Liebe alle, vielen Dank für die differenzierte Diskussion, ich gebe besonders Herrn Guenther, was die Querfinanzierung der Submission-Kosten durch APCs recht, und auch Philipp/ Herrn Haucap, was die Existenzberechtigung der Fees angeht. Ich finde die hier ausgerufene Fee auch recht hoch, will aber auf eine andere Diskussion verweisen: Aktuell werden diese Fees m.E. meist nicht von den Open Access Fonds getragen/ erstattet, sondern, wie Philipp anmerkt, (sofern sie anfallen) von den Autor*innen. Allerdings: Sie würden meiner Wahrnehmung Posten in den Informationsbudgets, was letztendlich ggf. ihre Durchsetzbarkeit für Verlage erhöht. Viele Grüße Ulrich Herb ----- Am 19. Feb 2024 um 13:59 schrieb Armin Günther ague@leibniz-psychology.org: Lieber Herr Rödel, hallo alle, in Ergaenzng zu dem, was Herr Zumstein schreibt: Mir hat einmal ein Verlagsmitarbeiter die Rechnung aufgemacht, dass bei einer Ablehnungsrate eines Journals beispielsweise von 9/10 vom Verlag fuer jeden publizierten Artikel alleine 10-mal Einreichungsgebuehren an den Dienstleister, der dem Verlag die Submissionmanagementplattform zur Verfuegung stellt, gezahlt werden muss, und dass diese Kosten natuerlich ueber die APCs der akzeptieren Artikel wieder reingeholt werden muessten. Es wird auch noch andere Kosten geben, die fuer das Handling von Submissions anfallen, auch wenn diese Submissions letztlich nicht publiziert werden. Es koennte also im besten Falle zu mehr Kostentransparenz und vlt. auch Preisfairness (der Verursacher der Kosten bezahlt) beitragen, wenn die Kosten, die Verlage fuer das Handling von Einreichungen den einreichenden Autor*innen in Rechnung stellen, von den APCs, die fuer publizierte Artikel berechnet werden, abgezogen werden. Ich glaube, man muss sich da nichts vormachen: Wenn *keine* Einreichungsgebuehren berechnet werden, dann werden diese Kosten letztlich von den Autoren mit bezahlt, deren Artikel veroeffentlicht werden. Denn natuerlich werden diese Kosten auf die eine oder andere Weise "eingepreist". Der Betrag von 250$ pro Einreichung kommt mir allerdings reichlich hoch vor und solange es keine wirkliche Kostentransparenz gibt (siehe die von Herrn Zumstein angesprochene Double- oder Triple-Dipping-Problematik), ist der Verdacht sicher auch nicht von der Hand zu weisen, dass hier eine zusaetzliche(!) Einnahmequelle geschaffen wird. Viele Gruesse Armin Guenther [ http://www.leibniz-psychology.org/ | www.leibniz-psychology.org ] ZPID - Leibniz-Institut für Psychologie ZPID - Leibniz Institute for Psychology Universitätsring 15 D-54296 Trier - Germany Tel.: +49–651–201-2055 [ http://www.psychopen.eu/ | www.psychopen.eu ] Am Mo., 19. Feb. 2024 um 13:36 Uhr schrieb Philipp Zumstein < [ mailto:philipp.zumstein@uni-mannheim.de | philipp.zumstein@uni-mannheim.de ] >: Lieber Herr Rödel, prinzipiell sind Einreichungsgebühren ein anderes Modell zur Finanzierung der Aufwände verlagsseitig bei Publikationen. Damit wird die Last auf alle Einreichenden gelegt und nicht nur auf diejenigen, welche auch zur Publikation angenommen werden. Da auch die abgelehnten Einreichungen Arbeit erzeugen, kann man dies schon rechtfertigen. Wenn dies die einzige Einnahmequelle wäre und die publizierten Artikel dann kostenlos OA gestellt würden, dann finde ich dies ein legitimes Modell und je nach Höhe der Kosten auch fair. Aber die Kombination von Einreichungsgebühren und OA-Gebühren oder Subskriptionszahlungen geht dann wieder schnell in die kritische Double- oder Triple-Dipping-Problematik, welche man nicht unterstützen sollte. Zentral aus unserem