Am 29.10.2010 09:38, schrieb Florian Grandel:
Obwohl dies teilweise zutrifft, gibt es darüber hinaus gute Gründe für insgesamt erheblich reduzierte gesamtgesellschaftliche Kosten im "Selbstverlag": - Kalkulation von Gebühren zu Selbstkosten ohne Einbezug einer Gewinnmarge
Herrn Grandels Aussage unterstüzend: Es ist unausweichlich, daß die Preise von von Verlagen verkauften Fachzeitschriften viel höher steigen als "Herstellungskosten plus eine gewisse Gewinnmarge". Wir sind geneigt, die in der Ökonomie als falsch erwiesene Annahme zu machen, daß der Preis eines Produktes durch die Herstellungskosten direkt bestimmt wird.
Vielmehr gilt: Der Preis eines Produktes wird allein durch den auf dem Markt erzielbaren Preis bestimmt.
Eine Universitätsbibliothek muß unbedingt alle guten Fachzeitschriften kaufen, egal wie viel sie kosten. Daher steigen die Preise auf ein Vielfaches der Herstellungskosten. Die Herstellungskosten sind für die Höhe des Preises irrelevant. Natürlich kann es einige edelmütige Verleger geben, die den erzielbaren Preis nicht ganz ausreizen, aber kaum ein Verleger wird sich bei einer anerkannten Fachzeitschrift mit einem Preis von "Herstellungskosten plus 20 % Gewinnmarge" begnügen.
Das Internet, die Repositorien, das Open Journal System, OpenOffice, Scribus und LaTeX - die alle kostenlos zur Verfügung stehen - ebnen den Weg zur Lösung dieses Problems. Die Wissenschaftler müssen nur mitmachen. Verlage können dabei nützliche Dienstleistungen anbieten, aber sie dürfen nicht das ausschließliche Nutzungsrecht für die wissenschaftlichen Texte bekommen.
Gruß, Daniel von Wachter __________ Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter http://von-wachter.de, daniel@von-wachter.deAcademia Internacional de Filosofía (IAP-PUC), Av. Vicuña Mackenna 4860, Macul, Santiago, Chile.
_______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum