Liebe alle,
auch in Bielefeld halten wir an der 2000€-Grenze fest. Eine anteilige Finanzierung (bis max. 2000€) gewähren wir nur bei High-Impact-OA-Journals, siehe:
https://www.ub.uni-bielefeld.de/ub/digital/fonds/
Dank OpenAPC kann man sich jederzeit über die durchschnittlichen Brutto-Kosten pro OA-Artikel im Markt informieren , z.B.
https://github.com/OpenAPC/openapc-de
Die Grafik im Abschnitt "Data Sets" wird bei jeder neuen Version des Datensatzes automatisch aktualisiert.
Ich sehe keinen Grund, mehr zu bezahlen, als im Markt üblich, zumal man den Autor*innen der eigenen Einrichtung auch alternative Publikationsorte vorschlagen kann, die bei gleicher oder manchmal sogar besserer Qualität eine zentrale Kostenübernahme ermöglichen oder evtl. sogar kostenfrei sind.
Für DEAL liegen die Kosten pro Artikel in Gold-OA-Zeitschriften bei den Verlagen im Durchschnitt anscheinend noch unter 2.000€, siehe z.B.
Die aktuellen Werte liegen für beide DEAL-Verlage - trotz Rabattierung - allerdings über den Durchschnittskosten für Artikel in Gold-OA-Zeitschriften. Einschränkend ist zu beachten, dass der DEAL-Datensatz nicht vollständig ist.
Viele Grüße aus Bielefeld,
Dirk Pieper
Von: Mittermaier, Bernhard <b.mittermaier@fz-juelich.de>
Gesendet: Donnerstag, 16. September 2021 10:26 An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers Lieber Herr Pohlmann, liebe Kolleg:innen, zunächst vielen Dank für diese Initiative. Bekanntlich hat sich das Forschungszentrum Jülich seit Herbst 2018 bemüht, ein nationales Konsortium mit Frontiers zu verhandeln; die Verhandlungen wurden im Dezember 2020 einvernehmlich beendet. Die unten genannten Argumente habe ich in den Gesprächen zigfach gehört. Meiner eigenen Prognose, dass sehr viele Einrichtungen von der Obergrenze nicht abrücken werden (ggf. unter Akzeptanz der Verschiebung der Obergrenze von 2000€ netto zu 2000€ brutto) wurde kein Glauben geschenkt: Dies werde Frontiers nicht akzeptieren und es sei nach Wegfall der DFG-Bestimmung ja auch nicht mehr begründbar (als ob wir das nur wegen der DFG getan hätten…). Wir sind nun also soweit und ich kann alle, die bisher diese Cap hatten, nur ermutigen hart zu bleiben. Wer einmal von der Grenze abweicht wird, so meine Vermutung, niemals mehr die Möglichkeit haben, dorthin zurückzukehren. Gleichzeitig hat das aber natürlich auch Auswirkungen auf andere Verlage; genannt sei auch das besondere Problem bei DEAL wo die Gold OA-Bestimmungen mit dem Cap ja nicht kompatibel sind.
Herzlichen Gruß Bernhard Mittermaier ###########################################
Dr. Bernhard Mittermaier
Von: Pohlmann, Tobias, Dr.-Ing. <pohlmann@bibliothek.uni-kassel.de>
Liebe Kolleg*innen,
vielen Dank schon mal für die bisherigen Rückmeldungen hier in der Liste und persönlich an mich. Bisher ist das Bild recht eindeutig. Alle bleiben bei der 2.000 EUR-Grenze und nur Konstanz fördert auch anteilig. Falls es noch weitere oder andere Stimmen gibt, dann bin ich an diesen ebenfalls interessiert.
Rein verwaltungstechnisch wäre eine anteilige Finanzierung bei uns in Kassel kein Problem. Im letzten Jahr wurde der zentrale elektronische Rechnungseingang eingeführt. In der elektronischen Rechnungsverwaltung lassen sich einzelne Rechnungen problemlos auf verschiedene Kostenstellen aufteilen, so dass wir 2.000 EUR aus unserer Kostenstelle bestätigen und den Restbetrag der Kostenstelle des jeweiligen Lehrstuhls zuweisen könnten. Sobald alle Kostenstellenverantwortlichen die Rechnung mit ihren Anteilen bestätigt haben, bezahlt die Finanzabteilung die Rechnung. Das ginge hier bei uns also recht einfach. Die Frage ist für uns eher, welches Signal wir an die Verlage senden, wenn wir höhere Kosten akzeptieren bzw. welche OA-Optionen wir unseren Wissenschaftler:innen verwehren, wenn wir nicht anteilig finanzieren. Einige Communities würden wir dann wohl wieder mehr Richtung Closed Access drängen.
