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Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Beispiel A-Journal mit Open Access, OA-Förderbeiträge?

<-- im Thema/Thread -->
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  • From: Florian Grandel <jerico.dev@gmail.com>
  • To: "Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)" <ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de>
  • Date: Fri, 29 Oct 2010 10:38:04 -0200
  • Domainkey-signature: a=rsa-sha1; c=nofws; d=gmail.com; s=gamma; h=message-id:date:from:user-agent:mime-version:to:subject:references :in-reply-to:x-enigmail-version:content-type :content-transfer-encoding; b=tSk7knf73eJbx9LlvjJ0cQc529uM41O+OvMT53jtLsNORoQlAWh6XQpIKJVE9p13t/ Cx3ntfYJf+fK5lANBeZJ1+mlrW9E65KYWLU5pEY0J2oDkE96AVeIKSBh9AD2khCh1EXz c/9Rcz6iuIc3dt4msrjJdWuD/Uij4YKohDtwY=
  • Reply-to: Expertenforum für die Informationsplattform Op, en Access (http://open-access.net/) <ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de>
  • Subject: Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Beispiel A-Journal mit Open Access, OA-Förderbeiträge?

Hallo IP-OA Forum,

> Wenn man hohe Autorengebühren einführen möchte, muß man die Zeitschrift
> einem Verlag übergeben, der wird bestimmt Wege finden, Geld aus der DFG
> zu saugen.

Ich möchte in dem Zusammenhang auf eine Studie verweisen, die zeigt,
dass das Modell "Wissenschaftler/in als Herausgeber/in" einen massiven
Trend und eine zunehmend attraktive Alternative zum kommerziellen Verlag
darstellt:

Edgar, Brian D., & Willinsky, John. (2010). A Survey of the Scholarly
Journals Using Open Journal Systems. Scholarly and Research
Communication, 1(2): 020105, 22 pp. URL:
<http://journals.sfu.ca/src/index.php/src/article/view/24/41>

Im Schnitt weisen demnach selbstverlegte Zeitschriften weitgehend
dasselbe Reputationsprofil (Impact-Metriken, "Hits", etc.) auf wie in
kommerziellen Verlagen erscheinende OA-Zeitschriften, allerdings mit
unserer Erfahrung nach meist drastisch niedrigeren Gebühren für die
Autor/innen bzw. Förderinstitutionen und assoziierten
Forschungseinrichtungen.

Manchmal wird argumentiert, dass die geringeren Gebühren durch
Querfinanzierung der verlegenden Forschungseinrichtung zustande kommen,
also aus gesamtgesellschaftlicher Sicht keine echten Ersparnisse
darstellten (z.B. Bezüge der verlegenden Wissenschaftler/innen, techn.
Infrastruktur öffentlich finanzierter Bibliotheken, etc.).

Obwohl dies teilweise zutrifft, gibt es darüber hinaus gute Gründe für
insgesamt erheblich reduzierte gesamtgesellschaftliche Kosten im
"Selbstverlag":
- Kalkulation von Gebühren zu Selbstkosten ohne Einbezug einer Gewinnmarge
- Kostenersparnisse durch den Einsatz von Open Source Standardsoftware
statt kommerzieller Software
- Kostenersparnisse durch Disintermediation und dadurch erheblich
effizientere Verlagsprozesse
- zusätzliche und/oder effizientere (Nach-)Nutzung öffentlich
finanzierter Ressourcen

Außerdem sind Wissenschaftler/innen als Herausgeber/innen oft bereit
unentgeltlich verlegerische Eigenleistungen zu erbringen, die beim
Verlag berechnet würden, da sie erhebliche nichtmonetäre Gegenleistungen
erhalten, z.B. zusätzliche Reputation und Karrierechancen, zusätzliche
Vertriebskanäle, mehr Einfluss auf das verlegerische Konzept, etc.

Es stellt sich daher die Frage, weshalb das Modell "Selbstverlag" sich
nicht schon früher stärker etabliert hat. Unserer Meinung nach ist der
wichtigste Grund, dass Wissenschaftler/innen erst seit wenigen Jahren
die technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen: insbesondere der
Vertriebsweg "Internet" und kostenlose und einfach zu bedienende Open
Source Software.

Herzliche Grüße,
Florian Grandel


-- 

Florian Grandel
System Developer
Public Knowledge Project (PKP)
http://pkp.sfu.ca/people#fg
Skype: fgrandel
Email: jerico.dev@gmail.com
Tel: +55 (62) 3371-3143

Disclaimer: Prof. Willinsky ist wiss. Leiter des PKP-Projekts, dem auch
ich angehöre. Das PKP setzt sich allgemein für effizientere
Wissenschaftskommunikation ein und stellt dafür u.a. Open Source
Software für den Selbstverlag von wiss. Zeitschriften zur Verfügung. Das
PKP finanziert sich derzeit weitgehend aus öffentlichen Mitteln des
Staates Kanada.

_______________________________________________
Ipoa_forum mailing list
Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de
https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum



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    • Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Beispiel A-Journal mit Open Access, OA-Förderbeiträge?
      • From: Daniel von Wachter <dvw@arcor.de>
  • References:
    • [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Beispiel A-Journal mit Open Access, OA-Förderbeiträge?
      • From: Christian Gutknecht <christian.gutknecht@hbz.uzh.ch>
    • Re: [Ipoa_forum_archiv] [IP-OA_Forum] Beispiel A-Journal mit Open Access, OA-Förderbeiträge?
      • From: Daniel von Wachter <dvw@arcor.de>
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