OA-Fonds können solche Einreichungsgebühren nicht bezahlt werden, da sie nicht den Kriterien entsprechen. Der zentral abgeschlossene (nationale) Publish-and-Read-Vertrag mit T&F beinhaltet m.W. auch nichts zu Einreichungsgebühren. Häufig werden diese daher dezentral von den Lehrstühlen bezahlt. Wir versuchen die Vorgänge aber ebenfalls zentral zu erfassen, um einen gesamten Überblick uniweit der Publikationskosten zu bekommen. Mit besten Grüßen, Philipp Zumstein Am 19.02.2024 um 07:52 schrieb Rödel, Dr. Bodo: > > External Sender: Achtung bei Links & Anhängen innerhalb dieser E-Mail // Careful with links & attachments inside this email! > > > Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, > > einige Journals nehmen Einreichungsgebühren für Artikel – im konkreten Fall möchte ein Journal, verlegt bei Taylor & Francis, rund 250$ dafür haben, dass man den Artikel einreicht. Mich würde interessieren, wie ihre Einrichtungen damit umgehen. Zahlen sie diese Gebühren? Wird das kritisch diskutiert? > > > Mit freundlichen Grüßen > > Dr. Bodo Rödel > > > Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) > Leiter der Stabsstelle „Publikationen und wissenschaftliche Informationsdienste< [ https://www.bibb.de/de/2758.php | https://www.bibb.de/de/2758.php ] >“ > Federal Institute for Vocational Education and Training (BIBB) > Head of Strategic Office “Publications and Scientific Information Services< [ https://www.bibb.de/en/2758.php | https://www.bibb.de/en/2758.php ] >“ > Friedrich-Ebert-Allee 114-116 > D‐53113 Bonn > Fon: +49 228 107 2411 > Mobil: +49 15162819074 > [ mailto:roedel@bibb.de | roedel@bibb.de ] <mailto: [ mailto:roedel@bibb.de | roedel@bibb.de ] > > [ http://www.bibb.de/ | www.bibb.de ] < [ http://www.bibb.de/ | http://www.bibb.de/ ] > > > > > _______________________________________________ > ipoa-forum mailing list > [ mailto:ipoa-forum@lists.fu-berlin.de | ipoa-forum@lists.fu-berlin.de ] > [ https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum | https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum ] > > Liste verlassen: [ https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options | https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options ] -- Dr. Philipp Zumstein Publishing Services and Research Support | Open-Science-Office | Subject Librarian for Computer Science and Mathematics | Open Access Representative of the University of Mannheim University of Mannheim Mannheim University Library Schloss Schneckenhof West, SN 269.1, 68131 Mannheim E-Mail: [ mailto:philipp.zumstein@uni-mannheim.de | philipp.zumstein@uni-mannheim.de ] _______________________________________________ ipoa-forum mailing list [ mailto:ipoa-forum@lists.fu-berlin.de | ipoa-forum@lists.fu-berlin.de ] [ https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum | https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum ] Liste verlassen: [ https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options | https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options ] _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum Liste verlassen: https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options -- Dr. Ulrich Herb Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek Referent für elektronisches Publizieren und Open Access, Drittmittel-Projekte *** Arbeitstage Mo-Do *** Postanschrift: Postfach 15 11 41 | 66041 Saarbrücken Besucheranschrift: Campus B1 1 | Raum 10.07. | 66123 Saarbrücken T: +49 681 302-2798 F: +49 681 302-2796 u.herb@sulb.uni-saarland.de www.sulb.uni-saarland.de