Lieber Herr Mittermaier und liebe Liste, OJS-Journale können im Diamond OA erscheinen. OJS wird aber auch von Verlagen wie Schweizerbart und Borntraeger als Plattfom genutzt. Und das nicht nur für OA-Zeitschriften. Und natürlich
nutzen auch einige Predatory and Questionable Publishers diese Plattform. OJS sollte deshalb aus meiner Sicht nicht grundsätzlich mit Diamond OA gleichgesetzt werden, sondern ist ein Journal-Management-System. Ein Gesamtüberblick über alle OJS-Journale ist daher tatsächlich nur über das von Martin Brändle angeregte Vorgehen zuverlässig erfolgsversprechend. Im DOAJ kann man zumindest 782 OJS-Journale
(Stand heute) auf Basis der URL identifizieren. Hier zwei Zeilen Script für die Nachnutzung in R: Daten_DOAJ <- read.csv("https://doaj.org/csv", sep = ",", stringsAsFactors = FALSE, header = T) OJS_Journale <- subset(Daten_DOAJ, grepl('ojs',Journal.URL, ignore.case = TRUE),) Die meisten dieser Journale erheben laut DOAJ keine APC. Immerhin 90 OJS-basierte Journale erheben laut DOAJ aber APC (Achtung: Die APC-Informationen im DOAJ sind in Teilen nicht aktuell). OJS_Journale_mitAPC <- subset(Daten_DOAJ, grepl('ojs',Journal.URL, ignore.case = TRUE) & APC == 'Yes',) Nun bildet das DOAJ ja nur einen kleinen Teil der OJS-Journale ab, so dass die Suche auf größeren Zeitschriftenlisten erfolgsversprechend erscheint. ROAD als alternative Datenquelle
ist hier ebenfalls interessant und deckt weitere Journale ab. Leider weist die Journal List von Crossref keine URL aus, so dass vergleichbare Verfahren auf Journalebene nicht angewendet werden können. Entsprechende Auswertungen sollten sich aber auf Basis
der EZB-Daten (ebenfalls nicht vollständig) realisieren lassen und dann sieht man auch einige Journale, die aus welchen Gründen auch immer (Predatory, Closed Access …) weder im DOAJ noch in ROAD indexiert werden. Bezüglich Sinn einer solchen Liste habe ich meine Argumente bereits vorgebracht und Herr Graf hat weitere aufgelistet. Ergänzend noch ein Argument: Da es neben OJS noch weitere gute
Journal-Management-Systeme gibt (Janeway ..), erlaubt eine systemspezifische Übersicht, die Leistungsfähigkeit verschiedener Systeme zu vergleichen. Dabei muss natürlich der Aufwand (Kosten!) berücksichtigt werden. Umsetzen lässt sich jeder
Wunsch. Für interessierte Herausgeber/-innen und/oder Hoster stellt sich immer wieder die Frage: Was leistet das Grundsystem + Plugins und für welche Bedarfe ist eine individuelle (und dann oft teure und wartungsaufwendige) individuelle Anpassung erforderlich? Klaus Graf schrieb: „Open Access braucht Transparenz.“ Wenn wir Diamond OA als eine nachhaltige Alternative zum Goldenen Weg auf- und ausbauen möchten, dann benötigen wir entsprechende
Informationen. Die mehrfach gestellte Frage nach dem „Wozu“ ist sicher berechtigt. Noch spannender finde ich aber die Frage, wie sich eine derartige Übersicht mit dem oben skizzierten Mehrwert umsetzen lässt.
Beste Grüße Michael Wohlgemuth Von: Mittermaier, Bernhard <b.mittermaier@fz-juelich.de>
Lieber Herr Wohlgemuth, liebe alle, -
Sammlungen von Diamond OA-Zeitschriften gibt es z.B. in der EZB (Ampel: „grün“) und im DOAJ (Filter: Journals without APCs). Man kann dann z.T. noch weiter filtern nach Fachgebieten,
nach Sprache und nach dem Sitzland des Verlags -
Semantische Empfehlungsdienste sind in der Entstehung (B!SON, oa.finder) -
Was ist der Sinn eines Aufstellung auf Basis der zugrunde liegenden Technologie, in diesem Fall „wird mit OJS betrieben“? Herzlichen Gruß und ein schönes Wochenende Bernhard Mittermaier PS Am Sonntag lohnt sich ein besuch von Jülich noch mehr als sonst:
https://www.tagderneugier.de/de
Von: Wohlgemuth, Michael <Michael.Wohlgemuth@slub-dresden.de>
Lieber Herr Mittermaier, der Beitrag von Herrn Graf war mir Anlass, den Text und die links unseres Absatzes auf ojs-net.de zu überprüfen und zu korrigieren. Danke für den Anstoß!
Ergänzend zu den Hinweisen von Jasmin Schmitz und Martin Brändle möchte ich auf die DOAG-Liste der Bielefelder Kolleg/-innen (Projekt CODRIA) verweisen, die eine angereicherte Auflistung
von Diamond OA-Journalen aus Deutschland bereitstellen (https://pub.uni-bielefeld.de/record/2963331).
Einige Stichproben zeigen allerdings, dass all diese Listen und Übersichten nicht vollständig und in Teilen veraltet sind. Dem Wunsch nach einer aktuellen Übersicht von OJS-Journalen möchte ich mich daher anschließen. Sehe uns als Betreiber aber in der Wartungspflicht
(eine jährliche Erinnerung ist hilfreich …). Daran anschließend stellt sich die Frage nach dem Mehrwert einer solchen Übersicht. Wir erleben im Beratungsalltag, dass das Interesse am Diamond OA zunimmt. Vielen Forschenden ist
OJS bekannt. Es gibt aber meinen Erfahrungen nach nur wenige Zeitschriften auf dieser Basis, die Forschende in Bezug auf das eingesetzte Design und die Funktionalität überzeugen. Andere Herausgeber/-innen (und/oder Autor/-innen) wünschen eine Indexierung ihrer
Zeitschriften in den gängigen bibliographischen Datenbanken und lassen sich durch entsprechende Referenzzeitschriften überzeugen, OJS-basiert zu veröffentlichen. Eine entsprechende Übersicht (gerne erweitert um die eingesetzten Themes und Plugins) würde erwartbar das Interesse von Herausgeber/-innen wecken und uns in der Beratung und Umsetzung
unterstützen. Derzeit investieren wir immer wieder mit verhaltenen Erfolg viel Zeit in die Suche nach Best-Practice-Beispielen. Das geht besser! Beste Grüße zum Wochenende
Michael Wohlgemuth Referent Open Access Finanzieren Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Abteilung Bestandesentwicklung und Metadaten 01054 Dresden Besucheradresse: Zellescher Weg 18
| 01069 Dresden Tel.: +49 351 4677-326 E-Mail: Michael.Wohlgemuth@slub-dresden.de https://orcid.org/0000-0002-7280-5284 Von: Mittermaier, Bernhard <b.mittermaier@fz-juelich.de>
Lieber Herr Graf, warum soll es eine
Aufgabe des open-access.net sein, eine Zusammenstellung aller auf OJS basierenden Zeitschriften aufzubauen und zu pflegen? Warum ist eine solche Zusammenstellung von (allgemeinem) Interesse? Herzlichen Gruß Bernhard Mittermaier ########################################### Dr. Bernhard Mittermaier
Von: Klaus Graf <klausgraf@googlemail.com>
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