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Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

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  • From: "Wohlgemuth, Michael" <Michael.Wohlgemuth@slub-dresden.de>
  • To: "ipoa-forum@lists.fu-berlin.de" <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Fri, 24 Sep 2021 07:15:29 +0000
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

mit etwas Abstand möchte ich gerne noch einige Gedanken in die Debatte einbringen. In der Publikationsfinanzierung der TU Dresden wurde die DFG-Kostenobergrenze hart eingehalten. Bis einschließlich 2020 konnten individuelle Rabattverhandlungen mit Verlagen in über 90 Prozent der Fällen erfolgreich verhandelt werden, selbst in den hochpreisigen High-Impact-Journalen. Und das auch ohne in den Jahren 2018 und 2019 an die DFG-Förderrichtlinien gebunden zu sein. In Kombination mit entsprechenden Rahmenverträgen konnten wir den geförderten Publikationsoutput mit sportlichen Fully-OA-Wachstumsraten zu sehr günstigen mittleren Artikelbearbeitungsgebühren fördern. Das waren gute Gründe, sich im TU9-Verbund für den Erhalt der Kostenobergrenze einzusetzen.

 

Mit der Unterschrift unter die DEAL-Verträge wurde unsere Verhandlungsposition geschwächt, da sich eine wachsende Zahl von Verlagen mit Verweis auf unsere Beteiligung am DEAL-Vertrag der Erteilung von Rabattzusagen verweigerte. Rabattverhandlungen mit den Verlagen Springer-Nature und Wiley konnten nicht mehr geführt werden. Die Rabatterfolgsbilanz des Jahres 2021 ist trotz DFG-Förderung ernüchternd: Lediglich 30% der individuellen Rabattanfragen wurden bewilligt; der Rest wurde abgelehnt oder ist offen. Die Tatsache, dass die DFG im neuen Förderprogramm keine zentrale Kostenobergrenze vorsieht, wird unsere Verhandlungsposition nicht stärken.

 

Diese ernüchternde Bestandesaufnahme führt mich zu der Frage, was wir mit der Kostenobergrenze erreichen wollen:

1.       Wollen wir an der Kostenobergrenze festhalten, um eine Überlastung unserer OA-Budgets zu vermeiden oder

2.       wollen wir der Preissetzungspolitik der Verlage entgegenwirken?

Letzteres Ziel halte ich für unrealistisch. Die wenigen Verlage, die laut FOAA Angaben zur Zusammensetzung der Produktionskosten leisten, haben die Discounts bereits eingepreist. Das bedeutet, dass die Rabatte immer von anderen Einrichtungen aufgefangen werden müssen und die

Artikelbearbeitungsgebühren in den Journalen, deren APCs unter der Kostenobergrenze liegen, ebenfalls steigen. Das ist unsolidarisch und führt mittelfristig über den Aufwuchs in der Breite ebenfalls zu Budgetengpässen.

 

In Hinblick auf die Budgetbelastung halte ich es für weitaus wirkungsvoller, unsere Förderziele anzupassen. Die Fokussierung auf (Gold)-OA-Anteile als Gradmesser für den Erfolg der der OA-Transformation halte ich für ebenso fatal wie die diversen Anreize im Wissenschaftssystem, die Zahl an Publikationen pro Einheit zu steigern. Beides trägt maßgeblich zum Ungleichgewicht am Publikationsmarkt bei, den wir an anderer Stelle bitter beklagen.

 

Auch wenn der Einfluss der Bibliotheken auf die Policies der Forschungsförderer oder die Zielvereinbarungen an den Forschungseinrichtungen eher beratender Natur ist, haben wir durchaus die Möglichkeit, die OA-Transformation nachhaltiger zu gestalten. Ein konkretes Beispiel aus unserer Praxis: Der bereits in diesem Kreise diskutierten Flut an Artikeln in MDPI-Zeitschriften sind wir mit einer verlagsspezifischen Deckelung der Fördersumme begegnet. Die für den Verlag reservierten Mittel waren bereits im April verausgabt, seit Ende April wird über unseren Fonds kein Artikel dieses Verlags zentral finanziert. Ein sicherlich drastisches Vorgehen, dass zu einem signifikanten Einbruch des Publikationsoutputs in diesem Verlag, aber auch der Zahl der über den Fonds geförderten Publikationen führte. Ein sehr schöner Nebeneffekt: Trotz DEAL bleibt noch Spielraum, um Einreichungen in der vielfältigen Verlagslandschaft zu fördern und stärker in Diamond OA zu investieren. Dieses Vorgehen trifft erstaunlicherweise auf große Akzeptanz bei den Forschenden und ist geeignet, der Marktdominanz weniger Verlage entgegenzuwirken. Ungenannt bleiben hier die vielfältigen Ansätze, den grünen Weg wissenschaftsfreundlicher zu gestalten.

