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Re: [IP-OA_Forum] Share of OA articles with APC vs. without: Data from the Austrian Science Fund (FWF)

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  • From: Gutknecht Christian <christian.gutknecht@snf.ch>
  • To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Mon, 7 Sep 2015 07:22:45 +0000
  • Reply-to: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Share of OA articles with APC vs. without: Data from the Austrian Science Fund (FWF)

Guten Morgen

Die Frage was Open Access kosten soll und darf halte ich für sehr wichtig und freue mich deshalb über diese Diskussion. Dazu vielleicht auch der Hinweis auf einen Artikel eines niederländischen Kollegen: Open Access’ or ‘Open Excess’?: libraries at a crossroads (http://doi.org/10.1629/uksg.231)

Grundsätzlich schlage ich mich auf die Seite derjenigen, die hier argumentieren, das OA schon mehr kostet als die bekannten Hostingkosten von PMC oder Arxiv. Ein OA-Journal zu betreiben ist Aufwand und wenn keine APCs verrechnet werden ist das zwar toll, daraus zu schliessen das OA nichts kosten soll finde ich etwas zu kurzgegriffen. Letztlich kann es bedeuten, dass idealistische und unterfinanzierte Projekte wieder eingestellt werden. Siehe z.B. http://wisspub.net/2014/12/02/das-ende-von-open-medicine-idealismus-alleine-reicht-auf-dauer-nicht/
Ich bin aber auch klar der Meinung, dass wir zu hohe APC kosten auch hinterfragen müssen! Auch bei RSC - dessen Modell ich grundsätzlich für fortschrittlich halte - habe ich bei den Kosten auch noch so meine Fragezeichen ob das aufgeht (Siehe Abschnitt 6.2 http://www.0277.ch/ojs/index.php/cdrs_0277/article/view/48/129).

Und noch kurz zur Frage von Falk Reckling:
Im Jahr 2013 hat der SNF in der Schweiz 134 wissenschaftliche Buchpublikationen mit einer Förderungssumme von rund 1.6 Millionen Franken unterstützt, nur um den Ladenpreis dieser mehrheitlich geisteswissenschaftlichen Bücher tief zu halten (Siehe http://p3.snf.ch -> Suche nach Förderinstrument Publikationsbeiträge). Inzwischen läuft beim SNF das Pilotprojekt OAPEN.CH, wo Verlage Geld für Open Access Publikationen von Schweizern AutorInnen beanspruchen können: http://www.snf.ch/de/foerderung/wissenschaftskommunikation/oapen-ch/Seiten/default.aspx

Unabhängig davon können innerhalb jedes SNF Projekts weitere Kosten zu Zeitschriften-APCs beansprucht werden. Dies ist nicht auf eine Disziplin beschränkt, auch wenn aktuell nicht vor der Hand zu weisen ist, dass in STM real mehr APC-Kosten angeben und verrechnet werden als in SSH. An der Universität Zürich gibt es zudem ein Publikationsfonds spezifisch für Geistes-und Sozialwissenschaften: http://www.oai.uzh.ch/an-der-uzh/funding/publikationsfonds

freundliche Grüsse

Christian Gutknecht


Am 05.09.2015 um 08:55 schrieb Reckling, Falk <Falk.Reckling@fwf.ac.at<mailto:Falk.Reckling@fwf.ac.at>>:

Sehr geehrte Frau Schubert,

ich sehe das Problem, v.a. außerhalb von Drittmittelprojekten und wenn die Unis keine Publikationsfonds haben.

Allerdings stellt sich mir schon die Frage, woher die Mittel für die Druckkosten gekommen sind, die GeisteswissenschafterInnen für Buchpublikationen aufbringen müssen. Das meine ich nicht rhetorisch, sondern ist eine Frage an das Forum, ob es dazu Zahlen gibt? Für Österreich haben nur eine grobe Schätzung, die von ca. 3-4 Mio. aus: http://dx.doi.org/10.5281/zenodo.18338



Dazu speziell zu Alter Geschichte:


- In AUT haben wir den Umstieg von TYCHE gefördert: http://tyche-journal.at/tyche/index.php/tyche
- SSRN hat das Classics Research Network für Preprints etabliert: http://papers.ssrn.com/sol3/JELJOUR_Results.cfm?form_name=journalbrowse&journal_id=948047
- Ubiquity Press hat eine breites, kostengünstiges Angebot in Geistes- und Altertumswissenschaften:  http://www.ubiquitypress.com/

Beste Grüsse
Falk Reckling
_______________________________________________
Falk Reckling, PhD
Strategic Analysis
Department Head
Austrian Science Fund (FWF)
Sensengasse 1
A-1090 Vienna
Tel: +43-1-5056740-8861
Mobile: +43-664-5307368
Email: falk.reckling@fwf.ac.at<mailto:falk.reckling@fwf.ac.at><mailto:falk.reckling@fwf.ac.at>

