Liebe Interessierte des Afrika-Kolloquiums, am Mittwoch, den 1. Dezember werden der in Berlin lebende Künstler Dierk Schmidt und Susanne Leeb, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sonderforschungsbereichs Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste, im Rahmen unseres Kolloquiums zur Kunst Afrikas einen Vortrag halten zum Thema: "Einführung und Fragestellungen zum Bilder- und Buchprojekt Die Teilung der Erde -Tableaux zu rechtlichen Synopsen der Berliner Afrika-Konferenz." Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem SFB 626, Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste statt. Sie sind herzlich eingeladen! Ort: KHI Koserstr. 20 - Raum 320 (3. OG) Zeit: 18 h Mit herzlichen Grüßen, Kerstin Pinther und Tobias Wendl [cid:image001.png@01CB8FC2.C9B0B6A0] Dierk Schmidt Die Teilung der Erde - Tableaux zu rechtlichen Synopsen der Berliner Afrika-Konferenz Herausgegeben von Lotte Arndt, Clemens Krümmel, Dierk Schmidt, Hemma Schmutz, Diethelm Stoller, Ulf Wuggenig Bei der Berliner Afrika-Konferenz von 1884/85 trafen sich die europäischen Mächte und die USA, um in Form eines damals schon "international" genannten Rechtsakts die Aufteilung eines ganzen Kontinents vorzubereiten. Ausgehend von zwei im Salzburger Kunstverein und bei der documenta 12 in Kassel gezeigten Bilderserien des Künstlers Dierk Schmidt dokumentiert dieser Band ein Projekt, das auf langen Recherchen aufgebaut ist und es gerade nicht bei einer dokumentarischen "Verbildlichung" bewenden lassen kann. Schmidt stellt die dringliche Frage: Kann man auf die Brutalität, mit der koloniale Grenzziehungen bestehenden Gesellschaften aufgezwungen wurden, mit einer Darstellung reagieren, durch die solche juristische Abstraktion als historisches Produkt der politischen wie auch ästhetischen Moderne in Europa begreifbar wird? "Die Teilung der Erde" ist ein ebenso bildlich wie textlich argumentierender Band: Neben Schmidts Bilderserien enthält dessen Dokumentation ein von zwei Namibia-Reisen und Seminaren begleitetes Recherche-Projekt, eine interdisziplinären Tagung an dem Kunstraum der Universität Lüneburg sowie eine Quellensammlung und weitere Originalbeiträge, die ästhetisch-politische, kunsthistorische und aktuelle rechtliche Facetten der postkolonialen Diskussion unter dem Gesichtspunkt heutiger Handlungsmöglichkeiten aufgreifen. Zentrale Bedeutung kommt dabei Möglichkeiten von Erinnerungs-, Entschädi-gungs- und Berichtigungspolitiken zu, die in der postkolonialen Gegenwart Einspruch gegen das Fortwirken historischer Gewalt erheben. -------------------------- Prof. Dr. Kerstin Pinther (Juniorprofessorin) Freie Universität Berlin Kunsthistorisches Institut Kunst Afrikas Koserstr. 20 D-14195 Berlin Telefon 030-838-55219 Fax 030-838-53810