Psychologie, Moral oder "falsches Bewußtsein" bei WisssenschafterInnen mag einiges erklären, an der Sache ändert es, so fürchte ich, wenig:
1) Gute Publikationsformate kosten etwas, ob kommerziell oder nicht nicht-kommerziell. Es ist gerade das Problem vieler gut gemeinter Initiativen, dass sie offenbar davon ausgehen, professional publishing wäre nahezu gratis zu haben.
Das erklärt auch, warum viele OA Journals nahezu leer sind. 2) Kommerziell ist nicht gleich böse/schädlich und nicht-kommerziell gleich gut/nützlich.
3) Richtig ist, dass es für eine Preisbildung nach dem Leistungsprinzip mehr Wettbewerb und Kostentransparenz braucht. Insofern sind die Zahlen des FWF doch noch recht ermutigend: (a) Es gibt noch eine Reihe von Anbietern (inkl. kleinere),
die sich den Markt teilen. (b) Der Durchschnittspreis pro Artikel von € 1.200 liegt weit unter dem von Subskriptionszeitschriften.
4) Daher unterstützt der FWF auch nachdrücklich das Konzept der MPG (http://openaccess.mpg.de/2121531/MPDL-Open-Access-White-Paper), hat aber auch im Sinne von
Herrn Herb darauf hingewiesen, dass das durch drei weitere Maßnahmen von öffentlichen Förderen begleitet werden muss: (a) Förderung der Umstellung auf OA von hochrangigen kleineren Anbietern, (b) Förderung von Neueinsteigern und (c) Förderung einer internationalen
OA Infrastruktur - siehe dazu: http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.17272
Beste Grüsse Falk Reckling -----Ursprüngliche Nachricht----- Liebe Liste, Herr Graf kam mir zu vor. Das Ergebnis der Publikation ist natürlich zirkulär, werden APCs erstattet, werden auch stärker APC-pflichtige Artikel publiziert als unter anderen Bedingungen. Die Studie gibt zweifelsohne Einblick in den Anteil
APC-pflichtiger Artikel in Szenarien, in denen diese erstattet werden, aber keinesfalls in denen generellen Anteil APC-pflichtiger OA-Artikel - was im Artikel auch nicht explizit behauptet wird, wenn ich mich nicht täusche. Dazu kommen natürlich psychologische
Effekte (was nichts kostet, taugt nichts) und die schlichte Uninformiertheit der Wissenschaftler, die lieber vom FWF einen OA-Artikel in einem ihnen bekannten Verlag zahlen lassen als sich mal die kostenfreien Alternativen anzusehen. Ich sehe aber auch die Gefahr, dass die Erstattung von APCs den kommerziellen OA-Markt befeuert und zu einer Verbreitung und Verteuerung von APCs führt - wenn man Geld verdienen kann, wird man es nicht liegen lassen - das täte ich auch
nicht. Meine Rede ist schon lange, dass die finanzielle Korrumpierung des Gold OA verhindert werden könnte, wenn die Funder mehr Geld in Non-Profit-Infrastrukturen stecken würden und weniger in APCs kommerzieller Verlage.
Ich sehe Gold OA recht ambivalent, neben APCs sind auch die teils bessere Resterampen darstellen Megajournale mit einigen Unwägbarkeiten behaftet. Wohin beides in Kombination führt, habe ich mal versucht hier darzustellen: http://www.scinoptica.com/pages/topics/science-advances-oder-science-goes-open-access.php Viele Grüße Ulrich Herb > Klaus Graf <klausgraf@googlemail.com> hat am 3. September 2015 um
> 13:35 > geschrieben: > > > Wenn eine Melkkuh bereitsteht, wird sie gemolken. Wenn Projektleiter
> denken, dass OA Journals mit APC angesehener sind, verwundert das Resultat nicht. > > Klaus Graf > > Von meinem iPad gesendet > > Am 03.09.2015 um 11:44 schrieb "Reckling, Falk" <Falk.Reckling@fwf.ac.at>: > > > A very brief analysis:
https://shar.es/1vd4Zx > > > > Best > > Falk Reckling > > > > ___________________________________________________________________ > > Falk J. Reckling, PhD > > Strategic Analysis > > Department Head > > > > Austrian Science Fund (FWF) > > Sensengasse 1 > > A-1090 Vienna > > > > Tel: +43-1-5056740-8861 > > Mobile: +43-664-5307368 > > Email: falk.reckling@fwf.ac.at > > Twitter: FWFOpenAccess > > ORCID:
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