Liebe Kunst-Afrikas-Interessierte, im Rahmen der Vorlesung "Geschichte und Theorie der Architekturen in Afrika" werden am kommenden Dienstag, 26. Juni 2012, die KünstlerInnen Constanze Fischbeck & Daniel Kötter zwei Videoarbeiten aus ihrer Serie state-theatre zeigen und diskutieren: "Das griechische Wort "Theater" bezeichnet zuerst den Ort, die Architektur der Darbietung und weniger das Dargebotene. Eine Theaterarchitektur repräsentiert auch nach Jahrzehnten und Jahrhunderten die Ordnung ihrer Entstehungszeit. Der geometrische Raum der Architektur steht gegen den anthropologischen Raum ihres Gebrauchs. Fallstudie 1: Lagos. Im Zentrum von state-theatre #1 - Lagos steht das Nationaltheater von Lagos, 1977 errichtet für das FESTAC (Second World Black and African Festival of Arts). Es zeugt nicht nur vom Repräsentationsanspruch einer Nationalkultur, sondern auch von einer Kulturpolitik der großen Gesten ohne jede Nachhaltigkeit: Die Kamera nähert sich dem gigantischen, verstaubten und leeren Theatersaal im Herzen des Gebäudes mit mechanisch-kreisenden Bewegungen. Gegenschuss: Segun Adefila, bekannter Nollywood-Darsteller, steht vor seinem informellen Kulturzentrum und deklariert die Strasse im Slum Bariga zur Film- und Theaterbühne. Fallstudie 2: Teheran. Die Vahdat Halle Teheran war Irans erstes und einziges Opernhaus. Der Zuschauerraum des 1966 vom Shah-Regime in Auftrag gegebenen Baus ist der Wiener Hofoper nachempfunden, die Ornamente dagegen wiederholen die Formensprache von Persepolis, der zentralen Repräsentationsarchitektur des Persischen Reiches. Seit der Islamischen Revolution 1979 finden in der Vahdat Halle keine Opern- und Ballettaufführungen mehr statt. Ein Archiv der vorrevolutionären Zeit existiert nicht. Seit 2006 verfügt das Theater über ein System von Schwenk- und Neigekameras zu Dokumentationszwecken. Zoom Out: das ehemalige Werkstattgebäude der Vahdat Halle. Regisseur Behrooz Gharibpour ersetzt den Opern-Sänger durch eine Puppe durch einen Dichter durch sich selbst. Zoom Out: Dach im Norden Teherans. Sara Reyhani, virtuelle Tänzerin, imaginiert die Blick-Regime verschiedener unsichtbarer Bühnen." Constanze Fischbeck & Daniel Kötter Für state-theatre # Teheran wurden Constanze Fischbeck & Daniel Kötter mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2012 im Bereich Experimentalfilm ausgezeichnet. Ort: Hörsaal B, Koserstraße 20 Zeit: Dienstag, 26. Juni 2012, 10-12 Uhr Sie sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen! Mit vielen Grüßen, Kerstin Pinther
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