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Re: [IP-OA_Forum] Crowdfunding und Autorengebühren

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  • From: Nina Schönfelder <nina.schoenfelder@uni-bielefeld.de>
  • To: <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Tue, 10 Dec 2019 14:41:36 +0100
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Crowdfunding und Autorengebühren

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gerne möchte ich als Mitentwicklerin des Modells, dem die OA-Transformation E-Books von De Gruyter (Geisteswissenschaften), die wbv Open Library sowie die transcript OPEN Library zugrunde liegen, antworten.

  • Für die einzelnen Autor_innen sind die Beträge in der Tat recht hoch, jedoch nicht höher als im Closed Access zu publizieren (aka Druckkostenzuschuss).
  • Alle Verlage, die das Modell anbieten, bringen zusätzlich zu der digitalen OA-Ausgabe auch Print-Exemplare auf den Markt. Die Autorenbeiträge aka Druckkostenzuschüsse werden dafür verwendet. Insofern ist eine Finanzierung aus Töpfen, die nicht auf OA eingestellt sind, und nur Druckkostenzuschüsse übernehmen, immer noch möglich. Auch wenn die Autorenbeiträge aka Druckkostenzuschüsse aus einrichtungsinternen Mitteln übernommen werden, zahlen die Einrichtungen nicht mehr als im Status Quo (keine Mehrbelastungen).
  • Die Autor_innen haben immer das letzte Wort, welche Nutzungsrechte sie an wen abgeben möchten. Sie können OA für ihr Buch ablehnen. Der Verlag hat dafür Sorge zutragen, dass so viele Bücher wie angeboten aus einer Programmreihe OA publiziert werden.

Sie sehen also, dass durch das Modell keine zusätzliche finanzielle Belastung der Autor_innen oder der Töpfe, aus denen Druckkostenzuschüsse finanziert werden, gibt. Auch wird kein/keine Autor_in gezwungen OA zu publizieren. Dafür steht das E-Book im Open Access für alle Wissenschafter_innen und Leser_innen zur Verfügung.

Die am Crowd-funding teilnehmenden Bibliotheken bekommen sogar zwei Exemplare der Titel: ein OA-E-Book und ein Print-Exemplar. Ich denke, dass das für die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte eine unschlagbare Kombination für die Nutzer ist: das OA-E-Book immer auf dem Handy, Laptop, USB-Stick mit durchsuchbarem Volltext dabei, und eine Print-Version im Büro oder zu Hause zum intensivem Studium.

Eine Beschreibung und Diskussion des Modells finden Sie auch hier:

Jobmann, Alexandra; Schönfelder, Nina (2019): The Transcript OPEN Library Political Science Model: A Sustainable Way into Open Access for E-Books in the Humanities and Social Sciences. In: Publications 7 (3). DOI: 10.3390/publications7030055.

Mit freundlichen Grüßen

Nina Schönfelder

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Dr. Nina Schönfelder

Nationaler Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE
Universität Bielefeld
Universitätsbibliothek
Universitätsstr. 25
D-33615 Bielefeld

Phone: +49 (0) 521/106-3558
E-mail: nina.schoenfelder@uni-bielefeld.de
Homepage: https://oa2020-de.org/
Twitter: @oa2020de
Facebook: https://www.facebook.com/oa2020de/

Am 10.12.2019 um 13:26 schrieb Di Rosa, Elena:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

wir würden gerne eine Diskussion anstoßen zum Thema OA-Transformation über Crowdfunding und Autorengebühren. Zwei der Angebote, die wir in den letzten Wochen an der UB geprüft haben, das von DeGruyter (Geisteswissenschaften) und dem wbv-Verlag (wbv Open Library), hatten zusätzlich zu den Beträgen, die Bibliotheken an die Verlage zahlen, Autorengebühren.

 

Wir finden dieses Modell nicht unterstützenswert aus verschiedenen Gründen:

·         Für die einzelnen AutorInnen sind die Beträge recht hoch, würden sie auf die einzelnen Einrichtungen verteilt werden, wäre der zusätzliche finanzielle Aufwand moderat.

·         Für die AutorInnen könnte ein Finanzierungsproblem entstehen, da dieser Betrag nicht über übliche Druckkostenzuschüsse finanziert werden könnte (bspw. von der VG Wort).  Für die am Crowdfunding beteiligten Einrichtungen mit Publikationsfonds würde eine Doppelfinanzierung entstehen, wenn die einzelnen AutorInnen für die Finanzierung einen Antrag auf Förderung stellen würden.

·         Da die Titel bereits feststehen, haben die AutorInnen keine Option OA abzulehnen und müssen den geforderten Betrag zahlen. Hier wird aus unserer Sicht ein falsches Bild von Open Access vermittelt und die Position der AutorInnen wird geschwächt.

Wir haben uns aus den genannten Gründen gegen eine Finanzierung dieser Modelle entschieden. Wie wird das in anderen Einrichtungen bewertet?

Die Finanzierung von OA-Büchern über Crowdfundig ist sicher ein Ansatz, der von Bibliotheken auch unterstützt werden sollte. Vielleicht wäre ein gestaffeltes Preismodell für Bibliotheken sinnvoll, wie beispielsweise das zusätzliche Mikrosponsoring von der Open Library Politikwissenschaft? Es gibt sicher einige größere Bibliotheken in Deutschland, für die eine finanzielle Mehrbelastung tragbar wäre - die AutorInnen jedoch sollten aus unserer Sicht nicht zusätzlich belastet werden.

 

Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen, da wir grundsätzlich neue Konzepte für die Förderung von OA-Büchern unterstützen möchten und hoffen daher auf einen konstruktiven Austausch mit den Initiatoren der Angebote und den Verlagen.

 

Beste Grüße

 

--

Elena Di Rosa

Open Access/ORCID

 

Technische Universität Berlin

Universitätsbibliothek

Abt. Universitätsverlag/Hochschulschriften/Open Access

Fasanenstr. 88, 10623 Berlin

 

Tel.: +49 (0)30 314 76132

dirosa@tu-berlin.de

https://orcid.org/0000-0001-8235-2517

http://www.ub.tu-berlin.de/oa

 


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