Liebe Forumsteilnehmer, nun muss ich mich auch einmal zu Wort melden. Ich arbeite für die Royal Society of Chemistry, also auch ein Non-for-Profit Unternehmen. Ersteinmal denke ich, dass eine Veröffentlichung von Open Access/APC Zahlen durch z.B. den FWF, die Uni Bielefeld wie auch durch die Max Planck Gesellschaft sehr lobenswert ist, da sie überhaupt eine annähernd fundierte Diskussion erlaubt:
Auch wenn die Zahlen nicht vollständig sein können, wenn z.B. Open Access Zeitschriften, wie Chemical Science, nicht im DOAJ verzeichnet sind oder Off-Setting Modelle nicht berücksichtigt werden, da Hybrid. Wobei Hybrid eben nicht gleich Hybrid ist. Und im
Idealfall sich dort vielleicht Zahlen viel besser gegenüberstellen lasse, da alles in einer Umgebung passiert. Das ist bei einem parallel laufenden OA Programm nicht unbedingt der Fall.
Wir betreiben schon seit gut drei Jahren ein Off-Setting Modell in unseren Hybridzeitschriften, welches sich Gold for Gold nennt. Einrichtungen, die unser komplettes Journalprogramm beziehen erhalten im Gegenwert APC Gutscheine für ihre
Autoren. Hier ein paar Zahlen: In 2014 sind durch dieses Off-Setting Programm 2617 Artikel OA gestellt worden (davon über 800 aus Deutschland) von über 340 Institutionen aus 39 Ländern. Für zusätzlich 262 Artikel wurde ein APC gezahlt. Wir haben in 2014 über 36,000 Artikeln
publiziert, knapp 10,000 mehr ein Jahr zuvor. In diesem Jahr werden wir mehr als 41,000 Artikel veröffentlichen, mit einem von Herrn Pfeiffenberger ja schon beschriebenen Verlagsservice. Der Zuwachs an Artikeln und die damit einhergehenden Kosten wachsen also
stätig, wohingegen der APC/OA Bereich unter einem Prozent bleibt. Soweit mir bekannt, gibt es leider keine Übersicht der DFG, wieviele Gelder in den letzten 10 Jahren in die Entwicklung neuer Publikationsmodelle gesteckt wurden: Ich habe zumindest auf diversen Bibliothekartagen schon viele tolle Projekte
kommen, aber eben auch wieder gehen, bzw. zu kommerziellen Verlagen wandern sehen, wenn die Fördergelder alle war. Und das lag mit Sicherheit nicht an der Qualität der Projekte, nur kostet deren Pflege, Erhaltung und auch stätige technische Weiterentwicklung
viel Geld. Nachhaltigkeit ist hier vielleicht ein Stichwort. Auch fehlt mir in der Diskussion der Blick über den Tellerrand. Es gibt global sehr unterschiedliche Entwicklungen im Bereich OA. In einigen europäischen Staaten wird intensiv daran gearbeitet, in anderen weniger. Global sehen wir weiße
Flecken auf der Landkarte im Bereich Open Access, eben auch in Regionen in denen mittlerweile ein Hauptteil an Publikationen, zumindest in der Chemie, herkommt. Eine Schrittweise Umstellung des Systems kann aber nur erfolgen, wenn gerade diese Länder auch
mitziehen. Das bedeutet für diese oft, mehr Geld mehr Geld zu investieren. Und für uns alle einen langen Atem. . Weiter bringt uns nur der persönliche Austausch. Vielleicht nächste Woche in Zürich auf den Open Access Tagen? Eine schönes Wochenende Sybille Geisenheyner
Von: Hubertus Kohle [mailto:hubertus.kohle@gmail.com]
hallo ist sicher alles richtig. und die 50 euro waren natürlich auch kein richtwert. aber erstens glaube ich kaum, dass es allzu viele oa-journals gibt, die so bekannt (und so voll) wie die sehepunkte sind, und zweitens liegen die genannten 800
bis 1000 ja auch schon deutlich unter dem, was sonst so für oa-gebühren aufgerufen wird! schönes wochenende hubertus kohle Am 4. September 2015 um 15:27 schrieb Reckling, Falk <Falk.Reckling@fwf.ac.at>: Als voluntary editor von DOAJ kann ich Herrn Pfeiffenbergers Eindrücke der Vorzüge einer professionellen Herausgeberschaft nur bestätigen, es gibt leider viel zu viele Journals, die aufgrund geringer Mittel inhaltlich und technisch schlecht
gemacht sind und nie internationale Reputation erlangen werden.
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