Hallo Dirk, es fällt mir weiterhin schwer, die Kritik an Monitoringansätzen, die auf Crossref beruhen, nachzuvollziehen. Unterschiedliche Suchansätze sind meines Erachtens
ursächlich für die jährlichen Differenzen bei der vergleichenden Analyse des Publikationsaufkommens (ohne OA) und nicht, wie der Blogbeitrag suggeriert, die Datenabdeckung von Crossref.
Auch das geschildertes Problem der Periodenabgrenzung lässt sich mittels Crossref mit wenig Aufwand kontrollieren. Um dies zu demonstrieren, habe ich den aktuellen
Open-APC-Offsetting-Datensatz heruntergeladen und anschließend über die Crossref-API Datumsangaben zur DOI-Registrierung, Erst-, Online- und Printpublikation je Offsetting-Artikel gewonnen. Zuletzt wurde die Differenz zwischen "über offsetting abgerechnet"
(Open APC Feld "period") und den Crossref Jahresangaben errechnet. Insgesamt wurden 16.906 Artikel untersucht, für zwölf Artikel ließen sich über die API keine Nachweise finden. Die folgende Auflistung zeigt die Ergebnisse: Year DOI created - Artikel ohne Zeitverzug zur Abrechnung: 16.829 (Anteil 0.996) Earliest publication year - Artikel ohne Zeitverzug zur Abrechnung: 16.809 (Anteil 0.995) Online publication year - Artikel ohne Zeitverzug zur Abrechnung: 16.831 (Anteil 0.996) Print publication year - Artikel ohne Zeitverzug zur Abrechnung: 9.178 (Anteil 0.543) Während es beim Vergleich des Printdatums mit Open APC Verzögerungen von bis zu drei Jahren gibt, weichen die anderen Jahresangaben nur in sehr wenigen Fällen
von der Angabe des Abrechnungsjahrs, das Open APC im Feld "period" bereitstellt, ab (Anteil Abweichungen jeweils rund 0,5%).
Da ich mir angesichts der Kritik, es gäbe einen "offensichtlichen Zeitverzug zwischen Verzeichnung auf Verlagsplattform und in Crossref", unsicher bin, habe ich
die Daten und Analyseschritte hier dokumentiert:
https://github.com/njahn82/cr_dates und freue mich auf Hinweise, wenn ich etwas falsch verstanden habe. Die Springer Compact Reports informieren doch über eine erfolgte OA-Publikation? Was die Lizenzlücke betrifft, ist zu beobachten, dass seit 2016 nicht nur vermehrt Artikel in subskriptionsbasierten Springer Journalen offen verfügbar gemacht
werden. Der Verlag teilt seitdem weitaus umfassender Rechteinformationen mit Crossref. Dazu haben sicherlich auch die Metadatenanforderungen und Workflows zum Offsetting, wie sie im Rahmen des INTACT-Projekts entwickelt wurden, beigetragen. Aus diesem Grunde
würde es mich freuen, wenn ein Offsetting-Monitoring nicht nur OA-Anteile errechnet. Die Konformität der Metadatenmeldung bei Crossref sollte ebenfalls überprüft werden, um sicherzustellen, dass öffentlich geförderte OA-Artikel auch als solche auffindbar sind. Viele Grüße Najko Von:
Dirk Pieper <dirk.pieper@uni-bielefeld.de> Hallo Najko,
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