Liebe Elke, ganz vielen Dank, dass Du dieses wichtige Thema ansprichst. Ich fürchte, wir werden zukünftig öfter damit zu tun haben… Einer unserer Professoren hat vor Kurzem in einem „maschinell generierten Forschungsüberblick“ https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-39607-7 einen seiner Texte aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt wiedergefunden, ohne korrekte Zitation. Aus seine Beschwerde reagieren „Autoren“ und Verlag nur zögerlich. Das Thema betrifft also auch „seriöse“ Verlage… Viele Grüße Simon Von: leibniz-ak-bibl-request@listserv.dfn.de <leibniz-ak-bibl-request@listserv.dfn.de> Im Auftrag von Bongartz, Elke ACHTUNG: Diese E-Mail stammt von ausserhalb des Instituts. Klicken Sie keine Links an und oeffnen Sie keine Anhaenge, es sei denn, Sie kennen den Absender leibniz-ak-bibl-owner@listserv.dfn.de und wissen, dass der Inhalt sicher ist. Liebe Kolleginnen und Kollegen, über diese Listen möchte ich auf den predatory OA-publisher Prime Scholars hinweisen, der neue, sinnentstellte Inhalte auf der Basis von referierten Artikeln vermutlich auch mit KI generiert und diese namhaften Wissenschaftlern zuschreibt. Es handelt sich hier um Identitätsdiebstahl, Urheberrechtsverletzung und Reputationsschädigung für Wissenschaftler und ihre mitgenannten Einrichtungen. Das Vorgehen wird hier beschrieben https://www.insidehighered.com/news/2023/02/10/leading-scientists-worldwide-are-victims-fake-articles Von einer CC BY-Lizenz kann dies nicht abgedeckt sein. Der predatory publisher selbst reagiert auf die Aufforderung betroffener Wissenschaftler, die Inhalte zu entfernen, zögerlich bis überhaupt nicht. Ein solcher Fall ist auch bereits in der Leibniz-Gemeinschaft vorgekommen. Bekannt ist auch mindestens ein Fall an einer niederländischen Universität. Bei der Polizei wurde Strafanzeige gestellt, Rechtsabteilung, lokale und zentrale Ombudspersonen und indexierende Anbieter sind informiert. Meiner Wahrnehmung zufolge gibt es viel Aufklärung darüber, wie man solche Journals oder Verlage erkennt (Prävention), aber nicht, wie man vorgehen kann, wenn der gute Name bereits seit Monaten unbemerkt ruiniert wurde. In den bekannten Fällen waren es auch eher die Wissenschaftler selbst, die in zu gutem Glauben in fragwürdigen Zeitschriften eingereicht haben. In vielen OA-Beratungen ist Umgang mit einem Schadenfall sicher noch nicht in den Standard-Workflow aufgenommen. Was m.E. auch noch ausbaufähig ist, ist die breite Streuung und Diskussion in der OA-Community sowie Meldewege. Wäre dies wünschenswert? Wenn Sie hierzu weitere Informationen haben oder mehr vergleichbare Fälle kennen, freue ich mich. Viele Grüße Elke Bongartz Dr. Elke C. Bongartz Leitung Bibliothek Head of Library Abteilung Forschungsinfrastrukturen Department Research Infrastructure Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. German Institute for Adult Education Leibniz Centre for Lifelong Learning Heinemannstr. 12-14
Das DIE auf LinkedIn, Facebook und Twitter. Sitz des Vereins ist Bonn eingetragen beim Amtsgericht Bonn, VR 8201 Das DIE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und ist zertifiziert mit dem Siegel „audit berufundfamilie“. |