Ein Verlag mit Sitz in Berlin will 10.000€ für ein Buch, weil dies (angeblich) den durchschnittlichen Einnahmen im eBook-Verkauf entspricht. Dabei geht es aber um ein neues Werk. Im vorliegenden Fall ist der entgangene Gewinn durch eBook-Verkauf Null, da es die eBooks ja gar nicht gab. Über Auswirkungen auf den print-Absatz kann spekuliert werden. Weiteres habe ich übrigens gestern noch auf archivalia kommentiert. Herzlichen Gruß Bernhard Mittermaier ########################################### Dr. Bernhard Mittermaier Forschungszentrum Jülich GmbH Leiter der Zentralbibliothek / Head of the Central Library 52425 Jülich Tel ++49-2461-613013 Fax ++49-2461-616103 Sitz der Gesellschaft: Juelich Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498 Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Dr. Karl Eugen Huthmacher Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender), Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt, Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Ulrich Herb [mailto:u.herb@sulb.uni-saarland.de] Gesendet: Donnerstag, 16. März 2017 12:25 An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern Gute Frage Herr Pichler, zudem eine Frage, die mich selbst umtreibt. Ich habe Lehraufträge an FHs in Informationswissenschaft und betreue dort ab und zu Arbeiten, teils ist dabei die Kostenkalkultion der Gebühren ein Thema und die StudentInnen versuchen exaktest mögliche Auskünfte zu erhalten - ohne nennenswerten Erfolg. Manche Verlage skizzieren die Kalkulation, einer einmal sogar recht genau, aber in der Regel ist es wohl so, dass die Kalkulation sich am erwarteten Gewinn und den APC-Höhen der konkurrierenden Verlage orientiert. Viele Grüße Ulrich Herb ----- Am 16. Mrz 2017 um 11:27 schrieb Alois Pichler Alois.Pichler@uib.no: > Damit lautet die Frage wohl eher, wie sich das Publikationssystem anders finanzieren lässt. Sicher - aber meine Frage wäre auch: Geben die Verlage Rechenschaft darüber, wie die beim "Lösegeld"-Modell zu zahlenden APC-Gebühren berechnet werden? In welchem Umfang werden diese Kalküle auf politischer Entscheidungsebene diskutiert? Mir scheinen die APC-Gebühren vielfach ungebührend hoch zu sein. Stimmt der Eindruck, dass wir hier viel mehr als nur ein Publikationssystem finanzieren? Also viel mehr als Kosten plus gerechtfertigter Profit für den Verlag? Wäre dankbar für Tipps zu einem guten umfassenden Beitrag dazu - auch view points aus der kommerziellen Verlagsperspektive. Danke für die Diskussion - ich habe mich erst kürzlich auf die Liste geschrieben und bin froh darüber. Alois Pichler Wittgenstein-Archiv an der Universität Bergen (Mitbegründer der OA-Zeitschrift http://www.nordicwittgensteinreview.com/) -----Original Message----- From: Reckling, Falk [mailto:Falk.Reckling@fwf.ac.at] Sent: Thursday, March 16, 2017 11:06 AM To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de> Subject: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern Dass APCs v.a. in den Humanities nicht sinnvoll sind, hat die Open Library of Humanities (OLH) gut argumtiert. Allerdings sind Autorenbeiträge als Druckkostenzuschüsse, page charges, submission fees oder coulor figures seit Jahrzehnten, auch und vor allem in den kontinentaleuropäischen Geisteswissenschaften üblich. Damit lautet die Frage wohl eher, wie sich das Publikationssystem anders finanzieren lässt. Hier bieten die OLH oder das Open Access Network (OAN) ein paar interessante Alternativen, brauchen allerdings noch mehr Unterstützung von den Forschungsstätten und Förderern, siehe collective action problem Falk Reckling (FWF) -------- Ursprüngliche Nachricht -------- Von: Herbert Hrachovec <herbert.hrachovec@univie.ac.at> Datum: 16.03.17 10:12 (GMT+01:00) An: Cc: ipoa-forum@lists.fu-berlin.de Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern Daniel von Wachter schreibt: > Ich hatte immer gedacht, daß Open Access entweder grün oder gold mit > Finanzierung der Zeitschriften durch Fachgesellschaften o.ä. sein muß. > Bis ich gemerkt habe, daß man APCs nicht aus dem Begriff "Open Access" > ausgeschlossen hat und daß die Open-Access-Bewegung nichts gegen APCs > tut. Oder bin ich falsch informiert? Unter Philosophen: der Begriff ist insgeheim umgemodelt worden. Als polemische Warnung vor der Neuinterpretation verwenden manche Kritiker "fool's gold". Es wäre schön, wenn man APCs per fiat aus dem Bedeutungsraum von Open Access ausschließen könnte, aber hier zeigt sich eine Konstruktionsschwäche der OA-Initiativen. Der Terminus "offen" lässt vieles offen :-) Er ist nicht gut geeignet, um "unerwünschte" (non-standard) Interpretationen zu blockieren. h.h. ---- Hochschullehrer, Philosophie, Wien _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum Liste verlassen: https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum Liste verlassen: https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum Liste verlassen: https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options -- Dr. Ulrich Herb Saarlaendische Universitaets- und Landesbibliothek Referent für elektronisches Publizieren und Open Access, Drittmittel-Projekte http://www.sulb.uni-saarland.de/de/service/publikationsangebote/ Brief: Postfach 15 11 41, D-66041 Saarbruecken Paket: Universitaet des Saarlandes, Gebaeude B1 1, Zi. 7.07., D-66123 Saarbruecken Telefon: +49-681-302-2798 Fax: +49-681-302-792798 _______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum Liste verlassen: https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum#options
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