschrift bittet pro Artikel um eine Spende von 20 USD:
https://www.philosophersimprint.org/about.html#submissionsDie Gretchenfrage in meinem Fach ist wohl, wie man die Herausgeber herkömmlicher Zeitschriften zum Umstieg auf Gold-OA bewegen kann. In der Philosophie ist bisher keine einzige der renommierten Zeitschriften auf Gold-OA umgestiegen.
Persönliche Frage: Ich bin im Board zweier relativ junger Subskriptionszeitschriften. Welche Fördermöglichkeiten kann ich den Herausgebern nennen, um sie zum Umstieg auf Gold-OA zu bewegen?
Gut finde ich auf alle Fälle, daß der SNF nun bei Artikeln und auch bei Büchern Green-OA verlangt.
Freundliche Grüße aus dem Fürstentum Liechtenstein, Daniel von Wachter