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Re: [IP-OA_Forum] [InetBib] How to build a community? - Initialworkshop der ENABLE!-Community für Open Access in den Humanities und Social Sciences

<-- im Thema/Thread -->
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  • From: "Bernhard Schubert" <bernhard.schubert@univie.ac.at>
  • To: 'Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)' <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>, <inetbib@inetbib.de>
  • Date: Wed, 26 Feb 2020 10:37:26 +0100
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] [InetBib] How to build a community? - Initialworkshop der ENABLE!-Community für Open Access in den Humanities und Social Sciences

Liebe Frau Jobmann, lieber Christian, liebe Kolleg*innen,

danke für die Antworten, dahingehende Erklärungen im Sinne der auch im
Bericht wiederholt eingeforderten Transparenz hätte ich sehr hilfreich
gefunden. Wenn man die Rahmenbedingungen um Bücher in den GSK als (vorerst)
gegeben hinnimmt, gibt es m.M.n. aber noch zwei  Voraussetzungen, die im
Sinne der Fairness gegenüber Autor*innen gegeben sein sollten:

.) Im Falle von Buchpublikationen, die unerwartet erfolgreich sind, müssen
Autor*innen angemessen an den Erlösen beteiligt werden, und zwar nicht nur
durch die Verwertungsgesellschaften, sondern auch durch die Verlage selbst.
Da die Autor*innen auch einen Teil des finanziellen Risikos schultern
(müssen), stellt dies aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit dar, die
deshalb auch Teil von Standardverträgen sein sollte.

.) Autor*innen sollten - aus denselben Gründen wie eben -, wenn sie eine
Buchpublikation kofinanzieren, die Verwertungsrechte an dieser nicht
vollständig abtreten müssen, sondern den Verlagen - ihren Geschäftspartnern
- lediglich einfache Verwertungsrechte einräumen. Auch dies sollte Teil von
Standardverträgen sein.

In den - zugegeben wenigen - Verträgen zu Buchpublikationen, die ich bislang
einsehen konnte, war stets zwar die vollständige Abtretung der
Verwertungsrechte, aber keinerlei Gewinnbeteiligung geregelt. Ein
Druckkostenzuschuss musste natürlich trotzdem bezahlt werden.

Beste Grüße
Bernhard Schubert

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Kaier, Christian (christian.kaier@uni-graz.at)
<christian.kaier@uni-graz.at> 
Gesendet: Mittwoch, 26. Februar 2020 09:45
An: Bernhard Schubert <bernhard.schubert@univie.ac.at>; 'Expertenforum für
die Informationsplattform Open Acce@1ie.de
<"=?iso-8859-1?Q?'Expertenforum_f=FCr_die_Informationsplattform_Open_Acce?="
@1ie.de>; =?iso-8859-1?Q?ss_=28http@ <//open-access.net/=29'?=
ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: AW: [InetBib] [IP-OA_Forum] How to build a community? -
Initialworkshop der ENABLE!-Community für Open Access in den Humanities und
Social Sciences

Lieber Bernhard, liebe Frau Jobmann, liebe KollegInnen,

vielen Dank auch von mir für die wichtige Initiative und die Zusammenfassung
des Workshops, an dem ich leider ebenfalls nicht teilnehmen konnte.
Ich hätte zur Frage des Double Dipping bei Open-Access-Büchern eine dritte
Meinung anzubieten, nämlich dass diese Frage derzeit nicht eindeutig zu
beantworten ist. 

Ein AutorInnenbeitrag kann ja als Finanzierung für unterschiedliche
Verlagsleistungen in Rechnung gestellt werden, darunter: Gemeinkosten,
Projektbetreuung, Satz/Layout, Marketing, Druckkosten, Open-Access-Kosten
(als Entschädigung für Mehraufwand und/oder Kompensation eines vermuteten
Verkaufsrückgangs). Der "traditionelle" Druckkostenzuschuss war und ist zwar
leider oft nicht näher aufgeschlüsselt, soll aber in der Praxis neben der
Drucklegung selbst durchaus auch Kosten abdecken, die unabhängig von
Publikationsformaten und Herstellungsverfahren anfallen und (erfahrungsgemäß
bzw. nach Einschätzung des Verlags) über Verkaufserlöse nicht refinanziert
werden können. Ebenso sind in einer als "Book Processing Charge"
deklarierten Rechnung oft Kosten enthalten, die keinen kausalen Bezug zur
Veröffentlichung als Open-Access-Buch haben. Daher sind beide Begriffe ohne
nähere Aufschlüsselung missverständlich und potenziell irreführend. Ein
Beispiel: An der Uni Graz wurden vor kurzem Kosten in der Höhe von etwa 8500
EUR für eine Publikation mit dem Rechnungstext "Open Access Publikation"
gebucht - ich bin mir sicher, dass es sich dabei nicht um "reine"
Open-Access-Kosten handelt, sondern die oben erwähnten Positionen
mitverrechnet wurden, darunter auch Druckkosten. Es bräuchte daher mE eine
klare Trennung von allgemeinen Publikationskosten (bisher oft als
"Druckkostenzuschuss" bezeichnet) und OA-bezogenen Publikationskosten
entweder in Form einer entsprechenden Aufschlüsselung auf Verlagsangeboten
und Verlagsrechnungen oder sogar in Form von separaten Verlagsrechnungen.

