Lieber Herr Herb, lieber Herr Higgs, Am 06.06.17 um 16:38 schrieb Ulrich Herb:
aber was den Stil betrifft werden Sie mir vielleicht zustimmen? Eine sachliche Bewertung fast ohne Umweg als Werturteil über die Persönlichkeit der Autoren zu formulieren ist ja wohl *nicht OK*.Liebe alle, ganz sicher ist Herr Grafs Kritik ok und läuft auch nicht ins Leere.
woher wissen, Sie, dass die Autoren Green OA unterlassen werden? Ich habe bereits in meiner zweiten Mail zum Thema deutlich zu machen versucht, dass ich jedenfalls erst durch diesen Thread darauf aufmerksam wurde, dass das Buch veröffentlicht ist. Das wird den anderen Autoren vielleicht nicht anders gehen.Mein Standpunkt ist aber immer noch, dass Autoren hier den OA in der Hand haben und die Chance zum grünen OA nutzen sollen. Mein Eindruck angesichts dieses Unterlassens
Eine voreilige Schlussfolgerung an dieser Stelle also, obwohl ich zugeben muss (als Gründer einer solchen Zeitschrift), dass mir Gold OA aus manchen Gründen überzeugender erscheint. Aber auch bei Gold OA kann man Nachteile sehen - in den meisten Fällen bleibt man etwa im ökonomischen Orbit klassischer Verlage hängen ...und der Diskussionen um das Buch: Die Open-Access-Community mag den grünen Open Access selbst nicht.
Aber diese Diskussion ist schon uralt. Hier wird sie, wie mir scheint, ohne neue Argumente für den Fall von Büchern wiederholt. Daher beispielhaft zwei Erfahrungswerte:
Aus der Erfahrung meiner Zeitschrift, die nicht durch Umwandlung sondern Neugründung entstand, und also für lange Zeit ohne "Reputation", speziell in Form eines Impact-Faktors, war, kann ich nur sagen. Es ist für Autoren, die darauf noch angewiesen sind bei der Erbsenzählung zu punkten, in dieser Phase ein Problem, Zeit in einen Artikel in einer solchen Neugründung zu investieren. Als STM-ler habe ich natürlich keine Ahnung, wie die Erbsenzähler im Bereich der Geisteswissenschaften Reputation ermitteln.
----- Am 6. Jun 2017 um 14:09 schrieb Martin G. Hicks mhicks@beilstein-institut.de:
Anhand der Autorenaffiliationen kann man davon ausgehen, dass manche Autoren sicherlich nicht über ausreichend Mittel für Gold OA verfügten, aber es ist schwer vorstellbar, dass eine kleine Spende von den größeren Institutionen nicht möglich war.
Leider ist "eine kleine Spende" einer größeren *öffentlichen* Institution aus meiner Erfahrung verboten. Aber ordentliche Gold OA *Zeitschriften*-Verlage gestehen ihren Herausgebern einen gewissen Prozentsatz (z.B. 10%) von APC-Waivern zu. De facto machen die Verlage bei der Bestimmung des APC also eine Mischkalkulation. Das könnte man in der einen oder anderen Form vielleicht auch auf Gold-OA-Bücher übertragen. beste Grüße, Hans Pfeiffenberger
Viele Grüße Ulrich Herb ----- Am 6. Jun 2017 um 14:09 schrieb Martin G. Hicks mhicks@beilstein-institut.de: Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ich hätte eine andere Formulierung gewählt als Herr Graf, aber ich finde die Gegenargumente seitens der Autoren nicht überzeugend.Ob irgendeine Reputation im LIS Bereich ausschlaggebend sein kann ist zweifelhaft, und wenn es stimmen würde, wäre dies bei solch einem Thema schon sehr bedenklich. Anhand der Autorenaffiliationen kann man davon ausgehen, dass manche Autoren sicherlich nicht über ausreichend Mittel für Gold OA verfügten, aber es ist schwer vorstellbar, dass eine kleine Spende von den größeren Institutionen nicht möglich war.Beispielhaft für Publikationen über OA ist die EU, z.B. mit “Research, Innovation and