Hallo Herr Förster,
achja, dieses Geldargument. Nun, erst einmal nicht jeder Wissenschaftler wird tatsächlich von Steuergeldern finanziert. Viele haben k e i n e Anstellung an einer Universität oder in einem Forschungszentrum, werden nicht über Drittmittelprojekte im Sinne von DFG bezahlt, sondern finanzieren sich aus eigener Arbeit. Zudem läßt es sich wunderbar darüber diskutieren, inwiefern die Steuergelder ausschließlich zum Forschen oder auch das Schreiben und Publizieren abdecken. Und ganz praktisch gefragt, warum soll ein Autor nicht Geld mit seiner Publikation verdienen (was ja im Wissenschaftsbereich eher unerheblich ist, weil in der Regel eine negative Bilanz für den Autor dabei herausbekommt)? Schließlich ist seine Leistung, den Text zu verfassen, seine Arbeit, die oft genug durch private Zeit und Geld zusätzlich zu den berühmten Forschungsgeldern entstanden sind. Und was machen wir, den Gedanken weitergesponnen, mit denjenigen Autoren, die auf Basis ihres aus Forschungsgeldern entstanden Wissens als Privatleute ein populäres Sachbuch schreiben und damit beispielsweise ein bißchen Geld verdienen, wenn sie mal einen "Bestseller" landen sollten? Also die Frage ist doch die, wo ziehen wir die Grenze, was Finanzierung aus Forschungsgeldern und nicht daraus Gewinn schöpfen heißt? Zudem ging es in meinen ersten Ausführungen nicht darum, daß der Autor damit in erster Linie Geld mit seiner Publikation verdient, sondern darum, daß ohne CC-NC andere, beispielsweise Verlage, mit der Publikation Geld machen können (kommerziell verwerten dürfen). DAMIT habe ich ein Problem, wenn man CC-NC per se ablehnt. Abgesehen von meinen Bauchschmerzen, was denn "verändern" bei CC wirklich in Gänze bedeutet. Da bin ich mir noch recht unklar: Zitation (ok)? Verwendung der Daten für eigene Auswertungen (ok)? Was noch??? Viele Grüße Wenke Bönisch Am 26.09.2013 09:00, schrieb Sascha Foerster: Guten Morgen Frau Bönisch, guten Morgen allerseits, ich möchte zustimmen, dass man nicht generell gegen die CC-NC-Variante stimmen sollte. Es gibt sinnvolle Anwendungen für diese Lizenz, gerade für Autoren, die mit ihren Werken Geld verdienen möchten oder müssen. Ich würde aber hinterfragen, ob Forschende, wenn sie bereits Geld für ihre Arbeit erhalten, ein weiteres Mal mit den Publikationen Geld verdienen sollen. Das Argument, dass derjenige Autor bereits durch Steuergelder finanziert wurde, sollte meiner Meinung nach auch dazu führen, dass das Produkt dieser Arbeit wieder der Gesellschaft so frei wie möglich zur Verfügung gestellt wird. Natürlich kann dann jeder Geld damit verdienen. In gewissen Fällen ist der gemeinsame Nutzen schlussendlich aber doch gegeben, wie man ja am Internet selbst beispielhaft sehen kann. Mit freundlichen Grüßen Sascha Foerster Am 26.09.2013 um 08:44 schrieb Wenke Richter:Guten Morgen in die Runde, ich sehe die CC-NC-Varianten nicht so schlimm, wie in dem Dokument geschildert. Stelle ich mein Werk unter CC-NC, dann darf keine kommerzielle Nutzung erfolgen. Stelle ich es, so darf beispielsweise ein Verlag mein Werk kommerziell nutzen. Solche Fälle traten übrigens schon auf mit Blick auf Publikationen aus Wikipedia-Artikel zusammengestellt und als neues, tolles Buch angekündigt und verkauft. DAS möchte ich als Autor per se nicht. Natürlich wurde gegen CC-NC der Hinweis der Wikipedia gebracht, aber es ist eben nicht nur die Wikipedia allein, sondern jeder kann dann Geld mit dem Werk machen. Als Autor habe ich dann nix davon, sprich ich verdiene nichts mit. Nö, so einen potentiellen "Ausverkauf" gegen mir unbekannten Dritten will ich nicht. Grüße Wenke Bönisch Am 25.09.2013 18:34, schrieb Daniel v. Wachter:Der von Herrn Dietrich genannte Text http://irights.info/userfiles/CC-NC_Leitfaden_web.pdf enthält gute Argumente dafür, bei Creative-Commons-Lizenzen SA statt NC zu wählen. BY-SA schränkt die Verbreitung weniger ein als BY-NC. BY-NC ist zwar schon viel besser für die Verbreitung als gar kein CC, aber NC erfordert für die Aufnahme eines Textes in einen Sammelband oder der Druck und Verkauf eines Buches die Zustimmung des Autors. SA schließt nur den Fall aus, daß jemand meinen Text leicht verändert und dann exklusive Nutzungsrechte an dem veränderten Text hat. Ich persönlich finde es angemessen, wenn Förderinstitutionen dem geförderten Autor sowohl NC als auch SA erlauben. Daniel von Wachter Am 25.09.2013 17:43, schrieb Reckling, Falk, Dr.:FWF: Ab 1.12.2013 muss man zw. CC BY o. CC BY-NC waehlen (OASPA Regeln), momentan gibt es noch 4 Optionen. Allerdings muss man auch in AUT antragsberechtigt sein , siehe: http://www.fwf.ac.at/de/applications/pub/pub_antragsrichtlinien.pdf Falk Reckling_______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum_______________________________________________ ipoa-forum mailing list ipoa-forum@lists.fu-berlin.de https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ipoa-forum |