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: ich würde sagen, dass ein
AutorInnenbeitrag eine Form von Double Dipping sein kann, aber keineswegs
sein muss - vielmehr wären Angaben zu den einzelnen Kostenpositionen und
eine Standardisierung von Verlagsangeboten wichtig, damit ein Vergleich
möglich und entsprechende Transparenz gegeben ist. 

Beste Grüße
Christian Kaier


Mag. Christian Kaier
KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ
UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK
Publikationsservices
Universitätsplatz 3a, A-8010 Graz
Tel:  +43/ 316/ 380 - 1440
E-Mail: christian.kaier@uni-graz.at
---
ub.uni-graz.at/openaccess
ub.uni-graz.at/publikationsservices


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: InetBib <inetbib-bounces@inetbib.de> Im Auftrag von Bernhard Schubert
via InetBib
Gesendet: Mittwoch, 26. Februar 2020 08:31
An:
=?iso-8859-1?Q?'Expertenforum_f=FCr_die_Informationsplattform_Open_Acce?=@1i
e.de; =?iso-8859-1?Q?ss_=28http@ <1ie.de://open-access.net/=29'?=
ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>; inetbib@inetbib.de
Betreff: Re: [InetBib] [IP-OA_Forum] How to build a community? -
Initialworkshop der ENABLE!-Community für Open Access in den Humanities und
Social Sciences

Liebe Frau Jobmann, liebe Kolleg*innen,

mit großem Interesse habe ich den Bericht zum ENABLE!-Initialworkshop
gelesen. Ich glaube, dass Initiativen wie diese, in der möglichst alle
Stakeholder im wissenschaftlichen Publikationswesen gemeinsam die weitere
Vorgehensweise diskutieren, zunehmend unerlässlich und für alle Beteiligten
äußerst erhellend sind. Der Bericht selbst ist mir allerdings in einem Punkt
etwas zu knapp geraten. Im Absatz zu kooperativen Ansätzen ist von einer
Diskussion die Rede, "ob der Autor_innenbeitrag eine Form von Double Dipping
darstellt (nein)". Da ich an der Veranstaltung nicht teilgenommen habe,
fehlt mir hier natürlich die in der Diskussion herausgearbeitete
Argumentationslinie. Durch das eingeklammerte "nein" wird mir allerdings
suggeriert, es handle sich um eine offensichtliche Tatsache, die keiner
weiteren Begründung bedarf.

Ich würde deshalb - ganz naiv - gerne wissen, warum genau
Autor*innenbeiträge _kein_ double dipping darstellen sollen. Diese hatten ja
in der Vergangenheit oftmals unter dem Begriff "Druckkostenzuschuss"
firmiert, was in Zeiten von Print on Demand auf Einzelstückebene wohl kaum
der Grund sein kann, warum Autor*innen nach wie vor für
Nicht-OA-Publikationen zur Kasse gebeten werden (bezahlt i.d.R. von deren
Einrichtung oder einem Forschungsförderer), die in weiterer Folge von
wissenschaftlichen Bibliotheken angeschafft werden. Vielleicht müsste mit
einer schlüssigen Antwort auch von Verlagsseite nicht mehr "die
Schwierigkeit zu vermitteln, warum es eine Autor_innenbeteiligung gibt _(was
übrigens normal ist bei Büchern, vor allem im geisteswissenschaftlichen
Bereich)_ [meine Betonung]" beklagt werden - m.E.n. keinesfalls kann diese
allerdings "Weil das immer schon so war" sein. Ich lasse mich - eine
entsprechende Begründung vorausgesetzt - gerne überzeugen!

Mit besten Grüßen aus Österreich
Bernhard Schubert

------------------------------------

Mag. Bernhard Schubert, BA MSc
Universität Wien
Bibliotheks- und Archivwesen
T: +43-1-4277-27608

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Alexandra Jobmann <alexandra.jobmann@uni-bielefeld.de>
Gesendet: Dienstag, 25. Februar 2020 14:43
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access
(http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>;
inetbib@inetbib.de
Betreff: [IP-OA_Forum] How to build a community? - Initialworkshop der
ENABLE!-Community für Open Access in den Humanities und Social Sciences

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 28.01.2020 fand in Bielefeld der Initialworkshop der ENABLE!-Community
"Bibliotheken, Verlage und Autor*innen für Open Access in den Humanities und
Social Sciences" statt. Der Bericht dazu inklusive der erarbeiteten
Ergebnisse ist nun online:
https://oa2020-de.org/blog/2020/02/25/initialworkshop_enablecommunity/

Für die ENABLE!-Community und mit vielen Grüßen, Alexandra Jobmann

--
Alexandra Jobmann

National Contact Point Open Access OA2020-DE Bielefeld University - Library
Universitätsstr. 25 - 33615 Bielefeld
Tel: +49 (0) 521/106-2546
Mail: alexandra.jobmann@uni-bielefeld.de
Twitter: @oa2020de
ORCID: http://orcid.org/0000-0001-6464-4583


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      • From: Alexandra Jobmann <alexandra.jobmann@uni-bielefeld.de>
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