FU Logo
  • Startseite
  • Kontakt
  • Impressum
  • Home
  • Listenauswahl
  • Anleitungen

Re: [IP-OA_Forum] Die Position von GermanU15 zur neuen Finanzarchitektur für OA-Publikationen

<-- im Thema/Thread -->
<-- nach Datum
  • From: "Pieper, Dirk" <dirk.pieper@uni-bielefeld.de>
  • To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Thu, 31 Oct 2019 10:03:42 +0000
  • Cc: Projektgruppe DEAL <projektgruppe_deal@ub.uni-freiburg.de>
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Die Position von GermanU15 zur neuen Finanzarchitektur für OA-Publikationen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

ich möchte kurz die Sichtweise aus einer Institution ergänzen, die als mittelgroße Einrichtung ebenfalls vor der Frage steht, wie unter den gegenwärtigen DEAL-Rahmenbedingungen die Transformation der Erwerbungsausgaben von Subskriptionen auf Publikationen gelingen kann.

 

Für die UB Bielefeld ergeben sich aus der Relation von bisherigen Subskriptionsausgaben und qualifiziert geschätzten Publikationszahlen durchschnittliche Kosten pro Artikel in Hybrid-Zeitschriften, die wahrscheinlich weit über den offiziell kommunizierten Kosten pro Artikel liegen werden (genau können wir das erst mit dem Vorliegen von Abrechnungen von der MPDL Services GmbH beziffern, die dann hoffentlich früh genug Anfang 2020 vorliegen). Abhängig vom konkreten Ergebnis wird uns vermutlich nichts anderes übrig blieben, als diese Artikelkosten aus den eingesparten Elsevier-Mitteln zu subventionieren, da wir ansonsten kaum die Zustimmung für die Transformation des Subskriptionsbudgets in der Universität bekommen werden. Bis zur welchen Preisgrenze und unter welchen Rahmenbedingungen wir die Transformation theoretisch stemmen könnten, können Sie dem jüngst veröffentlichten Report des Nationalen Open-Access-Kontaktpunkts entnehmen, auf den ich hier gerne nochmal hin weise (Schönfelder, N. (2019). Transformationsrechnung: Mittelbedarf für Open Access an ausgewählten deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen. https://doi.org/10.4119/unibi/2937971)

 

Die Herausforderung, vor der sehr publikationsstarke Einrichtungen stehen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Dies betrifft aber m.E. vor allem die Zeit nach dem aktuellen DEAL-Vertrag, von der wir aber noch nicht wissen, wie diese überhaupt aussehen wird. Unter den aktuellen DEAL-Rahmenbedingungen sind die Kostenbeiträge zu den OA-Publikationen in Hybrid-Zeitschriften für die publikationsstarken Einrichtungen im Prinzip durch ihre bisherigen Subskriptionsausgaben gedeckelt, was je nach lokaler Situation zu niedrigeren Durchschnittskosten pro Artikel in diesen Einrichtungen führen kann.

 

In der Diskussion über ggf. neue Förderlinien oder Ausgleiche sollten wir uns daher m.E. nicht nur auf die überdurchschnittlich publikationsstarken Einrichtungen fokussieren. Auch die überwiegende Mehrzahl der anderen Einrichtungen muss in der Lage sein können, die Transformation der Budgets unter den jetzt gegebenen Rahmenbedingungen zu bewältigen.

 

Viele Grüße,

Dirk Pieper

 

 

 

Von: Mittermaier, Bernhard [mailto:b.mittermaier@fz-juelich.de]
Gesendet: Donnerstag, 31. Oktober 2019 09:13
An: "\"'Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)'\"" <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Cc: Projektgruppe DEAL <projektgruppe_deal@ub.uni-freiburg.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Die Position von GermanU15 zur neuen Finanzarchitektur für OA-Publikationen

 

Liebe Frau Grishina,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

es ist zweifellos möglich, dass publikationsstake Einrichtungen bei einem auf der Publikationszahl basierenden Kostenverteilmodell mehr bezahlen als bislang. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Die Ursache von zukünftigen Mehrzahlungen können unabhängig vom Publikationsoutput auch relativ niedrige Subskriptionszahlungen in der Vergangenheit sein. Deren Hintergrund kann wiederum großes Verhandlungsgeschick beim eigenen Subskriptionsvertrag oder eine schlechte Lizenzierungssituation in der Vergangenheit sein.

 

Nachstehend habe ich das für „Mustereinrichtungen“ mit fiktiven Zahlen hinterlegt.

Einrichtung

Beschreibung

Zeitschriften

Publikationen

Subskriptionszahlung

PAR-Fee

Differenz

A

Basisfall

1.000

100

                         290.000 €

     290.000 €

                 0   €

B

wenig publizierend

1.000

50

                         290.000 €

     145.000 €

-   145.000 €

C

schlecht verhandelt

1.000

100

                         350.000 €

     290.000 €

-      60.000 €

D

viele Zeitschriften

1.500

100

                         370.000 €

     290.000 €

-      80.000 €

E

viel publizierend

1.000

150

                         290.000 €

     435.000 €

     145.000 €

F

gut verhandelt

1.000

100

                         200.000 €

     290.000 €

       90.000 €

G

wenig Zeitschriften

100

100

                           50.000 €

     290.000 €

     240.000 €

 

 

Das U15-Papier sucht Lösungen für Fall E und beschäftigt sich im Kontext dessen auch mit Fall B.