Mein Einwand, dass es für die Verlage nicht von großer Bedeutung ist, ob Kassel eine Obergrenze hat oder nicht, basiert vor allen Dingen auf meiner Erfahrung mit Frontiers. Wir haben in einem durchaus netten Gespräch zwei Stunden lang mit Frontiers diskutiert und ich hatte angeboten, dass wir eine mittlere APC bis maximal 2.000 EUR pro Artikel zahlen können, unabhängig von den tatsächlichen APCs eines Journals. Das Argument von Frontiers war, dass sie im Mittel ca. 2.000 EUR pro Artikel benötigen, um ihren Service wirtschaftlich anbieten zu können. Deshalb würden sie mit den teureren Journals die Journals solcher Disziplinen querfinanzieren, die weniger Geld haben. Unser Fonds hat aber für alle Disziplinen die gleichen Förderbedingungen und wir können einer Community nicht mehr Geld geben als einer anderen. Darum mein Vorschlag, dass wir für jeden Artikel dasselbe bezahlen. Frontiers will aber keine gesonderten Vereinbarungen mit einzelnen Einrichtungen mehr. Auch mein Argument, dass unserer Wissenschaftler:innen in vielen Frontiers-Journals dann nicht mehr mit Unterstützung unseres Fonds publizieren können, überzeugte nicht. Ich hatte da schon den Eindruck, dass wir in Kassel nicht genug Gewicht haben. Letztendlich akzeptiert Frontiers ja somit, dass ggf. weniger Artikel aus Kassel kommen werden.
Den Vorschlag von Frau Kändler, sich über Förderbedingung unserer Fonds auf den OA-Tagen auszutauschen, finde ich persönlich gut und würde mich an einer solchen Diskussion gerne beteiligen.
Viele Grüße Tobias Pohlmann
-- Dr. Tobias Pohlmann Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel Fachreferent für Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Technik Open-Access-Beauftragter Diagonale 10 34127 Kassel Tel.: +49 561 804-2529 pohlmann@bibliothek.uni-kassel.de www.uni-kassel.de/ub/ueber-uns/organisation/mitarbeiterseiten/dr-tobias-pohlmann www.uni-kassel.de/ub/publizieren/open-access
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Von: Wagner, Roland <R.Wagner@ub.uni-frankfurt.de>
Liebe Kolleg*innen,
auch an der Universität Frankfurt am Main werden wir nach derzeitigem Planungsstand die 2.000-EUR-brutto-Grenze beibehalten und weiterhin keine anteilige Förderung zulassen. In die Entscheidung spielt auch der Aspekt der Kostenkontrolle mit hinein: Das Fondsvolumen, das ohnehin in den letzten Jahren enorm angestiegen ist, würde durch die anteilige Übernahme von teureren Artikeln noch weiter ansteigen. Zudem spricht gegen eine anteilige Förderung aus unserer Sicht der Verwaltungsaufwand, den schon Anja Oberländer angesprochen hatte: Durch das Aufteilen von Kosten und Rechnungen entsteht viel zusätzliche Arbeit, sowohl in der Finanzverwaltung der Universität wie bei der Fondsverwaltung und nicht zuletzt bei den Autor*innen.
Die deutlich einfachere Verwaltung der einzusetzenden Mittel ist aus meiner Sicht auch ein gutes Argument für Diamond OA (neben den offensichtlichen Vorzügen wie Inklusivität, Chancengleichheit etc.).
Herzliche Grüße
Roland Wagner
-- Dr. Roland Wagner Leiter Bibliothek Naturwissenschaften Leiter Medizinische Hauptbibliothek Open-Access-Beauftragter der Goethe-Universität
Goethe-Universität Frankfurt | Campus Riedberg Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Bibliothek Naturwissenschaften Ruth-Moufang-Str. 2 | D-60438 Frankfurt am Main
Telefon +49 (69) 798-49101 E-Mail: r.wagner@ub.uni-frankfurt.de http://www.ub.uni-frankfurt.de
Von: Rumpf, Louise <louise.rumpf@uni-bamberg.de>
Liebe Kolleg*innen,
auch in Bamberg haben wir uns entschlossen, bei der €2.000-brutto-Grenze für eine Förderung zu bleiben und höhere Rechnungen auch nicht anteilig zu bezahlen. In der Vergangenheit haben wir gute Erfahrungen mit nachträglichen Rabattanfragen gemacht.
Viele Grüße Louise Rumpf
--- Louise Rumpf, M.A. Universitätsbibliothek Bamberg Feldkirchenstr. 21 96052 Bamberg +49 951/863-1506
Von: Anja Oberländer <Anja.Oberlaender@uni-konstanz.de>
Liebe Kolleg*innen,
wir fördern in Konstanz bislang grundsätzlich Artikel über 2000 Euro mit einer nachträglichen Erstattung von 2000 Euro. Rechnungen bis 2000 Euro können wir direkt übernehmen. Bislang konnten wir durch die Vereinbarung mit Frontiers, dass alle Rechnungen unter 2000 Euro bleiben, diese unkompliziert (für uns und die Autor*innen) direkt übernehmen.
Die neue Regelung würde für uns bedeuten, wir müssten nun bei jeder Rechnung eine Aufteilung organisieren. Entweder bei jeder Rechnung, die wir zentral zahlen im Nachgang eine Forderung über den Betrag der 2000 Euro übersteigt an die Autor*innen schreiben. Oder auf die zentrale Abwicklung verzichten und auf Anfrage der Autor*innen bei Einzelrechnungen 2000 Euro rückerstatten. In beiden Fällen für mich leider ein großer ineffizienter und nutzerunfreundlicher Rückwärtsschritt.
Viele Grüße,
Anja Oberländer
Am 15.09.2021 um 12:32 schrieb Voß, Viola:
-- Dr. Anja Oberländer
Universität Konstanz |