Lieber Ulrich,
vielen Dank. In der Tat geht das in Richtung PIDs für Instrumente, die wichtig sind, um bei einem gefundenen Datensatz entscheiden zu können, an welchem Gerät dieser erzeugt wurde.
Hierbei scheint mir die in der verlinkten Studie gemachte Unterscheidung zwischen "technischen PIDs" und "administrativen PIDs" sehr wichtig, vielleicht braucht es aber auch noch eine feinere Granularität bei den "technischen PIDs"?!
Für die Zuordnung eines Datensatzes zu einem Instrument wäre eine "administrative technische PID" nötig (diese entspricht der technischen PID in der Studie?!), während für eine Nachnutzung im Sinne von FAIR m.E. auch berücksichtigt werden muss, in welchem Zustand sich das Gerät zum Zeitpunkt der Messung befand ("Feine technische PID"). Eine "administrative technische PID" allein reicht daher vermutlich nicht aus, da diese ggf. nicht die nötigen Informationen zur (physikalischen) Konfiguration enthält. Beispiel: Die Elektronenquelle eines Freien Elektronen Lasers (FEL) wird geändert. Wird jetzt eine neue "Feine technische PID" vergeben, so verkompliziert es die Zuordnung zum Gerät (Der "FEL" ist ja noch dieselbe Maschine - "administrative technische PID" ist unverändert) und ist damit ggf. auch sehr fehleranfällig bzw. benötigt komplexe workflows.
Andererseits ist es für die Interpretation/Nachnutzung der Daten (vermutlich) wichtig, welche Quelle konkret verwendet wurde.
Die Metadaten zu den Daten müssen hier alle relevanten Informationen enthalten (d.h. ggf. die Art der Elektronenquelle) und damit auf eine gewisse Art konsistent und vollständig sein. Ein Verweis per PID ("administrative technische PID") des Gerätes reicht ggf. nicht. Man kann sich aber sicher aus Sicht eines Datenmodells einen Verweis auf einen passenden "Normdatensatz" z.B. innerhalb des Repositoriums, welches die Daten speichert vorstellen, damit hier bei vielen Datensätzen nicht redundant Information gespeichert werden muss. Ob man dann für diesen "Normdatensatz" eine ("feine technische") PID benötigt hängt vermutlich von der Art der Speicherung/Repräsentation ab, ist aber m.E. nicht zwingend nötig, sofern sichergestellt ist, dass die Verknüpfung persistent ist.
Vielen Dank noch einmal für Ihren Hinweis auf die interessante verlinkte Studie!
Ich bin auch sehr gespannt, wie sich RAiD weiter entwickeln wird :-)
Einen schönen Abend wünscht
Martin Köhler
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Dr. Martin Köhler
Head of library and documentation
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
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----- Original Message -----
From: "Ulrich Herb" <u.herb@scidecode.com>
To: "Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)" <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Sent: Wednesday, 7 December, 2022 13:34:30
Subject: Re: [IP-OA_Forum] Überblick über Forschungsdaten der eigenen Einrichtung gewinnen
Hallo Martin,
ich vermute, Sie spielen hier auf PIDs für Instrumente an, das Prinzip
steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber seinen Reiz. Zum einen
konzeptionell, da das Instrument ja, z.B. bei einem Einrichtungswechsel
der Forscher*in, mitgenommen werden kann (etwa, wenn es durch Funding
finanziert wurde), zum anderen als Beitrag zur Sicherung der
wissenschaftlichen Integrität - stellt sich heraus, dass ein Gerät nicht
korrekte funktionierte, kann ich Datensätze/ Publikationen retracten.
Wir haben für Knowledge Exchange eine Studie zu PIDs durchgeführt, deren
Bericht 01/2023 veröffentlicht werden soll, ergänzend zum Bericht werden
sieben Case Studies publiziert, davon eine zu PIDs für Instrumente und
eine zu PIDs für Organisationen, womit diese Diskussion startete. S.
auch: https://www.knowledge-exchange.info/news/articles/30-11-22 - das
als Disclaimer und Teaser zugleich.
Viele Grüße
Ulrich Herb
Am 07.12.2022 um 10:08 schrieb Koehler, Martin:
Moin,,
bin mir nicht sicher, ob ROR hier alleine reicht. Selbst wenn bei allen
ROR implementiert ist, muss man ggf erst einmal wissen welche Repos es
überhaupt gibt, damit man dort suchen kann. Natürlich hilft da z.B.
re3data, ... und auch Metasuchmaschinen wie z.B. BASE aber ich bin nicht
sicher wie vollständig die sind?
Richtig spannend wird es aber, wenn man auch erfassen möchte, welche
Daten mit Hilfe der eigenen Maschinen (durch Nutzende) gemessen wurden
und dann zum Teil nicht bei der Einrichtung, wo/mit deren Gerät die
Messung erfolgt ist abgelegt werden. Da ist dann im Allgemeinen
(natürlich) keine ROR der eigenen Einrichtung drin. Gerade für die HGF
als Betreiberin von Großgeräten wird das m.E. in Zukunft wichtiger
werden um die Sichtbarkeit der eigenen Dienste zu erhöhen.
Just my 2cts
Gruß,
Martin
PS: Noch ein paar Fragen:
BASE harvested ja z.B. Zenodo, Dryad und diverse FigShare Instanzen,
aber, soweit ich sehen kann z.B. nicht hepdata, inspire, BioRxiv, (...) .
Gibt es Ansätze/Erfahrungen die Suchen, die Markus unter "andere
Erfahrungen" beschrieben hat mit Metasuchmaschinen wie z.B. BASE
durchzuführen?
Welche anderen Metadatensuchmaschinen kämen noch in Frage? Wie
vollständig sind diese? Danke
PPS: Es geht auch hier nicht um das Einsammeln und kopieren der Daten,
sondern "nur" um eine Bibliographie
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