Web: https://www.fwf.ac.at/en<https://www.fwf.ac.at/en/about-the-fwf/organisation/fwf-team/strategy-departments/strategy-analysis/vk/freckling/>
Twitter: @FWFOpenAccess
ORCID: http://orcid.org/0000-0002-1326-1766
________________________________
Von: Prof. Dr. Charlotte Schubert [schubert@uni-leipzig.de<mailto:schubert@uni-leipzig.de>]
Gesendet: Freitag, 04. September 2015 09:00
An: Ulrich Herb; "Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)"
Cc: Reckling, Falk; Rieck, Katharina
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Share of OA articles with APC vs. without: Data from the Austrian Science Fund (FWF)

Liebe Kollegen, zwar als Neuling in Ihrer Runde, aber doch auch schon länger in diesem Feld unterwegs, möchte ich aus der Perspektive einer Wissenschaftlerin und Vertreterin eines der sog. Kleinen Fächer dazu nur folgendes bemerken:
- Kosten für die Publikation eines Artikels in Höhe von > 1000 Euro würden auf einen Schlag den gesamten Haushaltsetat meines Lehrstuhls für ein Jahr auf einen Etat für Bleistifte reduzieren.
- Die durch die DFG anfinanzierten Publikationsfonds der UBs sind - nach meiner Kenntnis - von den Naturwissenschaftlern schon komplett belegt.
- Die universitären Haushalte können das nicht übernehmen - die meisten sind längst an ihren Grenzen angekommen.
Fazit: Wir als Wissenschaftler müßten diese Kosten privat tragen. Soll das die Zukunft unseres wissenschaftlichen Publikationswesens sein??
Mit freundlichen Grüßen in die Runde
Charlotte Schubert


Prof. Dr. Charlotte Schubert
Lehrstuhl für Alte Geschichte
Historisches Seminar
Universität Leipzig
Beethovenstr. 15
04107 Leipzig

email:  schubert@uni-leipzig.de<mailto:schubert@uni-leipzig.de><mailto:schubert@uni-leipzig.de>
Tel.:  0341/9737071 und 0178/8324518


http://www.gko.uni-leipzig.de/historisches-seminar/seminar/alte-geschichte.html

http://www.uni-leipzig.de/~geschalt/ag000.htm

http://www.eaqua.net<http://www.eaqua.net/>




Am 04.09.2015 um 08:42 schrieb Ulrich Herb <u.herb@scinoptica.com<mailto:u.herb@scinoptica.com>>:

Hallo Herr Reckling,

als jemand, der keine Karriere in der Wissenschaftsbürokratie machen wird, kann
ich unbeschwert ausformulieren.

Psychologie, Moral oder "falsches Bewußtsein" bei WisssenschafterInnen mag
einiges erklären, an der Sache ändert es, so fürchte ich, wenig:

Es wird immer intedierte und nicht-intendierte Folgen von Interventionen (z.B.
APC-Erstattung) geben, aber bevor man eine Intervention beginnt, ist es
hilfreich sich zu überlegen welche Folgen durch die neuen Anreize produziert
werden können. So gesehen würde ein wenig Psychologie (Spieltheorie) oft nicht
schaden.

1) Gute Publikationsformate kosten etwas, ob kommerziell oder nicht
nicht-kommerziell. Es ist gerade das Problem vieler gut gemeinter
Initiativen, dass sie offenbar davon ausgehen, professional publishing wäre
nahezu gratis zu haben. Das erklärt auch, warum viele OA Journals
nahezu leer sind.

Was bei CELL etc. was kostet ist v.a. der Profit > 30%. Und Qualität gibt es
selten kostenlos, aber doch ohne APCs: Stellvertretend sei mal fqs
http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs genannt. Statt die big five zu
alimentieren und die Konzentration im Publikationsmarkt zu forcieren
[http://www.heise.de/tp/news/Wissenschaftsjournale-Konzentration-Karriere-und-Kommerz-2721572.html],
sollte man lieber non-profit-OA à la  fqs fördern.

2) Kommerziell ist nicht gleich böse/schädlich und nicht-kommerziell gleich
gut/nützlich.

Nicht per se, das stimmt, aber die nachgewiesene Konzentration zugunsten
kommerzieller Verlage (s.o.), die übertriebene Gewinne einstreichen (und dies
nun auch im OA machen), ist ganz sicher schlecht, weil dysfunktionial und eine
naive APC-Politik fördert diese Dysfunktionalität.

3) Richtig ist, dass es für eine Preisbildung nach dem Leistungsprinzip mehr
Wettbewerb und Kostentransparenz braucht. Insofern sind die Zahlen > des FWF
doch noch recht ermutigend: (a) Es gibt noch eine Reihe von Anbietern (inkl.
kleinere), die sich den Markt teilen. (b) Der
Durchschnittspreis pro Artikel von € 1.200 liegt weit unter dem von
Subskriptionszeitschriften.

Ich sehe nicht wie die APC-Politik des FWF Transparenz schafft. Und ich
wiederhole mich, die Schaffung solcher APC-Förderung ist hoch reaktiv und wird
den Markt zugunsten steigender APCs ändern - sie schaffen die Anreize dazu. Wir
können uns in zehn Jahren gern den Schaden ansehen, der gerade geschaffen wird.


Viele Grüße


Ulrich Herb

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