Guten Morgen: Am 08.09.2015 um 05:50 schrieb Reckling, Falk:
Offenkundig ist in der Vergangenheit einiges an Autorengebühren in Büchern v.a. in den Geisteswissenschaften geflossen, wobei im deutschsprachigen Raum fast ausschließlich reine Druckkosten verlangt wurden, d.h. die Verlage haben i.d.R., anders als in angelsächsichen Ländern, kein Peer Review und kein Lektorat angeboten. In Österreich z.B. hat der FWF bis 2004 durchschnittlich über € 15.000 nur für solche Druckkosten pro Buch gezahlt;
Ich frage mich, ob das dem Markt geschadet hat. Die Verlage stecken das Geld ein und verkaufen die Bücher immer noch teuer. Sie betreiben kaum Werbung, nicht zu vergleichen mit ordentlichen angelsächsischen Verlagen. Die Zahl der verkauften Bücher pro Werk ist oft unter 500, manchmal sogar unter 200. Ebenso mangelhaft bis abwesend sind Peer Review und Lektorat. Selbst die Satzqualität ist oft (nicht immer) mangelhaft. Jetzt haben wir zumindest in meinem Fach ein Verlagswesen, bei dem ich mir sage, daß ich mir da den Fachverlag auch sparen kann und gleich einen Book-on-Demand-Verlag nehmen, der läßt mir zudem die Rechte.
Damit will ich nur sagen, daß von Behörden angebotenes Geld die Preise erhöht. Das gilt auch für APCs. Den Fachgesellschaften und anderen OA-Initiativen Geld zur Förderung von OA-Zeitschriften anzubieten, könnte besser wirken. Vielleicht könnte man auch noch mehr grünes OA erreichen.
Besten Gruß! Daniel von Wachter -- Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter, http://von-wachter.deDirektor, Internationale Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein
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