 

Zusammenfassend meine Position: Ein „Weiter so“ mit einer Kostenobergrenze 2.000 EUR Brutto oder auch Netto bringt uns nicht weiter und führt absehbar zu einer starken Frustration der Forschenden, die unsere Unterstützung benötigen und der Kolleginnen und Kollegen, die die Ablehnungsbescheide übermitteln müssen. In einem schlechten Fall zementieren wir darüber sogar bestehende Ungleichheiten. Statt vergeblich die Symptome eines aus dem Gleichgewicht geratenen Marktes zu bekämpfen, sollten wir uns für eine OA-Transformation engagieren, die über eine Transformation der Geschäftsmodelle oder Verlagerung der Paywalls vom Lesen zum Schreiben hinausreicht.

 

Ich freue mich auf den von Ulrike Kändler angeregten Austausch im Rahmen der OA-Tage und andere Perspektiven.

 

Beste Grüße

Michael Wohlgemuth

 

 

Michael Wohlgemuth

 

Stabsstelle Publikationsfonds und Open-Access-Publizieren

 

Sächsische Landesbibliothek -

Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Abteilung Bestandesentwicklung und Metadaten

01054 Dresden

Besucheradresse: Zellescher Weg 18 | 01069 Dresden

Tel.:  +49 351 4677-326

E-Mail: Michael.Wohlgemuth@slub-dresden.de

 

www.slub-dresden.de

 

 

 

 

Von: Putnings, Markus <markus.putnings@fau.de>
Gesendet: Dienstag, 21. September 2021 08:23
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

 

wir behalten aktuell ebenfalls die 2.000 € brutto-Grenze bei, merken aber auch, dass viele Problemfälle bei uns aufschlagen – Frontiers nimmt bzw. nahm den zweitgrößten Anteil an Gold OA-Publikationen bei uns ein.

Entsprechend muss ich gestehen, dass mir auch schon der Gedanke von Herrn Pohlmann gekommen ist, von brutto auf 2.000€ netto zu wechseln, da es viele „Grenzfälle“ erschlagen würde und auch Frontiers seltsamerweise dennoch weiterhin Rabatte gewährt, aber eben nicht mehr so hohe wie früher (z.B. auf 2360 $, was je nach Wechselkurs sogar ca. 2.000 € wäre).

 

Ich sehe aber auch die Gefahren wie unten von Herrn Mittermaier beschrieben, plus halt schlicht auch die entsprechende zentrale Kostenmehrbelastung.

 

Ich finde gerade keine schriftliche Äußerung mehr dazu z.B. in den DFG-Online-Seminaren zum Programm "Open-Access-Publikationskosten" oder in den DFG FAQs, meine mich aber zu erinnern, dass mündlich geäußert wurde, dass es den Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen und –Gemeinschaften ja überlassen bleibt, dennoch gemeinsame bzw. höhergewichtige Cost cap-Policies zu formulieren. Hat das noch jemand in Erinnerung? Da wäre dann ein wenig die Frage, wie man das anstellen möchte, könnte bzw. soll. Und wie man das ähnlich national-prominent ausgestalten könnte wie das harte Förderkriterium im ehem. Programm „Open Access Publizieren“. Schwierig :-/

 

Freundliche Grüße

Markus Putnings

 

_______________________________________

Markus Putnings, Dipl. Wirt.-Inf.

Universitätsbibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg

Technisch-naturwissenschaftliche Zweigbibliothek (Vormittag), Hauptbibliothek (Nachmittag)

Medienbearbeitung, Referat Open Access / Leitung

FAU University Press / Leitung

Referat Forschungsdatenmanagement

Fachreferat Informatik, Mathematik / Teilbibliothek 18: Mathematik und Informatik, Leitung

Erwin-Rommel-Str. 60, 91058 Erlangen (Vormittag),

Universitätsstr. 4, 91054 Erlangen (Nachmittag)

Telefon: +49 9131 8527835 (Vormittag), 8524797 (Nachmittag)

Fax: +49 9131 8527843 (Vormittag), 8529309 (Nachmittag)

E-Mail: markus.putnings@fau.de | https://www.ub.fau.de

 

Von: Mittermaier, Bernhard <b.mittermaier@fz-juelich.de>
Gesendet: Donnerstag, 16. September 2021 10:26
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Lieber Herr Pohlmann, liebe Kolleg:innen,

zunächst vielen Dank für diese Initiative.

