Liebe Frau Grishina, liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist zweifellos möglich, dass publikationsstake Einrichtungen bei einem auf der Publikationszahl basierenden Kostenverteilmodell mehr bezahlen als bislang. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Die Ursache von zukünftigen Mehrzahlungen können unabhängig vom Publikationsoutput auch relativ niedrige Subskriptionszahlungen in der Vergangenheit sein. Deren Hintergrund kann wiederum großes Verhandlungsgeschick beim eigenen Subskriptionsvertrag oder eine schlechte Lizenzierungssituation in der Vergangenheit sein. Nachstehend habe ich das für „Mustereinrichtungen“ mit fiktiven Zahlen hinterlegt.
Das U15-Papier sucht Lösungen für Fall E und beschäftigt sich im Kontext dessen auch mit Fall B. Die Forderungen der U15 nach neuen Förderformaten und der Zentralisierung der Publikationsmittel unterstütze ich vorbehaltlos. Fragezeichen habe ich bei der geforderten Neugestaltung der Finanzierung des Wissenschaftssystems (!). Zum einen weise ich darauf hin, dass die in Rede stehenden Kosten <1% der Gesamtkosten des Wissenschaftssystems betragen und frage vorsichtig, ob dafür eine Neujustierung des Gesamtsystems adäquat ist. Zum anderen frage ich, ob ein Ausgleich (sprich: direkter oder indirekter Mittelfluss) von C und D nach E, F und G ebenfalls angedacht und angebracht ist? Falls nein – wie ordnet man Einrichtungen den Fällen B, C, D bzw. E, F, G zu? (in der Praxis wird es sich ja nicht um die Reinform handeln). Diese Anmerkungen, die meine persönliche Meinung wiedergeben, schreibe ich übrigens als Angehöriger einer Einrichtung, auf die signifikante Mehrkosten zukommen. Ob wir zu E, F oder G gehören lasse ich dahingestellt. Herzlichen Gruß Bernhard Mittermaier ########################################### Dr. Bernhard Mittermaier Forschungszentrum Jülich GmbH Leiter der Zentralbibliothek / Head of the Central Library 52425 Jülich Tel ++49-2461-613013 Fax ++49-2461-616103 Sitz der Gesellschaft: Juelich Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498 Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Volker Rieke Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender), Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt, Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt Von: Grishina, Evgenia, Dr. phil. [mailto:grishina@uni-trier.de] Liebe Kolleginnen und Kollegen, Prof. Hans-Jochen Schiewer hat in seiner Stellungnahme die aktuelle Situation an „forschungs- und publikationsstarken Universitäten“ beschrieben (s. unten). Mich würden Ihre Meinungen dazu interessieren; u. a. wie bewerten die Vertreter/Innen der Universitäten, die nicht zu U15 gehören, die aktuelle Situation? Hans-Jochen Schiewer, Vorstandsvorsitzender von German U15 und Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: „Open Access ist die zentrale Säule einer zeitgemäßen, wissenschaftsadäquaten Publikationskultur. Wir sehen jedoch mit Sorge, dass die Umstellung der Kostenberechnung von Subskription auf Publikationen mit erheblichen finanziellen Mehrbelastungen für forschungs- und damit publikationsstarke Universitäten verbunden sein kann. Wir brauchen deshalb in Zukunft eine neue und faire Finanzierungslösung, die es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an forschungsstarken Universitäten auch in Zukunft erlaubt, auf höchstem, international konkurrenzfähigem Niveau zu publizieren. Dafür sind neue Förderformate, eine stärkere Zentralisierung der Publikationsmittel innerhalb von Universitäten und insbesondere ein neues Kostenverteilmodell innerhalb des deutschen Wissenschaftssystems erforderlich. Das Projekt DEAL zeigt, dass die Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam, mit großer Konsequenz und Beharrlichkeit für eine moderne Publikationskultur eintreten. Sie brauchen dabei auch die Unterstützung von Bund, Ländern und Förderorganisationen. Der Übergang ins Open Access-Zeitalter wird nur als gemeinsame Anstrengung aller Akteure des deutschen Wissenschaftssystems erfolgreich sein." https://www.german-u15.de/presse/2019/20190917_PM_DEAL.html Mit freundlichen Grüßen, Evgenia Grishina Universitätsbibliothek / BZ 119 Fachreferate Germanistik, Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Computerlinguistik/Digital Humanities OPEN ACCESS Universitätsring 15 54296 Trier Tel.: 0651.201.2465 http://openaccess.uni-trier.de Universitätsbibliothek / BZ 119 Fachreferate Germanistik, Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Computerlinguistik/Digital Humanities OPEN ACCESS Universitätsring 15 54296 Trier Tel.: 0651.201.2465 http://openaccess.uni-trier.de |
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