Liebe Kolleginnen und Kollegen, vielen Dank für die zahlreichen Reaktionen und die Diskussionsbeiträge. Intention der Liste ist nicht eine vollständige Auflistung aller Open-Access-Zeitschriften, sondern eine Auswahl anhand einer öffentlich zugänglichen Zitationsmetrik verbunden mit Kostendaten (APCs). Die Liste soll eine Orientierung für diejenigen Wissenschaftler_innen bieten, die gerne Open Access publizieren wollen, aber auf solche Metriken angewiesen sind. Das bedeutet nicht, dass andere Zeitschriften weniger relevant oder schlechter wären. Zudem zeigt die Liste, dass es in diversen Fachgebieten ähnlich häufig zitierte Zeitschriften zu unterschiedlichen Kosten gibt. Wie in den Reaktionen mehrfach angesprochen, ist die Publikationslandschaft über Fächer und Sprachgrenzen stark fragmentiert. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Abdeckung von Zeitschriften aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften z.B. in Scopus teils unzureichend ist. Für Fächer, deren Diskurs in Zeitschriftenartikeln in englischer Sprache erfolgt, ist die Abdeckung jedoch hoch, so dass wir glauben, dass für die Beförderung des Open-Access-Publizierens in diesen Fächern die Liste hilfreich sein kann. Die Auswahl der “meist-zitierten Open-Access-Zeitschriften” erfolgte anhand von formellen Kriterien und maschinell. Die Liste enthält Zeitschriften, die im Verzeichnis der Open-Access-Zeitschriften (DOAJ) enthalten sind und einen überdurchschnittlichen SNIP-Faktor für das Jahr 2017 aufweisen (SNIP=> 1). Es werden nur Zeitschriften berücksichtigt, deren SNIP auf Basis von mindestens 50 Publikationen berechnet wurde. Der SNIP - Source Normalized Impact per Paper ist eine Journalmetrik, die vom Centre for Science and Technology Studies der Universität Leiden (CWTS Journal Indicators) entwickelt wurde und den durchschnittlichen Zitationseinfluss der Veröffentlichungen einer Zeitschrift misst. Wir erkennen an und weisen explizit auf der Webseite darauf hin, dass Zeitschriftenmetriken nicht angewendet werden sollen, um den Wert einzelner Forschungsarbeiten, Artikel, Befunde oder sogar Karrieren zu bewerten. Auch ein Gleichsetzen von Zitationshäufigkeit und Qualität einzelner Artikel oder einer ganzen Zeitschrift ist nicht zulässig. Als Nationaler Open-Access-Kontaktpunkt versuchen wir, das Thema Open Access möglichst breit zu behandeln und uns nicht auf einzelne Modelle oder Fächer zu beschränken. Dazu gehören aber eben auch Angebote für Fächer und Wissenschaftler_innen, die sich an solchen Metriken orientieren (müssen). Und natürlich wissen sehr viele Wissenschaftler_innen, welches Journal für ihr Fachgebiet das “richtige" zum publizieren ist und welches nicht, aber sie wissen nicht zwingend, welches davon Open Access ist. In vielen Fachdisziplinien gibt es hunderte geeignete Fachzeitschriften zum Einreichen des eigenen Manuskripts. So wie Mag. Andreas Ferus bei den Open-Access-Tagen in Graz sagte: "50 Shades of Open Access" - es gibt nicht nur ein Open Access und auch nicht DEN richtigen Weg, sondern viele verschiedene, die alle ihre Berechtigung haben.
Mit vielen Grüßen Alexandra
Jobmann -- Alexandra Jobmann National Contact Point Open Access OA2020-DE Bielefeld University - Library Universitätsstr. 25 - 33615 Bielefeld Tel: +49 (0) 521/106-2546 Mail: alexandra.jobmann@uni-bielefeld.de Twitter: @oa2020de ORCID: http://orcid.org/0000-0001-6464-4583 |