Bekanntlich hat sich das Forschungszentrum Jülich seit Herbst 2018 bemüht, ein nationales Konsortium mit Frontiers zu verhandeln; die Verhandlungen wurden im Dezember 2020 einvernehmlich beendet.

Die unten genannten Argumente habe ich in den Gesprächen zigfach gehört. Meiner eigenen Prognose, dass sehr viele Einrichtungen von der Obergrenze nicht abrücken werden (ggf. unter Akzeptanz der Verschiebung der Obergrenze von 2000€ netto zu 2000€ brutto) wurde kein Glauben geschenkt: Dies werde Frontiers nicht akzeptieren und es sei nach Wegfall der DFG-Bestimmung ja auch nicht mehr begründbar (als ob wir das nur wegen der DFG getan hätten…).

Wir sind nun also soweit und ich kann alle, die bisher diese Cap hatten, nur ermutigen hart zu bleiben. Wer einmal von der Grenze abweicht wird, so meine Vermutung, niemals mehr die Möglichkeit haben, dorthin zurückzukehren.

Gleichzeitig hat das aber natürlich auch Auswirkungen auf andere Verlage; genannt sei auch das besondere Problem bei DEAL wo die Gold OA-Bestimmungen mit dem Cap ja nicht kompatibel sind.

 

Herzlichen Gruß

Bernhard Mittermaier

###########################################

 

Dr. Bernhard Mittermaier
Forschungszentrum Jülich GmbH
Leiter der Zentralbibliothek / Head of the Central Library
52425 Jülich
+49 2461 61-3013
b.mittermaier@fz-juelich.de
www.fz-juelich.de/zb



Sitz der Gesellschaft: Juelich
Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498
Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Volker Rieke
Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender),
Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Dr. Astrid Lambrecht, Prof. Dr. Frauke Melchior

 

 

 

Von: Pohlmann, Tobias, Dr.-Ing. <pohlmann@bibliothek.uni-kassel.de>
Gesendet: Donnerstag, 16. September 2021 09:48
An: 'Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)' <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Liebe Kolleg*innen,

 

vielen Dank schon mal für die bisherigen Rückmeldungen hier in der Liste und persönlich an mich. Bisher ist das Bild recht eindeutig. Alle bleiben bei der 2.000 EUR-Grenze und nur Konstanz fördert auch anteilig. Falls es noch weitere oder andere Stimmen gibt, dann bin ich an diesen ebenfalls interessiert.

 

Rein verwaltungstechnisch wäre eine anteilige Finanzierung bei uns in Kassel kein Problem. Im letzten Jahr wurde der zentrale elektronische Rechnungseingang eingeführt. In der elektronischen Rechnungsverwaltung lassen sich einzelne Rechnungen problemlos auf verschiedene Kostenstellen aufteilen, so dass wir 2.000 EUR aus unserer Kostenstelle bestätigen und den Restbetrag der Kostenstelle des jeweiligen Lehrstuhls zuweisen könnten. Sobald alle Kostenstellenverantwortlichen die Rechnung mit ihren Anteilen bestätigt haben, bezahlt die Finanzabteilung die Rechnung. Das ginge hier bei uns also recht einfach. Die Frage ist für uns eher, welches Signal wir an die Verlage senden, wenn wir höhere Kosten akzeptieren bzw. welche OA-Optionen wir unseren Wissenschaftler:innen verwehren, wenn wir nicht anteilig finanzieren. Einige Communities würden wir dann wohl wieder mehr Richtung Closed Access drängen.

