Guten Tag
1. Chronos Chronos (https://chronos.gatesfoundation.org) kommt von der anderen Seite her. Autoren gehen im Idealfall schon vor der Publikation nach Chronos und sehen dort in der integrierten Journal Liste
(ein bisschen wie hier: http://journalbrowser.rug.nl) und die spezifischen OA-Konditionen der Gates Foundation (z.B. den einzigartigen Deal mit AAAS:
http://www.sciencemag.org/about/aaas-and-gates-foundation-partnership-announcement).
Autoren geben dann in Chronos einige Angaben an (relevantes Grant, Autorenschaft, Affliation etc.) und laden auch das Manuskript hoch und Chronos leitet dies dann an das Manuskript-System des Verlages weiter. Während die Inhaltliche Korrespondenz dann
zwischen Autor und Editor/Verlag ausserhalb von Chronos weiterläuft, wird die finanzielle Situation dann in Chronos gleich zwischen Verlag und Gates Foundation geregelt. Chronos bietet da wirklich auch schöne Dashboards und Übersichten.
Wir haben uns Chronos auch mal zeigen lassen um zu sehen ob wir es für uns beim SNF nutzen können. Mein Eindruck war ambivalent. Der Ansatz von Chronos halte ich für innovativ und zukunftsweisend. Es bietet den Autoren und der Administration maximale Transparenz und auch Kontrolle. Und wirklich maximal. Wenn ein Autor ein Paper beim Verlag einreicht und das wird dann abgelehnt, sieht das die Administration so auch! Die nötige Verhaltensänderung bei den Autoren schien mir allerdings etwas zu ambitioniert und ich vermute das sich die Gates Foundation nachwievor schwer damit tut, alle Autoren wirklich beim Zeitpunkt vor der Wahl des Journals in Chronos zu bekommen. Wohlgemerkt ist es schon auch möglich Papers erst nach der Acceptance bei Chronos anzumelden, aber dadurch verliert sich natürlich ein bisschen der Zweck und Nutzen. Auch tönte das Zusammenspiel zwischen Chronos und Verlag, trotz grosser Automatisierungsbestrebungen immer noch nach viel manueller Arbeit. Nicht alle Journals verwenden die grossen (und teuren) Submission-Systeme Editorial Manager oder Scholar One, für die eine technische Schnittstelle schnell mal realisiert ist. Bei der Demo hat ich stark den Eindruck, dass Chronos für den engen Förderbereich der GateFoundations funktioniert, es jedoch für die Übernahme bzw. Mandantenfähigkeit noch sehr viel zu tun gäbe (andere Journals, andere Währung, andere Sprache, andere Business Rules etc.). Wir entschieden uns letztlich beim SNF aus zeitlichen und praktischen Gründen die nötigen Workflow für die APC-Abrechnung in unserem Grant Administrationssystem (Eigenentwicklung) abzubilden. Ich halte aber Chronos nachwievor für ein interessantes System, das man sich gerade im Verbund von mehreren Universitäten mal anschauen sollte. Wie ich gerade sehe gibt es neu eine Website, die sich an weitere potentielle Nutzer richtet: http://www.chronos-oa.com/ 2. APC1 - MDPI
Wir hatten vor kurzem MDPI bei uns zu Besuch, wo wir auch über die Zahlungsmodalitäten gesprochen haben. MDPI offerierte uns einen Account, wo wir in ihrem System dann eingegangene Submissionen sehen und die Zahlungsmodalitäten abwickeln konnten. Das ist
ja nett, ist aber aus Kundensicht ja nicht besonders praktikabel, da man ja eigentlich die Zahlungen an alle Verlage an einem Ort haben möchte. MDPI schien da sehr viel Verständnis dafür zu haben und hat sich bereit erklärt bei sich und in der OA-Branche etwas
hinsichtlich einer verlagsübergreifenden, non-profit APC Plattform anstossen zu wollen.
Alistair Freeland, 23.2.2018:
Wir sind daran, ein mögliches Datenmodel für einen Prototypen zu entwickeln und haben das Projekt jetzt unter dem Namen “APC1” gestartet. Ich denke die Platform müsste sehr einfach gestaltet werden, wenn es global funktionieren soll. Bibliothekare könnten offene Rechnung für ihre Universität von verschiedenen OA Verlagen direkt auf der Platform einsehen, prüfen & approven, dann per Export die gesammelten Rechnungen der verschiedenen OA Verlage ausführen lassen. Eigentlich kein komplizierter Prozess, aber die Schnittstellen müssen sauber aufgesetzt werden. Die Daten über sämtliche Zahlungen für APCs könnten somit auch direkt ins OpenAPC und man hätte eine gute Transparenz. https://drive.switch.ch/index.php/s/Rjn4P1vNSgGWE2e 3. OA Agreement Manager
Ein bisschen in die Richtung geht wohl auch Copyright Clearance Center (CCC) mit dem kürzlich angekündeten „OA Agreement Manager“:
Im klassischen Lizenzgeschäft war CCC offenbar mit bis zu 15% Gebühren unterwegs. Leider gibt es keine öffentliche Info auf der CCC-Website, wieviel Gebühren Verlage für das APC-Inkasso bezahlen müssen. Aber ich habe das Gefühl dass es nicht ganz günstig
ist und diverse Verlage (wie gerade MDPI) nicht bereit sind mit CCC zusammenzuarbeiten.
freundliche Grüsse
Christian Gutknecht
PS: Und der Vollständigkeitshalber: Es gab ja mal
http://www.openaccesskey.com
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Dirk Pieper [mailto:dirk.pieper@uni-bielefeld.de] Gesendet: Dienstag, 6. März 2018 14:56 An: ipoa-forum@lists.fu-berlin.de Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Tools für die APC-Verwaltung? Hallo zusammen, wir benutzen ebenfalls unser Lokalsystem (SisisSunrise) dazu, APC-Ausgaben im Kontext der sonstigen Erwerbungsausgaben zu verwalten. Aus dem Lokalsystem selektieren wir dann auch die für OpenAPC notwendigen Daten. Viele Grüße, Dirk Pieper Am 06.03.2018 um 14:08 schrieb Philipp Zumstein: Hallo zusammen, |