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Re: [IP-OA_Forum] Problem von CC-BY des "Unterwasserfisch"-Bildes

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  • From: Hans Pfeiffenberger <hans.pfeiffenberger@awi.de>
  • To: <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Fri, 4 Oct 2013 13:33:21 +0200
  • Organization: Alfred Wegener Institut
  • Reply-to: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Problem von CC-BY des "Unterwasserfisch"-Bildes

Lieber Herr Gutknecht und Alle,

zunächst: Gibt es auch Überwasserfische? ;-)) Ich vermute es ging um Fische in der *Tief*see.

Aber zum "Problem": Ich denke, bezgl. der "Integrität" liegt seitens der Wissenschaftlerin eine von "uns" geförderte Fehleinschätzung vor, dass man das *ganze* Thema durch Lizenzen abhandeln könnte/sollte.

M.E. sollten wir erst einmal das (so) nicht-justiziable Thema "gute wissenschaftliche Praxis" voranstellen. Einem verfälschenden Zitat wird man in der Wissenschaft kaum juristisch begegnen *wollen* (vielleicht nicht einmal unter Bezug auf das Urheberrecht können). Und wenn wir uns schon an das Zitierverfahren von Text anlehnen: Kein Wissenschaftler erwartet, dass ein anderer Autor ihn/sie vor dem Zitieren fragt oder gar um schriftliche (justiziable) Erlaubnis bittet ...

Allerdings gibt es ja die sog. Urheberpersönlichskeitsrechte / moral rights, auf die auch Creative Commons hinweist (*), die entstellendes Zitieren wohl justiziabel machen - und zwar sogar unabhängig von der Lizenz unter der eine Schöpfung veröffentlicht worden ist (?).

Was die NC-Klausel betrifft: Wir wissen ja Alle (?), dass der Begriff "kommerziell" mehr als nur schwammig ist. Dieses Problem ist ja auch im Zuge der CC Version 4 lange diskutiert worden (**). Man könnte z.B. fragen, ob die privatrechtlich organisierte Jacobs Uni in Bremen bei einer NC-Lizenz die PLoS Artikel dann noch zur Forschung und Ausbildung nutzen dürfte ... oder ob ein Wissenschaftler die Bilder in seinem Blog verwenden darf, wenn dieses durch Werbung finanziert ist (Ist "Powered by WordPress" bereits Werbung?).

Zur guten Zitierung in öffentlichen oder "kommerziellen" Medien: Gute wiss. Praxis kann man da nicht erwarten. Da gibt es m.E. nur zwei Varianten
  • man macht es ihnen kompliziert (inkl. Nachfrage), dann wird das Bildmaterial entweder gar nicht oder eben unter Bruch der Lizenz genutzt
  • wenn man seine Bilder in Medien, insb. Fernsehen sehen will macht man es ihnen leicht - sowohl lizenztechnisch (etwa CC-BY) als auch durch einen einfachen Urhebervermerk (etwa "A. Boetius, AWI"),  siehe als Bsp. DLR (***).
beste Grüsse

Hans Pfeiffenberger


(*) (http://wiki.creativecommons.org/Frequently_Asked_Questions#I_don.E2.80.99t_like_the_way_a_person_has_used_my_work_in_a_derivative_work_or_included_it_in_a_collective_work.3B_what_can_I_do.3F)

(**) http://wiki.creativecommons.org/4.0/NonCommercial

(***)  Nutzung etwa hier
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos-fliegendes-teleskop-sofia-ueber-neuseeland-fotostrecke-99262.html
schnell gefunden durch Googlesuche site:www.spiegel.de DLR CC-BY


Am 04.10.13 10:39, schrieb christian.gutknecht@ub.unibe.ch:
Liebe Liste

An der spannenden Podiumsdiskussion an den OA-Tagen berichtete Antje Boetius u.a. von lizenzrechtlichen Problemen bei einer Abbildung bei PLOS um darauf hinzudeuten, dass es auch bei OA Probleme gibt. Da PLOS ja seit langem CC BY verwendet, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen von welchen Problemen sie sprach und habe deshalb nachfragt.

Offenbar befürchtet Frau Boetius, dass sie ihre Fotos (z.B: http://dx.doi.org/10.1371/journal.pbio.0030102.g001) unter einer CC-BY-Lizenz verändert und kommerziell genutzt werden in einer Art und Weise, welche den Urheber in Integritäts-Konflikte bringen. Insbesondere wenn die Namensnennung nicht erfolgt oder aufgrund des Mediums z.B. Film & Fernsehen die Zitierung nicht direkt (z.B. mit Link) auf das Original verweist. Sie fände deshalb eine CC-BY-NC-ND viel angemessener, da dadurch die Urheber angefragt werden müssen.

Mir scheint, dass wir da noch etwas gefordert sind:
  • Wie können wir die Angst von AutorInnen Inhalte in „ungewünschten“ Kontexten vorzufinden adressieren? Dass eine weggelassene Namensnennung genauso rechtswidrig ist, wie im traditionellen Modell das Kopieren ohne gefragt zu haben, scheint offenbar ein schwaches Argument zu sein. Brauchen wir da Präzedenzfälle, oder gibt es die bereits?
  • Wie können wir dieses Bedürfnis nach „gefragt werden wollen“ bzw. der Wunsch zu sehen wo, was, wie verwendet wird kompensieren? Brauchen wir Dienste, welche die Nutzung der Abbildungen (inkl. Derivate) crawlen und den Urhebern eine Übersicht bieten?
  • Gibt es gute und einleuchtende Beispiele wie CC-BY Inhalte genutzt (und korrekt zitiert!) werden, bei denen man sieht, dass eine restriktivere CC Lizenz fehl am Platz gewesen wäre?
Freundliche Grüsse
-- 
Christian Gutknecht
Universität Bern
Universitätsbibliothek
Muesmattstr. 27
CH-3000 Bern 8
Tel. +41 31 631 9596
christian.gutknecht@ub.unibe.ch
http://www.openaccess.unibe.ch


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