 

Mein Einwand, dass es für die Verlage nicht von großer Bedeutung ist, ob Kassel eine Obergrenze hat oder nicht, basiert vor allen Dingen auf meiner Erfahrung mit Frontiers. Wir haben in einem durchaus netten Gespräch zwei Stunden lang mit Frontiers diskutiert und ich hatte angeboten, dass wir eine mittlere APC bis maximal 2.000 EUR pro Artikel zahlen können, unabhängig von den tatsächlichen APCs eines Journals. Das Argument von Frontiers war, dass sie im Mittel ca. 2.000 EUR pro Artikel benötigen, um ihren Service wirtschaftlich anbieten zu können. Deshalb würden sie mit den teureren Journals die Journals solcher Disziplinen querfinanzieren, die weniger Geld haben. Unser Fonds hat aber für alle Disziplinen die gleichen Förderbedingungen und wir können einer Community nicht mehr Geld geben als einer anderen. Darum mein Vorschlag, dass wir für jeden Artikel dasselbe bezahlen. Frontiers will aber keine gesonderten Vereinbarungen mit einzelnen Einrichtungen mehr. Auch mein Argument, dass unserer Wissenschaftler:innen in vielen Frontiers-Journals dann nicht mehr mit Unterstützung unseres Fonds publizieren können, überzeugte nicht. Ich hatte da schon den Eindruck, dass wir in Kassel nicht genug Gewicht haben. Letztendlich akzeptiert Frontiers ja somit, dass ggf. weniger Artikel aus Kassel kommen werden.

 

Den Vorschlag von Frau Kändler, sich über Förderbedingung unserer Fonds auf den OA-Tagen auszutauschen, finde ich persönlich gut und würde mich an einer solchen Diskussion gerne beteiligen.

 

Viele Grüße

Tobias Pohlmann

 

--

Dr. Tobias Pohlmann

Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Fachreferent für Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Technik

Open-Access-Beauftragter

Diagonale 10

34127 Kassel

Tel.: +49 561 804-2529

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Von: Wagner, Roland <R.Wagner@ub.uni-frankfurt.de>
Gesendet: Mittwoch, 15. September 2021 14:20
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Liebe Kolleg*innen,

 

auch an der Universität Frankfurt am Main werden wir nach derzeitigem Planungsstand die 2.000-EUR-brutto-Grenze beibehalten und weiterhin keine anteilige Förderung zulassen.

In die Entscheidung spielt auch der Aspekt der Kostenkontrolle mit hinein: Das Fondsvolumen, das ohnehin in den letzten Jahren enorm angestiegen ist, würde durch die anteilige Übernahme von teureren Artikeln noch weiter ansteigen. Zudem spricht gegen eine anteilige Förderung aus unserer Sicht der Verwaltungsaufwand, den schon Anja Oberländer angesprochen hatte: Durch das Aufteilen von Kosten und Rechnungen entsteht viel zusätzliche Arbeit, sowohl in der Finanzverwaltung der Universität wie bei der Fondsverwaltung und nicht zuletzt bei den Autor*innen.

 

Die deutlich einfachere Verwaltung der einzusetzenden Mittel ist aus meiner Sicht auch ein gutes Argument für Diamond OA (neben den offensichtlichen Vorzügen wie Inklusivität, Chancengleichheit etc.).

 

Herzliche Grüße

 

   Roland Wagner

 

 

--

Dr. Roland Wagner

Leiter Bibliothek Naturwissenschaften

Leiter Medizinische Hauptbibliothek

Open-Access-Beauftragter der Goethe-Universität

 

Goethe-Universität Frankfurt | Campus Riedberg

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

Bibliothek Naturwissenschaften

Ruth-Moufang-Str. 2 | D-60438 Frankfurt am Main

 

Telefon +49 (69) 798-49101

E-Mail: r.wagner@ub.uni-frankfurt.de

http://www.ub.uni-frankfurt.de

 

 

Von: Rumpf, Louise <louise.rumpf@uni-bamberg.de>
Gesendet: Mittwoch, 15. September 2021 13:28
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (
http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Liebe Kolleg*innen,

 

auch in Bamberg haben wir uns entschlossen, bei der €2.000-brutto-Grenze für eine Förderung zu bleiben und höhere Rechnungen auch nicht anteilig zu bezahlen. In der Vergangenheit haben wir gute Erfahrungen mit nachträglichen Rabattanfragen gemacht.

 

Viele Grüße

Louise Rumpf

 

---

Louise Rumpf, M.A.

