Im Rechtsgutachten von Hilty/Seeman (http://dx.doi.org/10.5167/uzh-30945) für die Schweiz ist zum Thema folgendes zu finden: "Liegen die Online-Rechte an einem Werk z.B. beim Verlag, und hat der Urheber dieses Werk trotzdem in einem Repositorium publiziert, so kann neben dem Repositoriumbetreiber auch der Urheber eingeklagt werden. Im Falle eines Schadenersatzanspruchs
haften dann Repositoriumbetreiber und Urheber solidarisch (Art. 50 Abs. 1 OR). Der Kläger kann wählen, gegen wen er vorgehen will und ob er von dieser Person nur einen Teil oder das Ganze einfordern will (Art. 144 Abs. 1 OR). [...] Der Repositoriumbetreiber kann das Risiko, wegen Rechtsverletzungen von Dritten vermögensrechtlich in Anspruch genommen zu werden, vertraglich auf den Urheber abwälzen. Dies erfolgt durch eine Vertragsklausel, mit der sich der Urheber
verpflichtet, den Repositoriumbetreiber im Falle von Rechtsansprüchen Dritter schadlos zu halten, d.h. die anfallenden Kosten bzw. allfällige Schadenersatzzahlungen zu übernehmen. Aus praktischer Sicht ist zu bedenken, dass eine solche Risikoabwälzung auf
den Urheber die Attraktivität des Repositoriums mindern kann und sich möglicherweise weniger Urheber finden lassen, die zur Publikation im Repositorium bereit sind." Ich muss beipflichten. Die totale Risikoabwälzung ist enorm unsexy. Vielleicht noch ein ganz praktischer Hinweis: Errichtet doch eine Take down Policy: http://www.rsp.ac.uk/start/policies-and-legal-issues/take-down-policies/ Ein Verlag kann sich dort melden und kriegt innerhalb von 48h von euch eine Antwort oder sowas. Auch wenn ihr da wahrscheinlich nein eine Mail bekommt, gibt das dem Herausgeber vielleicht etwas mehr Sicherheit. Gruss Christian Von: Nora Schmidt [mailto:nora.schmidt@univie.ac.at]
DIe entscheidende juristische Frage ist, ob der Professor tatsächlich der Betreiber war oder die Uni? Wenn die Betreiberin von nun an die Uni sein soll, könnte sie den Professor vertraglich von allen Ansprüchen entlasten, die sich durch
den Wechsel ergeben sollten. Beste Grüße Nora Am 30.09.2015 um 16:50 schrieb Thomas Krichel:
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