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Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern

<-- im Thema/Thread -->
<-- nach Datum -->
  • From: "Mittermaier, Bernhard" <b.mittermaier@fz-juelich.de>
  • To: "\"Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)\"" <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Thu, 16 Mar 2017 15:09:45 +0000
  • Reply-to: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern

Lieber Herr Graf,

Ihre Herleitung ist völlig nachvollziehbar. Nun nehmen wir mal an, dass die ZBW analog vorgegangen ist und dem Verlag im Ergebnis 2.500€ geboten hat. Der Verlag hat dagegen 25.000 € verlangt (ohne bei dieser Verhandlung dabei gewesen zu sein – diese Konstellationen habe ich schon an andere Stelle erlebt.)

Jetzt kommt es darauf an, wie viel jeder Seite der Vertragsabschluss wert ist, wie sehr jede Seite ihn will. Es kann sein, dass die Bibliothek das Produkt nicht unbedingt will und auf maximal 3000 € erhöht. Es kann auch sein, dass der Verlag von seinem Produkt überaus überzeugt ist und als äußerstes Entgegenkommen auf 22.000 € runtergeht. Hier war weder das eine noch das andere gegeben und man hat sich in der Mitte getroffen.

 

Ich weiß, Sie hätten das nicht gemacht, ich vermutlich auch nicht, die ZBW hat es getan. Andere, da bin ich mir sehr sicher, hätten auch 25.000 € bezahlt.

 

Herzlichen Gruß

Bernhard Mittermaier

###########################################

 

Dr. Bernhard Mittermaier

Forschungszentrum Jülich GmbH

Leiter der Zentralbibliothek / Head of the Central Library

52425 Jülich

Tel  ++49-2461-613013

Fax ++49-2461-616103

 

Sitz der Gesellschaft: Juelich
Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498
Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Dr. Karl Eugen Huthmacher
Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender),
Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt,
Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt

 

Von: Klaus Graf [mailto:klausgraf@googlemail.com]
Gesendet: Donnerstag, 16. März 2017 12:54
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern

 

Herr Mittermaier fragte in Archivalia, wieviel ich denn zu zahlen bereit gewesen wäre.

 

Offenbar bildeten Rechte und Digitalisierungsarbeiten ein Paket. 

 

Üblicherweise lassen Verlage ihre Angestellten nicht selbst am Scanner stehen, sondern bedienen sich kommerzieller Dienstleister, die mit Niedrigpreisen werben, mit dem auch Bibliotheken wie die ZBW nicht konkurrieren können. Die von mir genannte Firma (2,5 Cent/Seite ink. OCR) hat schon tausende Bücher u.a. für das dahingegangene Libreka digitalisiert. Mehr als 0,10 Euro je Seite sollte man aber für einen größeren Auftrag vernünftigerweise nicht zahlen. Macht bei 11360 Seiten 1136 Euro.

 

Aus meiner Sicht ist es unmoralisch, für quasi kaum mehr absetzbare Bücher einer solchen Schriftenreihe, die in den ersten beiden Jahren nach Erscheinen im wesentlichen ihren Hauptabsatz gefunden haben dürften, Lizenzgebühren zu verlangen. Aber verdoppeln wir meinetwegen die 1136 Euro, da wären wir aufgerundet erst bei 2500 Euro.

 

Die ZBW wird mit öffentlichen Geldern (letztlich Steuergeldern) finanziert und muss diese sparsam einsetzen. Es wäre überlegenswert gewesen, an die Autoren heranzutreten, um diese zu einem Rückruf hinsichtlich der nicht ausgeübten Online-Rechte 

 

http://archivalia.hypotheses.org/11083

 

zu bewegen. Jeder erfolgreiche Rückruf hätte knapp 300 Euro gespart.

 

Wo ist meine Argumentation falsch oder irreführend?

 

Klaus Graf

 

 

 

  

 

Am 16. März 2017 um 12:34 schrieb Mittermaier, Bernhard <b.mittermaier@fz-juelich.de>:

Ein Verlag mit Sitz in Berlin will 10.000€ für ein Buch, weil dies (angeblich) den durchschnittlichen Einnahmen im eBook-Verkauf entspricht. Dabei geht es aber um ein neues Werk.
Im vorliegenden Fall ist der entgangene  Gewinn durch eBook-Verkauf Null, da es die eBooks ja gar nicht gab. Über Auswirkungen auf den print-Absatz kann spekuliert werden.

Weiteres habe ich übrigens gestern noch auf archivalia kommentiert.

