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Re: [IP-OA_Forum] DOI und Metadaten - Formale Qualität die auch etwas kosten darf

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  • From: Philipp Zumstein <philipp.zumstein@bib.uni-mannheim.de>
  • To: ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
  • Date: Tue, 15 Oct 2019 08:51:08 +0200
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] DOI und Metadaten - Formale Qualität die auch etwas kosten darf

Lieber Christian, liebe alle,

meines Erachtens sind qualitativ gute bibliographische Metadaten mit reichhaltigen Verlinkungen gerade die Kernkompetenzen von Bibliotheken. Daher ist es vielleicht von Vorteil, wenn neu gegründeten Zeitschriften auch auf die Kompetenzen der lokalen Bibliothek zurückgreifen, und andersherum, wenn die Bibliothek die Herausgabe von OA-Zeitschriften inklusive Pflege der Metadaten als Publikationsservice anbietet. Einige Deiner Beispiele scheinen gerade OA-Zeitschriften ohne eine Bibliothek im Hintergrund zu sein.

Falls man jetzt, wie von Dir vorgeschlagen, mit dem Gold/Diamond OA Geld für diese bibliographischen Dienste bekommt, dann wäre die praktische Frage, wie dieses Geld dann verwaltungstechnisch in die Bibliothek gelangen soll. Auf der anderen Seite sind es ja aber meist auch Bibliotheken, welche einen OA-Publikationsfonds oder OA-Konsortialmodelle bezahlen. Würden dann am Ende dadurch nicht Bibliotheken anderen Bibliotheken Geld geben?

Bei kommerziellen Verlagen sieht man (leider) auch häufig, dass genügend (und mehr) Geld nicht unbedingt dazu führt, dass die Zeitschriftenartikel auch gute Metadaten haben. Deine Beispiele hier sind m.E. harmlos im Vergleich zu einigen Beispielen von Metadaten, welche ich dort so sehe.

Die (Meta)Datenqualität können bei OA-Zeitschriften beispielsweise durch die Aufnahme(kriterien) bei DOAJ [1] oder das gerade neu herausgebrachten DINI-Zertifikat [2] eingefordert und überprüft werden. Ebenfalls helfen natürlich Awareness-Kampagnen wie etwa Metadata 2020 [3].

Mit besten Grüßen,
Philipp Zumstein


[1] https://doaj.org/application/new
[2] https://dini.de/dienste-projekte/dini-zertifikat/
[3] http://www.metadata2020.org/


Am 14.10.2019 um 12:00 schrieb Gutknecht Christian:
Liebe alle

An den vergangen OA-Tagen gab es eine Workshop zum Thema "Was darf Qualität
kosten? Geschäftsmodelle für neue, nicht-APC-finanzierte Open-Access-Journals
<https://opengenderplatform.de/was-darf-qualitaet-workshop-bei-den-open-access-tagen-2019-in-hannover>“

Beteiligte von verschiedenen kleinen OA Journals aus den Geistes- und
Sozialwissenschaften berichteten über ihre Herausgabe-Prozesse. Den Idealismus
mit beschränkten Mitteln, viel neben- und ehrenamtlicher Arbeit ein OA-Journal
für die eigene Disziplin zu betreiben hat mich einerseits stark beeindruckt und
anderseits aber auch wieder geschockt. Letzteres, weil ich in Kenntnis, was in
der Wissenschaft aktuell für Subskriptionen und für APCs bezahlt wird, die
Bescheidenheit und Zurückhaltung beim finanziellen Bedarf für einen
professionellen Betrieb nicht nachvollziehen kann. Eigentlich müsste doch
inzwischen bekannt sein, dass ein Journal kaum nur von Idealismus leben kann.
Siehe beispielsweise „Lessons Learned
<https://wisspub.net/2014/12/02/das-ende-von-open-medicine-idealismus-alleine-reicht-auf-dauer-nicht/> "
vom eingestellten „Open Medicine“ Journal.

Ich denke Qualität darf etwas kosten und ich finde gerade die Geistes- und
Sozialwissenschaften täten auch gut daran auch in die Offensive zu gehen und das
Publizieren zu professionalisieren und dafür die Kosten auch ordentlich
einzutreiben. Ob via APCs oder einem anderen Gold OA Modell sei jetzt mal
dahingestellt.

Neben der inhaltlichen Qualität, die ich nicht beurteilen kann, scheint es mir
doch auch eine formale „formalen“ Qualität eines Journals zu geben. Dazu gehört
m.E. auch die Verwendung von DOIs und dem Registrieren von Metadaten. Da
inzwischen viele neuere Anwendungen auf diese Information zurückgreifen, führt
eine Vernachlässigung dieses Bereiches schnell zum Verlust von Sichtbarkeit.
Exemplarisch dazu, die Situation bei den fünf am Workshop vorgestellten Journals:

Ein Journal hat gar keinen Persistenten Identifier, ein anderes verwendet noch
URN’s:

   * Crolar: http://www.crolar.org/index.php/crolar/article/view/314/html
   * On_Culture: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:26-opus-147661

Drei weitere Journals verwenden zwar DOIs, jedoch nicht via Crossref sondern via
Datacite. Teils mit so minimalen Angaben, dass nicht einmal die Lizenz
ausgegeben wird.

   * Internet Policy Review: https://api.datacite.org/works/10.14763/2019.4.1421
   * Middle East - Topics & Arguments:
     https://api.datacite.org/works/10.17192/meta.2019.12.8022
   * Open Gender Journal: https://api.datacite.org/works/10.17169/ogj.2019.24


Auch dies ist nicht Best Practice, da sich das Metadatenschema von Crossref sich
viel besser für den Beschrieb von primär wissenschaftlichen Publikationen
eignet. Ich habe den Eindruck, dass vielen gar nicht wirklich bewusst ist, dass
es hier einen Unterschied gibt und habe in einem Blog-Post mal versucht die
Situation darzustellen:
https://wisspub.net/2019/10/13/dois-und-metadaten-bei-crossref/

freundliche Grüsse

Christian Gutknecht

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