 

Die Forderungen der U15 nach neuen Förderformaten und der Zentralisierung der Publikationsmittel unterstütze ich vorbehaltlos.

 

Fragezeichen habe ich bei der geforderten Neugestaltung der Finanzierung des Wissenschaftssystems (!). Zum einen weise ich darauf hin, dass die in Rede stehenden Kosten <1% der Gesamtkosten des Wissenschaftssystems betragen und frage vorsichtig, ob dafür eine Neujustierung des Gesamtsystems adäquat ist. Zum anderen frage ich, ob ein Ausgleich (sprich: direkter oder indirekter Mittelfluss) von C und D nach E, F und G ebenfalls angedacht und angebracht ist? Falls nein – wie ordnet man Einrichtungen den Fällen B, C, D bzw. E, F, G zu? (in der Praxis wird es sich ja nicht um die Reinform handeln).

 

Diese Anmerkungen, die meine persönliche Meinung wiedergeben, schreibe ich übrigens als Angehöriger einer Einrichtung, auf die signifikante Mehrkosten zukommen. Ob wir zu E, F oder G gehören lasse ich dahingestellt.

 

Herzlichen Gruß

Bernhard Mittermaier

###########################################

 

Dr. Bernhard Mittermaier

Forschungszentrum Jülich GmbH

Leiter der Zentralbibliothek / Head of the Central Library

52425 Jülich

Tel  ++49-2461-613013

Fax ++49-2461-616103

 

Sitz der Gesellschaft: Juelich

Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498

Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Volker Rieke

Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender),

Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt,

Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt

Von: Grishina, Evgenia, Dr. phil. [mailto:grishina@uni-trier.de]
Gesendet: Montag, 28. Oktober 2019 12:00
An:
ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
Betreff: [IP-OA_Forum] Die Position von GermanU15 zur neuen Finanzarchitektur für OA-Publikationen

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Prof. Hans-Jochen Schiewer hat in seiner Stellungnahme die aktuelle Situation an „forschungs- und publikationsstarken Universitäten“ beschrieben (s. unten). Mich würden Ihre Meinungen dazu interessieren; u. a. wie bewerten die Vertreter/Innen der Universitäten, die nicht zu U15 gehören, die aktuelle Situation?

Hans-Jochen Schiewer, Vorstandsvorsitzender von German U15 und Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg:

„Open Access ist die zentrale Säule einer zeitgemäßen, wissenschaftsadäquaten Publikationskultur. Wir sehen jedoch mit Sorge, dass die Umstellung der Kostenberechnung von Subskription auf Publikationen mit erheblichen finanziellen Mehrbelastungen für forschungs- und damit publikationsstarke Universitäten verbunden sein kann.

Wir brauchen deshalb in Zukunft eine neue und faire Finanzierungslösung, die es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an forschungsstarken Universitäten auch in Zukunft erlaubt, auf höchstem, international konkurrenzfähigem Niveau zu publizieren.

Dafür sind neue Förderformate, eine stärkere Zentralisierung der Publikationsmittel innerhalb von Universitäten und insbesondere ein neues Kostenverteilmodell innerhalb des deutschen Wissenschaftssystems erforderlich.

Das Projekt DEAL zeigt, dass die Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam, mit großer Konsequenz und Beharrlichkeit für eine moderne Publikationskultur eintreten. Sie brauchen dabei auch die Unterstützung von Bund, Ländern und Förderorganisationen.

Der Übergang ins Open Access-Zeitalter wird nur als gemeinsame Anstrengung aller Akteure des deutschen Wissenschaftssystems erfolgreich sein."

https://www.german-u15.de/presse/2019/20190917_PM_DEAL.html

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Evgenia Grishina

 

 

cid:image001.png@01D1C626.83C8B200

 

Universitätsbibliothek / BZ 119

Fachreferate

Germanistik, Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Computerlinguistik/Digital Humanities

OPEN ACCESS

 

Universitätsring 15

54296 Trier

 

Tel.: 0651.201.2465

 

http://openaccess.uni-trier.de

 

 

cid:image001.png@01D1C626.83C8B200

 

Universitätsbibliothek / BZ 119

Fachreferate

Germanistik, Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Computerlinguistik/Digital Humanities

OPEN ACCESS

 

Universitätsring 15

54296 Trier

 

Tel.: 0651.201.2465

 

http://openaccess.uni-trier.de

 

 

<-- im Thema/Thread -->
<-- nach Datum
  • References:
    • [IP-OA_Forum] Die Position von GermanU15 zur neuen Finanzarchitektur für OA-Publikationen
      • From: "Grishina, Evgenia, Dr. phil." <grishina@uni-trier.de>
  • ipoa-forum - Oktober 2019 - Archiv sortieren nach:
    [ Thema/Thread ] [ Betreff ] [ Autor(in) ] [ Datum ]
  • Archiv der Mailingliste ipoa-forum
  • Infoseite zu dieser Mailingliste...

Hilfe

  • FAQ
  • Dienstbeschreibung
  • ZEDAT Beratung
  • postmaster@lists.fu-berlin.de

Service-Navigation

  • Startseite
  • Listenauswahl

Einrichtung Mailingliste

  • ZEDAT-Portal
  • Mailinglisten Portal