Science Policy Experts (RISE) Europe’s future: Open Innovation, Open Science, Open to the World” May 2017, pp228, kostenlose Download, oder print-on-demand für €10.19 +Versand.Dazu kommt noch, dass dieser Bereich eine große Dynamik mit schneller Veränderung erlebt, und in einem Jahr werden viele Aussagen von heute nicht mehr so relevant sein.Viele Grüße, Martin Hicks---------------------------------------- Martin G. Hicks, Ph.D. Beilstein-Institut Trakehner Str. 7-9 60487 Frankfurt am Main GermanyTel.: +49 69 7167 3220 Fax.: +49 69 7167 3219<http://www.beilstein-institut.de/> www.beilstein-institut.de Twitter: <http://www.twitter.com/@BeilsteinInst> @BeilsteinInst LinkedIn: <https://www.linkedin.com/company/beilstein-institut> https://www.linkedin.com/company/beilstein-institutOrcid: 0000-0002-2259-0764 ----------------------------------------From: Anja Oberländer [mailto:anja.oberlaender@uni-konstanz.de] Sent: Montag, 5. Juni 2017 17:46 To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) Subject: Re: [IP-OA_Forum] Praxishandbuch Open Access - nicht Open AccessLiebe Kolleginnen und Kollegen,Ich glaube schämen braucht sich niemand, aber ich kann auch den Widerspruch verstehen. Ich kann nur für mich selbst sprechen, mir wäre die Lösung, das Buch z.B. im Verlag des FZ Jülich zu publizieren und dafür sofortiges OA (und eine günstigere Druckversion) zu haben, deutlich sympathischer gewesen. Die Reputation von DeGruyter im LIS Bereich war hier für mich nicht ausschlaggebend für die Entscheidung ein Kapitel zu schreiben. Wir haben die Entscheidung für diese Publikationsweise im Vorfeld kritisch angemerkt, dann aber zugestimmt, da grünes OA ohne Embargo möglich ist, was ich auch zeitnah genutzt habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn die anderen Autorinnen und Autoren nachziehen und wir auch auf der Informationsplattform eine Übersicht der grünen Beiträge anbieten können, bis dann in einem Jahr das ganze Buch Open Access genutzt werden kann.Viele Grüße,Anja Oberländer-------------------------------------------- Dr. Anja OberländerUniversität KonstanzKommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) Referentin für Open Access und Elektronisches Publizieren -------------------------------------------- Raum B 910 Universitätsstraße 10 <x-apple-data-detectors://18/0> 78457 Konstanz <x-apple-data-detectors://18/0> Tel.: 07531/88-2475 Fax: 07531/88-3082 E-Mail: Anja.Oberlaender@uni-konstanz.de -------------------------------------------- Informationsplattform Open Access: <http://www.open-access.net/> http://www.open-access.netAm 05.06.2017 um 17:13 schrieb Söllner, Konstanze <konstanze.soellner@fau.de>: Liebe Kolleginnen und Kollegen,unzweifelhaft hat Herr Graf recht, dass Open Access im Monographien-Bereich noch marginal ist. Daher werden Herr Mittermaier und ich uns auch sicherlich nicht schämen, weil wir ein Buch herausgebracht haben, das ohne Kosten für die Autoren nach einem Jahr unter CC-Lizenz auf der Verlagswebsite erscheinen wird. Im Gegenteil.Allen Mitlesenden einen schönen Abend,Konstanze Söllner.