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Re: [IP-OA_Forum] Open Access für Monographien

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  • From: Klaus Graf <klausgraf@googlemail.com>
  • To: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Date: Sun, 29 Sep 2013 17:48:03 +0200
  • Reply-to: Expertenforum für die Informationsplattform Open Access (http://open-access.net/) <ipoa-forum@lists.fu-berlin.de>
  • Subject: Re: [IP-OA_Forum] Open Access für Monographien

Das Grundprinzip der Wissenschaftskommunikation ist, dass sie ehrenamtlich erfolgt: Autoren von Zeitschriftenaufsätzen erhalten in der Regel ebenso wenig eine Vergütung wie diejenigen, die als Herausgeber oder Gutachter (auch hinsichtlich von Projekten) am Wissenschaftsbetrieb mitwirken. Das ist die Grundlage des Arguments für Open-Access: Den Wissenschaftlern wird keine wesentliche Quelle für Einkünfte weggenommen, wenn man Open Access fordert und fördert.

Wenn Herr von W. oder ein anderer aufgrund fehlender familiärer oder anderer Ressourcen auf das in der Regel sehr bescheidene Zubrot angewiesen ist, das mit wissenschaftlichen Buchpublikationen, die keine Bestseller sind, zu erwirtschaften ist, angewiesen ist, dann ist das kein Gesichtspunkt, der für die Beurteilung des Gesamtsystems von Relevanz ist.

Wenn nun aber ein Werk unter CC-BY lizenzkonform als Bestseller vermarktet wird, ohne dass der Autor einen Cent vom Verleger erhält? Wir sprechen hier über einen Fall, der meines Wissens noch nicht vorgekommen ist und auch so unwahrscheinlich sein dürfte wie ein Sechser im Lotto. Der deutsche Gesetzgeber hat hier eindeutig und bewusst für Open Content und gegen die Ansprüche des Autors entschieden, indem er 2007 § 32a Abs. 3 Satz 3 in das Urheberrechtsgesetz eingefügt hat. Die Rechtssicherheit von Open-Source- und Open-Content-Nutzern hat das Parlament bei Bestsellerfällen höher gewertet als die moralischen Ansprüche des Autors. Wenn der Gesetzgeber selbst für den kommerziellen Software-Bereich, worauf sich Open Source ja bezieht, diese Grundsatzentscheidung getroffen hat, wer sind wir, die im Bereich der nichtgewerblichen, auf Ehrenamtlichkeit beruhenden Wissenschaft irgendwelche Nischenfälle und unwahrscheinlichen potentiellen Einkunftsquellen gegen die in den Naturwissenschaften als Mainstream-CC-Lizenz geltende CC-BY-Lizenz ausspielen wollen?

Klaus Graf      


Am 29. September 2013 16:58 schrieb Daniel v. Wachter <dvw@arcor.de>:
In meinem Fach, der Philosophie, veröffentlichen viele Ihre schon in
Fachzeitschriften veröffentlichten Aufsätze in Büchern, für die sie dann
(meistens sicher bescheidene) Tantiemen erhalten. Daher kann jemand auch
bei Aufsätzen Grund haben, CC BY-NC statt BY zu wählen. Auch für den
Wiederabdruck von Aufsätzen in Anthologien erhält man manchmal etwas.
Daniel von Wachter


Am 29.09.2013 13:17, schrieb Busch, Stefan:

> Die Frage ist so nicht zu beantworten. Um diese Diskussion sinnvoll fuehren zu koenen, ist es wichtig, zwischen wissenschaftlichen Aufsaetzen und Buechern (oder anderen Werken, die Autoren potenziell finanziellen Gewinn einbringen) zu unterscheiden.
> Beitraege in wissenschaftlichen Zeitschriften bringen Autoren keinen (direkten) finanziellen Gewinn, allenfalls anschliessend ueber die VG Wort (und das ist unabhaengig von der Lizenz). Bei solchen Artikeln ist CC-BY die Lizenz, die den Gewinn fuer die Wissenschaft maximiert und keine Grauzonen fuer Auswertung und Weiterverwendung schafft, ohne den Autoren Einnahmen wegzunehmen, da diese ohnehin nicht existieren.
>
> Stefan Busch
>
> -----Original Message-----
> From: Daniel v. Wachter [mailto:dvw@arcor.de]
> Sent: 27 September 2013 19:44
> To: ipoa-forum@lists.fu-berlin.de
> Subject: Re: [IP-OA_Forum] Open Access für Monographien
>
>> Vielen Dank für die Anmerkungen. Vielleicht darf ich noch anfügen,
>> dass zehntausende Autoren weltweit kein Problem haben, die von den
>> führenden OA-Zeitschriften vorgegebenen CC-BY-Lizenzen zu "schlucken"
>> und dass nennenswerter Missbrauch nicht bekannt wurde.
>
> Da muß ich nochmal fragen: Kann es bei CC-BY nicht vorkommen, daß einem Autor ein nennenswerter Verdienst entgeht, weil jemand anders sein Buch oder seine Aufsätze gedruckt zum Verkauf anbietet und dem Autor keinen Pfennig bezahlt?
> Daniel von Wachter

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