Herzlichen Gruß
Bernhard Mittermaier
###########################################

Dr. Bernhard Mittermaier
Forschungszentrum Jülich GmbH
Leiter der Zentralbibliothek / Head of the Central Library
52425 Jülich
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Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498
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Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender),
Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt,
Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Ulrich Herb [mailto:u.herb@sulb.uni-saarland.de]
Gesendet: Donnerstag, 16. März 2017 12:25
An: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/)

Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern

Gute Frage Herr Pichler, zudem eine Frage, die mich selbst umtreibt. Ich habe Lehraufträge an FHs in Informationswissenschaft und betreue dort ab und zu Arbeiten, teils ist dabei die Kostenkalkultion der Gebühren ein Thema und die StudentInnen versuchen exaktest mögliche Auskünfte zu erhalten - ohne nennenswerten Erfolg. Manche Verlage skizzieren die Kalkulation, einer einmal sogar recht genau, aber in der Regel ist es wohl so, dass die Kalkulation sich am erwarteten Gewinn und den APC-Höhen der konkurrierenden Verlage orientiert.


Viele Grüße

Ulrich Herb





----- Am 16. Mrz 2017 um 11:27 schrieb Alois Pichler Alois.Pichler@uib.no:

> Damit lautet die Frage wohl eher, wie sich das Publikationssystem anders finanzieren lässt.

Sicher - aber meine Frage wäre auch: Geben die Verlage Rechenschaft darüber, wie die beim "Lösegeld"-Modell zu zahlenden APC-Gebühren berechnet werden? In welchem Umfang werden diese Kalküle auf politischer Entscheidungsebene diskutiert? Mir scheinen die APC-Gebühren vielfach ungebührend hoch zu sein. Stimmt der Eindruck, dass wir hier viel mehr als nur ein Publikationssystem finanzieren? Also viel mehr als Kosten plus gerechtfertigter Profit für den Verlag? Wäre dankbar für Tipps zu einem guten umfassenden Beitrag dazu - auch view points aus der kommerziellen Verlagsperspektive.

Danke für die Diskussion - ich habe mich erst kürzlich auf die Liste geschrieben und bin froh darüber.

Alois Pichler
Wittgenstein-Archiv an der Universität Bergen (Mitbegründer der OA-Zeitschrift http://www.nordicwittgensteinreview.com/)

-----Original Message-----
From: Reckling, Falk [mailto:Falk.Reckling@fwf.ac.at]
Sent: Thursday, March 16, 2017 11:06 AM
To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
Subject: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern

Dass APCs v.a. in den Humanities nicht sinnvoll sind, hat die Open Library of Humanities (OLH) gut argumtiert. Allerdings sind Autorenbeiträge als Druckkostenzuschüsse, page charges, submission fees oder coulor figures seit Jahrzehnten, auch und vor allem in den kontinentaleuropäischen Geisteswissenschaften üblich.
Damit lautet die Frage wohl eher, wie sich das Publikationssystem anders finanzieren lässt. Hier bieten die OLH oder das Open Access Network (OAN) ein paar interessante Alternativen, brauchen allerdings noch mehr Unterstützung von den Forschungsstätten und Förderern, siehe collective action problem

Falk Reckling  (FWF)





-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Herbert Hrachovec <herbert.hrachovec@univie.ac.at>
Datum: 16.03.17 10:12 (GMT+01:00)
An:
Cc: ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
Betreff: Re: [IP-OA_Forum] Open-Access-Abzocke: Duncker & Humblot verdient sich goldene Nase mit Ladenhütern


Daniel von Wachter schreibt:

> Ich hatte immer gedacht, daß Open Access entweder grün oder gold mit
> Finanzierung der Zeitschriften durch Fachgesellschaften o.ä. sein muß.
> Bis ich gemerkt habe, daß man APCs nicht aus dem Begriff "Open Access"
> ausgeschlossen hat und daß die Open-Access-Bewegung nichts gegen APCs
> tut. Oder bin ich falsch informiert?

Unter Philosophen: der Begriff ist insgeheim umgemodelt worden.
Als polemische Warnung vor der Neuinterpretation verwenden manche Kritiker "fool's gold".

Es wäre schön, wenn man APCs per fiat aus dem Bedeutungsraum von Open Access ausschließen könnte, aber hier zeigt sich eine Konstruktionsschwäche der OA-Initiativen. Der Terminus "offen" lässt vieles offen :-) Er ist nicht gut geeignet, um "unerwünschte" (non-standard) Interpretationen zu blockieren.

h.h.


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