Universitätsbibliothek Bamberg

Feldkirchenstr. 21

96052 Bamberg

+49 951/863-1506

louise.rumpf@uni-bamberg.de

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Von: Anja Oberländer <Anja.Oberlaender@uni-konstanz.de>
Gesendet: Mittwoch, 15. September 2021 12:55
An:
ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Liebe Kolleg*innen,

 

wir fördern in Konstanz bislang grundsätzlich Artikel über 2000 Euro mit einer nachträglichen Erstattung von 2000 Euro. Rechnungen bis 2000 Euro können wir direkt übernehmen. Bislang konnten wir durch die Vereinbarung mit Frontiers, dass alle Rechnungen unter 2000 Euro bleiben, diese unkompliziert (für uns und die Autor*innen) direkt übernehmen.

 

Die neue Regelung würde für uns bedeuten, wir müssten nun bei jeder Rechnung eine Aufteilung organisieren. Entweder bei jeder Rechnung, die wir zentral zahlen im Nachgang eine Forderung über den Betrag der 2000 Euro übersteigt an die Autor*innen schreiben. Oder auf die zentrale Abwicklung verzichten und auf Anfrage der Autor*innen bei Einzelrechnungen 2000 Euro rückerstatten. In beiden Fällen für mich leider ein großer ineffizienter und nutzerunfreundlicher Rückwärtsschritt.

 

Viele Grüße,

 

Anja Oberländer

 

 

Am 15.09.2021 um 12:32 schrieb Voß, Viola:

Guten Mittag in die Runde!

 

Für die WWU und das UKM Münster bleiben wir erstmal bei der 2.000€-brutto-Grenze, und wir lassen weiterhin keine anteilige Förderung zu.

 

Bei APCs über dem Grenzbetrag empfehlen wir den Autor:innen weiterhin, einen „passenden“ Rabatt bei den Verlagen anzufragen, was in vielen Fällen auch relativ problemlos zu klappen scheint.

 

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen aus Münster,

 

Viola Voß

 

----------------------------------------------------

 

|  Viola Voß | Dr. phil., M.A., MA LIS

|  Universitäts- und Landesbibliothek Münster

|  Wissenschaftliche Bibliotheksdienste

|  Open Access

|  Krummer Timpen 3 | 48143 Münster | 0251-83-255 56

|  www.ulb.uni-muenster.de

|  www.ulb.uni-muenster.de/open-access/

 

 

 

 

 

 

Von: Pohlmann, Tobias, Dr.-Ing. <pohlmann@bibliothek.uni-kassel.de>
Gesendet: Mittwoch, 15. September 2021 12:04
An: '
ipoa-forum@lists.fu-berlin.de' <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Betreff: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

die DFG hat die 2.000 EUR-Grenze für APCs in ihrem neuen Förderprogramm aufgegeben. Frontiers hat allen Einrichtungen in Deutschland, mit denen ein entsprechendes Agreement bestand, vor einiger Zeit mitgeteilt, dass dementsprechend ab 2022 der Price Cap von 2.000 EUR brutto nicht mehr angeboten wird. Wir hatten ein längeres Gespräch mit Frontiers, aber eine Einigung auf ein neues Agreement unter Einhaltung der 2.000 EUR-Grenze war nicht möglich. Von den 46 Artikeln in Frontiers-Zeitschriften, die wir bisher aus unserem OA-Fonds gefördert haben, erschienen 36 in Zeitschriften mit APCs über 2.000 EUR, die wir demnach künftig nicht mehr fördern könnten. Wir überlegen daher nun, wie wir in Zukunft damit umgehen und ob wir unsere Förderbedingungen anpassen sollen. Wir haben uns bereits darauf geeinigt, dass wir die Grenze künftig bei 2.000 EUR netto statt brutto ansetzen. Das ist auch gegenüber den Nutzer:innen des Fonds leichter zu kommunizieren, da sie auf den Journal-Webseiten i.d.R. mit Netto-APCs konfrontiert sind. Bei Frontiers kommen jedoch durch diese Maßnahme aufgrund der Preiskategorien des Verlags keine weiteren förderfähigen Zeitschriften hinzu. Als weitere Maßnahme diskutieren wir daher gerade, ob wir künftig eine anteilige Finanzierung zulassen, d.h. wir tragen aus dem Fonds bis zu maximal 2.000 EUR netto und darüberhinausgehende Kosten müssen von den Autor:innen getragen werden.

 

Mich würde Ihre Meinung dazu interessieren und Ihre aktuellen oder künftig geplanten Förderbedingungen. Bleiben Sie bei der 2.000 EUR-Grenze (brutto oder netto), passen Sie diese ggf. nach oben an und erlauben Sie womöglich bereits anteilige Finanzierung oder haben dies künftig vor?