-- Konstanze Söllner Direktorin der Universitätsbibliothek der FAU Erlangen – Nürnberg Universitätsstraße 4 91054 ErlangenTel.: + 49 (0)9131 85 - 2 21 50 Fax: + 49 (0)9131 85 - 2 93 09E-Mail: konstanze.soellner@fau.de URL: http://www.ub.fau.de/ _____ Von: Klaus Graf [klausgraf@googlemail.com] Gesendet: Montag, 5. Juni 2017 15:53 An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Praxishandbuch Open Access - nicht Open Access Gibt es etwas Erbärmlicheres als ein "Praxishandbuch" Open Access, das lang und breit Finanzierungsmöglichkeiten vorstellt, bei einem kommerziellen Verlag erscheinen zu lassen, weil man die Gelder für Gold-OA nicht aufbringen kann und weil man Probleme bei der Autoreneinwerbung befürchtet? Herr M. kann noch so wortreich seine Entscheidung schönreden, für mich ist die Causa ein desaströses Signal für den Stand von OA im Monographien-Bereich.Klaus GrafAm 5. Juni 2017 um 13:54 schrieb Mittermaier, Bernhard <b.mittermaier@fz-juelich.de>: Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie auf Twitter schon ausführlich diskutiert, waren sich Frau Söllner und ich natürlich bewusst, dass die Art und Weise der Veröffentlichung bei diesem Buch eine besondere Relevanz haben würde. Plan B war der Verlag des Forschungszentrums Jülich, für den ich selbst verantwortlich bin (also der einfache Weg). Vorteil: Sofortiges Gold Open Access als CC BY ohne Kosten für Autoren möglich. Nachteil: Verlag ist im LIS-Bereich nicht etabliert und spielt (jedenfalls bei diesem Feld) in einer ganz anderen Liga als De Gruyter. Dies wiederum hätte für die Autoren-Akquise ein Problem sein können. Deswegen war De Gruyter für uns erste Wahl unter der Voraussetzung einer akzeptablen OA-Regelung. Der hier aus Verlagssicht sehr einfache Weg ist author pays (oder editor pays), was aber nicht realisierbar war. Das Modell von Peter Suber (dessen Engagement für OA außer Frage stehen sollte) für sein Buch "Open Access" bei MIT Press erschien uns OK und in der community vermittelbar. Der Verlag hat sich in den Verhandlungen ausnahmsweise auf dieses Modell eingelassen, weshalb wir für diesen Weg entschieden haben. Und schließlich waren auch die Autoren (darunter viele exponierte OA-Protagonisten) ebenfalls einverstanden. Ihnen vielen Dank. Das Buch erschien am 22.05.2017 print und online. Die elektronische Fassung ist ab 22.05.2018 unter einer CC BY-Lizenz auf der Verlagsplattform erhältlich (und zweifellos auch anderswo – uns war nur wichtig, dass auch der Verlag selbst das eBook nach einem Jahr frei anbietet). Soweit die Vereinbarung zwischen Herausgebern und Verlag; undokumentiert ist die Möglichkeit, die Autorenfassung schon vorher Green OA zu stellen. Besten Gruß Bernhard MittermaierVon: Klaus Graf [mailto:klausgraf@googlemail.com] Gesendet: Samstag, 3. Juni 2017 14:23 An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de> Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Praxishandbuch Open Access - nicht Open AccessIch habe auch nicht ein Jota zurückzunehmen. Es ist schlichtweg nicht akzeptabel, dass ein wichtiger Sammelband zum Thema Open Access ausgesprochen teuer und nicht von Anfang an OA erscheint.Klaus GrafAm 2. Juni 2017 um 23:03 schrieb Hans Pfeiffenberger <hans.pfeiffenberger@awi.de>: aus der Autoreninformation: "Ein Jahr nach Erscheinen der Printausgabe wird das eBook auf der De Gruyter- Website unter der Lizenz CC-BY Open Access gestellt." Ich schäme mich nicht. Und ich denke, sie sollten Ihre Ausdrucksweise mäßigen. Das ist hier ja nicht Facebook. HPAm 02.06.17 um 17:34 schrieb Klaus Graf: Einfach nur eine widerliche Heuchelei! Die AutorInnen sollten sich schämen. https://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/475926 Klaus Graf_______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forumListe verlassen: https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options
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