Lieber Herr Pfeiffenberger ich bin da zugegebenermaßen kein wirklicher Kenner. Aber das Grundproblem ist doch, dass open acces den Status von urheberrechlichem Freiwild hat, was aber schlicht falsch ist. Der von dem Kollegen beschriebene Fall - seine Folien werden von einem chinesischen Anbieter geklaut und dann verkauft - dürfte auch bei gesetzlicher Veränderung nicht zu verhindern sein. Wobei auch eine gedruckte Publikation dieses Schicksal erleiden kann. Nur dass man es dann nicht so schnell - bzw. überhaupt nich - merkt. Zu publish first - filter later: Da stehen wir ja offenbar ganz am Anfang. Wenn es erst einmal selbstverständlich wird, dass man auch die Kommentare in sein Literaturverzeichnis übernimmt, wird es wieder mehr geben. (Sicher bin ich da allerdings auch nicht) Schöne Grüße Ihr Hubertus Kohle Prof.Dr. Hubertus Kohle Institut für Kunstgeschichte der LMU München Zentnerstraße 31 80798 München Tel. 089 21805317 Fax 089 21805316 http://www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/personen/prof_uni/kohle/index.html > Lieber Kollege, > > Am 16.07.10 09:47, schrieb Hubertus Kohle: >> die Sache ist doch rechtlich eigentlich ganz klar - was will man da >> gesetzlich noch eingreifen? > > meinen Sie hier den Artikel im Spiegel oder die Sache selbst (BMJ- > Anhörung / 3.Korb UrhG)? Die rechtliche Lage in DE scheint durchaus noch > offen für Verbesserungen! Im übrigen mag ja das Recht klar sein - aber > ist auch jedem/r Autor/in klar, was er/sie da unterschreibt und die > Nutzungsrechte *exklusiv* weggibt? Meiner Erfahrung nach: Nein. > >> Was das peer reviewing angeht: Es gibt viele ernst zu nehmenden Stimmen, >> die im elektronischen Medium ein vorgeschaltetes review-Verfahren für >> fehl >> am Platz halten und für "Publish first - filter later" plädieren. > > Ein "Problem" von "Publish first - filter later" /kann/ auch darin > bestehen, dass niemand (Ernstzunehmendes) die Filterfunktion mit Input > bedient. > > Die Vorträge zum Thema Peer Review bei der APE 2008 (Abstract DOI > 10.3233/ISU-2008-0582) waren insgesamt sehr aufschlussreich. Insb. hat > darin U. Pöschl darauf hingewiesen, dass die Funktion der Kommentare zu > Journalartikeln, als Element der wissenschaftlichen Kommunikation, > in letzter Zeit gelitten hat: "in Atmospheric Sciences, the 1978?1998 > comment to article ratio has gone from 1 in 20 to 1 in 100". > > Die bei Copernicus-Journalen(*) mögliche Public-Peer-Review hat daher > (gegenüber "publish first...") auch den Vorteil, sicher zu stellen, > dass es mindestens zwei qualifizierte öffentliche Kommentare gibt. > Siehe etwa hier (mit einer Reviewerin, die sogar nicht-anonym bleibt...) > www.earth-syst-sci-data-discuss.net/3/27/2010/essdd-3-27-2010-discussion.html > > > > beste Grüsse > > Hans Pfeiffenberger > > (*) Disclosure: Ich habe besondere Interessen ;-)) an dem Verfahren, > bin also nicht (mehr) objektiv... > > > > _______________________________________________ > Ipoa_forum mailing list > Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de > https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum > _______________________________________________ Ipoa_forum mailing list Ipoa_forum@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/ipoa_forum