[IP-OA_Forum] Problem von CC-BY des "Unterwasserfisch"-Bildes


Liebe Liste

An der spannenden Podiumsdiskussion an den OA-Tagen berichtete Antje Boetius u.a. von lizenzrechtlichen Problemen bei einer Abbildung bei PLOS um darauf hinzudeuten, dass es auch bei OA Probleme gibt. Da PLOS ja seit langem CC BY verwendet, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen von welchen Problemen sie sprach und habe deshalb nachfragt.

Offenbar befürchtet Frau Boetius, dass sie ihre Fotos (z.B: http://dx.doi.org/10.1371/journal.pbio.0030102.g001) unter einer CC-BY-Lizenz verändert und kommerziell genutzt werden in einer Art und Weise, welche den Urheber in Integritäts-Konflikte bringen. Insbesondere wenn die Namensnennung nicht erfolgt oder aufgrund des Mediums z.B. Film & Fernsehen die Zitierung nicht direkt (z.B. mit Link) auf das Original verweist. Sie fände deshalb eine CC-BY-NC-ND viel angemessener, da dadurch die Urheber angefragt werden müssen.

Mir scheint, dass wir da noch etwas gefordert sind:
  • Wie können wir die Angst von AutorInnen Inhalte in „ungewünschten“ Kontexten vorzufinden adressieren? Dass eine weggelassene Namensnennung genauso rechtswidrig ist, wie im traditionellen Modell das Kopieren ohne gefragt zu haben, scheint offenbar ein schwaches Argument zu sein. Brauchen wir da Präzedenzfälle, oder gibt es die bereits?
  • Wie können wir dieses Bedürfnis nach „gefragt werden wollen“ bzw. der Wunsch zu sehen wo, was, wie verwendet wird kompensieren? Brauchen wir Dienste, welche die Nutzung der Abbildungen (inkl. Derivate) crawlen und den Urhebern eine Übersicht bieten?
  • Gibt es gute und einleuchtende Beispiele wie CC-BY Inhalte genutzt (und korrekt zitiert!) werden, bei denen man sieht, dass eine restriktivere CC Lizenz fehl am Platz gewesen wäre?
Freundliche Grüsse
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Christian Gutknecht
Universität Bern
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