 

Wir hatten die Preisobergrenze bisher damit begründet, dass wir im OA-Markt eine Preisspirale wie im Subskriptionsmarkt unbedingt verhindern und den Verlagen deutlich klarmachen müssen, welche Kosten für uns akzeptabel sind und welche nicht. Viele Verlage zeigen, dass APCs (weit) unter 2.000 EUR möglich sind. Anteilige Finanzierung haben wir bisher bei Zeitschriftenartikeln (im Gegensatz zur OA-Monografien) nicht erlaubt, weil es den Verlagen prinzipiell egal ist, wie wir uniintern die Kosten aufteilen. Für die Verlage ist nur relevant, dass die verlangte Gebühr in Summe gezahlt und somit akzeptiert wird. Wir sehen aber auch, dass die durchschnittlichen APCs steigen und dies auch weiterhin tun werden, unabhängig davon, ob eine mittelgroße Universität wie Kassel nun eine Preisobergrenze zieht oder nicht. Und wir beschneiden eben mit einer Preisobergrenze ohne anteilige Finanzierung auch die Publikationsoptionen der Wissenschaftler:innen. Wir haben die betroffenen Frontiers-Autor:innen angeschrieben und nach ihrer Meinung gefragt. Viele sind nicht mehr hier und der Rücklauf ist noch nicht so hoch. Das bisherige Bild der Rückmeldungen ist gemischt. Einige sagen, sie haben Alternativen und Frontiers wäre nicht so wichtig, als dass man so hohe Kosten akzeptieren solle, andere sagen, dass es in ihren Communities nur OA-Zeitschriften mit APCs über 2.000 EUR gebe und sie wieder auf Closed Access umsteigen müssten, wenn wir höhere APCs als 2.000 EUR nicht zumindest anteilig finanzieren. Wir haben einerseits Bedenken, der aktuellen Preisentwicklung nun durch eine anteilige Förderung nachzugeben und damit den Verlagen zu signalisieren, dass höhere APCs durchsetzbar sind, andererseits ergäbe sich ja trotzdem ein gewisses Steuerungselement, da auch Autor:innen nicht bereit bzw. z.T. auch nicht in der Lage sein werden, größere Zusatzkosten über 2.000 EUR allein zu tragen. Ich vermute, die mittlere gezahlte APC würde dann künftig zwar über 2.000 EUR liegen, aber durch den aufzubringenden Eigenanteil der Autor:innen nicht ins Unermessliche steigen. Und die Autor:innen wären etwas freier in der Auswahl ihrer OA-Journals, sofern sie zur Zahlung eines Eigenanteils bereit sind. Es gibt also gute Argumente sowohl für als auch gegen eine anteilige Förderung von APCs.

 

Wie halten Sie das an Ihren Einrichtungen? Bleiben Sie bei maximal 2.000 EUR pro Artikel, fördern Sie auch teurerer Artikel und wenn ja, ggf. bis zu einer anderen Obergrenze oder unbegrenzt, und ermöglichen Sie anteilige Finanzierung oder fördern Sie die APCs komplett? Ich würde mich freuen, Impulse und Anregungen für unsere UB-interne Diskussion zu unseren künftigen Fördervorgaben zu erhalten und hoffe, dass diese Fragen und eine Diskussion dieser Punkte auch für viele Listen-Teilnehmer:innen von Interesse ist.

 

Viele Grüße aus Kassel

Tobias Pohlmann

 

--

Dr. Tobias Pohlmann

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    • [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: "Pohlmann, Tobias, Dr.-Ing." <pohlmann@bibliothek.uni-kassel.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: Voß, Viola <voss.viola@uni-muenster.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: Anja Oberländer <Anja.Oberlaender@uni-konstanz.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: "Rumpf, Louise" <louise.rumpf@uni-bamberg.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: "Wagner, Roland" <R.Wagner@ub.uni-frankfurt.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: "Pohlmann, Tobias, Dr.-Ing." <pohlmann@bibliothek.uni-kassel.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: "Mittermaier, Bernhard" <b.mittermaier@fz-juelich.de>
    • Re: [IP-OA_Forum] Umgang mit 2.000 EUR-Grenze nach Wegfall des Price Caps von Frontiers
      • From: "Putnings, Markus" <markus.putnings@fau.de>
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